Startseite » Management »

„Deutlich stärker Fuß fassen“

Management
„Deutlich stärker Fuß fassen“

Die polnische Firma NOVOL hat sich zum Vollsortimenter entwickelt. Produziert wird unter modernsten Bedingungen.

Die Firma NOVOL wurde 1978 als kleiner Handwerksbetrieb gegründet und entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zu Polens Nummer Eins unter den Herstellern von Car-Refinish-Systemen. Wir sprachen mit Novol-Präsident Piotr Nowakowski, Vizepräsident Piotr Olewin´ ski und Raphael Reinhart, dem Geschäftsführer von Novol Deutschland, der auch für Österreich und die Schweiz verantwortlich ist.

Herr Nowakowski, Herr Olewinski, Herr Reinhart; Novol ist in vielen Bereichen aktiv – von der Autobranche über den Bootsbau bis hin zu Industriefußböden – welche Bedeutung hat die Fahrzeugreparatur im Portfolio?
Sie trägt über 80 Prozent zum Novol-Gesamtumsatz bei und ist damit das mit Abstand bedeutendste Geschäftsfeld. Darüber hinaus ist die Fahrzeugreparatur der historische Kern des Unternehmens – unser erstes Produkt im Jahr 1978 war ein Spachtel.
Spielt Spachtel auch heute noch die Hauptrolle?
Spachtel, Klarlacke und Füller sind nach wie vor sehr wichtige Produkte in unserem Sortiment. Allerdings hat sich Novol zum Komplettanbieter rund um die Reparatur entwickelt. Seit 2008 bieten wir auch ein wasserbasierendes Mischsystem an, das wie alle Novol-Produkte komplett in Eigenregie entwickelt wurde. Die vorher erwähnten nicht pigmentierten Produkte sind also einerseits für viele Kunden eine starke Ergänzung zum Basislack eines anderen Herstellers, andererseits betrachten wir sie als Türöffner für unser eigenes System.
Wie viele Mischsysteme haben Sie auf dem polnischen Markt installiert, und wie viele sind es in Deutschland?
In Polen sind rund 500 Novol Mischregale in Betrieb, sowohl wasser- als auch noch lösemittelbasierende. In Deutschland liegt die Zahl bei derzeit rund 100. Es handelt sich bei den Mischsystemen in Deutschland aber ausschließlich um wasserbasierende.
Novol exportiert den Großteil seiner Produktion – gibt es regionale Schwerpunkte?
Wir sind traditionell stark in Europa, liefern aber mittlerweile auch in alle bedeutenden asiatischen Märkte und nach Nahost.
Welche Rolle spielt der deutsche Markt?
Der deutsche Markt besitzt ohne Frage ein sehr hohes Potenzial, andererseits ist es ein sehr schwieriger Markt mit hohem Wettbewerbsdruck und sehr hohen Produkterwartungen.
Mit welcher Strategie gehen Sie diesen Markt an?
Da muss man etwas zurückblicken. Als wir ab 1998 mit den ersten deutschen Geschäftspartnern ins Gespräch gekommen waren, ging es zunächst darum, sowohl bei diesen als auch bei deren Kunden generell Vorurteile gegenüber polnischen und osteuropäischen Produkten ab- und Vertrauen aufzubauen. Das war nicht einfach. Wir entsprachen damals dem Wunsch, unsere Erzeugnisse in Eigenaufmachung zu liefern und die Qualität rasch den jeweiligen Markterfordernissen anzupassen. In Deutschland sind wir zum Beispiel ausschließlich mit Produkten aus der Spectral-Linie vertreten, also mit einem System von Garantieprodukten, das auch eine Mischlackreihe umfasst. Mit vielen Geschäftspartnern der ersten Stunde arbeiten wir bis heute erfolgreich zusammen, und ihnen gilt unser ganz besonderer Dank. Ein wichtiger politischer Meilenstein war der EU-Beitritt Polens im Jahr 2004. Unsere Strategie besteht generell darin, nicht auf Image, sondern sehr konsequent auf die Funktionalität der Produkte, auf klar vom Anwender überprüfbare Kriterien zu setzen. Außerdem bauen wir auf eine ständige Weiterentwicklung der Produkte. Um beidem Rechnung zu tragen, verfügt unser Stammwerk neben einem Fertigungslabor über das Novol-Forschungs- und Entwicklungslabor. Ein wichtiger Input kommt direkt von den Kunden und Händlern in den Regionen.
Welche Rolle spielt der Produktpreis bei Ihren Aktivitäten im deutschen Markt?
Eine entscheidende. Wir sind in der Lage, in der Regel deutlich günstiger als die Premiumhersteller anzubieten. Allerdings kann es bei den großen Herstellern je nach Region, Händler oder auch Kunde große Preisdifferenzen geben. Wir möchten dagegen überall zum gleichen Preis anbieten.
Fahren Sie beim Basislack eine „Zweitmarken-Strategie“?
Wir sind da völlig flexibel – es gibt durchaus große Betriebe, die exklusiv auf uns setzen, aber auch solche, die ein Novol-System als zweite Mischbank einsetzen – zum Beispiel für Aufträge, bei denen kein Fabrikat vorgeschrieben wird. Angesichts schmaler werdender Margen im Reparaturlackgeschäft gibt es auch immer mehr Kunden, für die es eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist, eine preiswerte Zweitmarke zu haben.
Wie steht es mit Service und Schulung?
Der Service läuft über Novol Deutschland mit Sitz in Dormagen. Anfragen, die nicht sofort beantwortet werden können, werden an die Spezialisten in Polen weitergeleitet. Schulungen finden derzeit primär vor Ort beim Kunden statt. Noch im Jahr 2013 werden wir aber mit dem Umzug in neue, deutlich größere Räumlichkeiten in Dormagen beginnen. Dort wird sich dann auch ein neues Schulungszentrum befinden.
Wie lautet Ihre Prognose für die künftige Geschäftsentwicklung in Deutschland?
In Westeuropa haben wir unser Engagement vor etwa fünf Jahren deutlich verstärkt. In Deutschland sind wir im Zuge dessen in den letzten drei Jahren um jeweils 40 Prozent gewachsen. Wir sind aber überzeugt davon, noch deutlich stärker Fuß fassen zu können.
Meine Herren, vielen Dank für das Gespräch. MR

