Startseite » Management »

Vom Specht zum Buntspecht

Management
Vom Specht zum Buntspecht

Das Autohaus Specht aus dem fränkischen Dietersheim hat als erster deutscher Toyota-Handelspartner das europaweite Karosserie- und Lack-Zertifizierungsprogramm absolviert. Das Zertifikat wurde am 30. September feierlich übergeben. Unter den zahlreichen hochkarätigen Gästen waren Toyota Deutschland-Servicechef Johannes Herrlich, Willy Kronenberg (Spezialist Unfallmanagementstrategie bei Toyota), Vertreter von Toyota Motor Europe sowie Vertreter der Stadt und des Landkreises. Karosserie- und Lackarbeiten erfolgen künftig im wenige Kilometer entfernten Beerbach, in der Keimzelle der Firma Specht, die aufgerüstet und in Sachen K+L auf den neuesten technischen Stand gebracht wurde. Eine wichtige Rolle spielt dabei in der Karosserieabteilung eine neue Richtbank von Car-O-Liner inklusive elektronischer Vermessung. Im Bereich der Fügetechnik ist die Firma GYS empfohlener Partner von Toyota. Das Unternehmen stattete die Firma Specht unter anderem mit einer leistungsstarken Punktschweißanlage und einer vielseitigen Ausbeulstation aus.

Der Lackierbereich wurde optimiert, indem die bestehende Kabine mit einem neuen Rolltor und Querverschub versehen wurde, sodass Fahrzeuge auf Schienen vom Vorbereitungsplatz in die Kabine befördert werden können. Neu ist auch die Bestückung des Lack-Mischregals mit der aus dem Hause DuPont stammenden Toyota-Eigenmarke.
Flächendeckung angestrebt
Für Toyota bedeutet die Zertifizierung den Einstieg in eine flächendeckende Optimierung des K+LL-Service. Zugleich erfolgt damit der Startschuss für das zertifizierte Toyota-Schadennetz, das sich aus den momentan 64 Karosserie und Lack anbietenden Handelspartnern zusammensetzen soll. Für das Autohaus Specht bedeutet die Investition in die Instandsetzung einen wichtigen Schritt zur Zukunftssicherung. Unternehmer Siegfried Specht und sein Sohn Alexander wollen das Service-Standbein weiter stärken, das Karosserie- und Lackgeschäft künftig noch professioneller betreiben und ihren Kunden einen Service auf höchstem Niveau bieten. Ein weiteres Ziel ist die Steigerung der Auslastung und die Zusammenarbeit mit Versicherungen im Bereich der Schadensteuerung. Nicht zuletzt möchte man sich als Partner für andere Werkstätten und Autohäuser der Region positionieren. Nicht nur, aber auch zu diesem Zweck hat man sich für das neue K+L-Center einen neuen und naheliegenden Namen ausgedacht. Am Beerbacher Standort wurde aus der Firma Specht das Karosserie- und Lackierzentrum Buntspecht.

Prozesse genau definieren
Toyota Service Management optimiert Karosserie- und Lack-Kundenservice
Willy Kronenberg ist bei der Toyota Deutschland GmbH im Kundenservice Spezialist Unfallschadenmanagement/Flotte
Herr Kronenberg, Toyota geht beim Thema Karosserie und Lack in die Offensive. Was sind die Gründe dafür?
Es ist ja kein Geheimnis, dass der Anteil des Service-Standbeins am Autohaus-Umsatz dramatisch zugenommen hat. Und eine wichtige Rolle spielt dabei die Instandsetzung. Gleichzeitig sind die herstellerseitigen Anforderungen an den Verkauf gestiegen und für manche Autohäuser nur noch schwer erfüllbar. Auch hier kann die Lösung in einer Konzentration auf dem Service liegen – wenn nach dem Toyota-Standard gearbeitet wird.
Was hat man darunter zu verstehen?
Eine zentrale Rolle spielt dabei das Toyota Service Management TSM, das analog zum effizienten Produktionssystem entwickelt wurde. Dabei werden auf der Basis einer intensiven Beratung Prozesse definiert, wobei Qualität und Effizienz oberste Prämissen sind. Das Prinzip TSM wurde auf den Bereich Karosserie und Lack übertragen, so ist ein europäisches Karosserie- und Lack-Zertifizierungsprogramm entstanden, das jetzt das Autohaus Specht als erster Toyota-Handelspartner absolviert hat. Im Laufe der Zeit werden sich auch die anderen Betriebe aus dem Toyota-Schadennetz diesem Prozess unterziehen.
Wird das Toyota-Schadennetz auch im Hinblick auf die Kooperation mit Versicherungen künftig eine wichtigere Rolle spielen?
Sicherlich, wir sind ja in der glücklichen Situation, dass ein recht hoher Teil unserer Fahrzeuge mit Toyota-Versicherung läuft und dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit im Toyota-Netz instandgesetzt wird. Aber auch mit anderen Versicherungen werden Gespräche geführt.
Von wie vielen Betrieben, also Toyota-Autohäusern, die Karosserie und Lack anbieten, sprechen wir da?
Derzeit lackieren 64 Betriebe, also etwa acht Prozent der Toyota-Autohäuser.
Das heißt, freie Lackierbetriebe werden auch künftig noch Toyotas zu sehen bekommen. Welche Rolle spielen diese Betriebe in Ihrem Konzept?
Eine wichtige. Ich habe aus eigener Erfahrung großen Respekt vor der Leistung der freien Lackierbetriebe. Und überall dort, wo es sich für einen Handelspartner nicht lohnt, Lackierungen auszuführen, setzen wir auf das bewährte Kooperationsmodell. Allerdings sollten auch hier die Grundsätze des Toyota Service Management gelten. Ganz wichtig sind dabei die Weiterbildung und die Einhaltung der vorgegebenen Prozessen.
Wie wird sich das in der Praxis auswirken?
Wie wichtig Weiterbildung ist, zeigt sich derzeit sehr konkret bei unseren Hybrid-Fahrzeugen. Auch im Lackierbetrieb muss das notwendige Know-how vorhanden sein, um bei diesen Fahrzeugen eine sichere Reparatur garantieren zu können. Und was Prozesse angeht: Gerade bei der Übergabe zwischen Karosserie und Lack hilft es sehr, ganz genau zu definieren, wo die Karosseriearbeit aufhört und die Lackierung anfängt. Hier hat es zum Beispiel keinen Sinn, wenn der Lackierer als Entgegenkommen gegenüber dem Auftraggeber mehr tut als notwendig. Kooperation bedeutet auch, sich hier klar abzusprechen, um von vornherein Fehlerpotenzial zu vermeiden.
Herr Kronenberg, vielen Dank für das Gespräch. MR

Unternehmen im Fokus
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Lackiererblatt 2
Aktuelle Ausgabe
02/2024
EINZELHEFT
ABO
FACEBOOK


Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de