Steiler Aufschwung

28947132894714

Die Firma NOVOL wurde im Jahre 1978 von Piotr Nowakowski und Piotr Olewi ´n ski gegründet. In einer bescheidenen Werkstatt wurden zunächst auf 90 m² wenige Produkte hergestellt, um den regionalen Bedarf abzudecken. Am Anfang stand ein Spachtel, dann kamen verschiedene Produkte auf Acrylbasis hinzu. Heute, nach mehr als dreißigjähriger Entwicklung, findet man die Erzeugnisse mit dem NOVOL-Logo in West-, Mittel- und Osteuropa, China, Australien, Neuseeland, dem Nahen Osten sowie in Afrika. Die Produktions- und Lagerhallen sind auf mehr als 17. 000 m² angewachsen. Das Angebot umfasst diverse Erzeugnisse für Reparatur-, Renovierungs- und Montagearbeiten in den Bereichen Lackoberflächen, Montage und Pflege von Holzböden, Bootsbau und Steinmetzbranche. Hinzu kommen selbstnivellierende Fußböden und Untergründe in den Bausegmenten Sport und Industrie. Das Unternehmen beschäftigt heute rund 1.000 Mitarbeiter. Produziert wird nach DIN ISO 9002 und 14000. Im Fahrzeugreparaturbereich ist man zum Vollsortimenter geworden. Vom Spachtel über Basislack bis hin zum Klarlack bietet man eine komplette Produktreihe in unterschiedlichen Qualitäten. Die „Standard“-Linie steht für bewährte, besonders preiswerte Produkte. In Deutschland werden vorwiegend die komplexeren Materialien der „Spectral“-Linie vertrieben. Produziert wird in hochmodernen Fabriken, die sich durch umweltverträgliche Produktion und systematische Überwachung des Herstellungsprozesses auszeichnen. Die Novol-Zentrale befindet sich in Komorniki nahe der Stadt Posen/Pozna ´n . Wenige Kilometer entfernt wurde vor kurzem eine weitere ultramoderne Fertigungsstätte errichtet. In Komorniki ist auch das internationale Refinish-Schulungszentrum angesiedelt. Die Produktion von Basislacken erfolgt im rund 200 Kilometer entfernten Wroclavek, wo sich auch die Coloristik-Labore befinden.
Weitere Informationen:
Novol Deutschland GmbH
Tel: 02133/532940, Fax: 02133/532941

Unternehmen im Fokus
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Lackiererblatt 3
Aktuelle Ausgabe
03/2024
EINZELHEFT
ABO
FACEBOOK


Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de