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Lernfeld praktisch umgesetzt

Know-how
Lernfeld praktisch umgesetzt

Ungewöhnliches Restaurierungsprojekt für Stuttgarter Berufsschüler

„Wir haben einen Kampfwagen lackiert. Interessiert?“ Als Frank Gaya, Fachlehrer an der gewerblichen Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart, in der Redaktion anrief, war nicht gleich klar, was damit gemeint war. So etwas wie ein hoch motorisierter Kompaktwagen, ein GTI zum Beispiel? Oder ein PS-starker Muscle Car im Stile einer Dodge Viper, eines Ford Mustang?

Mit Mustang war man schon auf der richtigen Spur, denn das Vehikel, das seit ein paar Wochen in der Aula der Berufsschule steht, wird von Pferden gezogen. Je nachdem, wie viele eingespannt werden, verfügt die Nachbildung eines römischen Kampfwagens, über genau zwei oder vier PS.
Nicht-metallische Untergründe
Lange Zeit stand der Wagen in einer dunklen Scheune. Freunde von Frank Gaya entdeckten das etwas heruntergekommene Vehikel und machten es dem pferdebegeisterten Lehrer zum Geburtstagsgeschenk. Sein erster Gedanke: „Da machen wir ein Projekt für die Azubis im ersten Lehrjahr draus.“ Auch das passende Lernfeld stand gleich fest: Nicht metallische Untergründe bearbeiten. Denn bis auf den Vorbau aus Blech bestand der Wagen von den Rädern über die Achse bis zum Unterboden komplett aus Holz – und zwar ziemlich heruntergekommenem. „Der Unterboden war komplett verwittert, den mussten die Jungs entlang der Maserung planschleifen“, erinnert sich Gaya. „Andere Holzteile wurden erst vorsichtig sandgestrahlt, dann mit Kunstharz eingelassen.“ Die Blechverkleidung des Wagens wurde ebenfalls gestrahlt, dann gespachtelt, geschliffen und weiß grundiert – Lacksponsor Glasurit lieferte das Material. Auf die Grundfarbe trugen die Schüler eine Beschriftung mit goldfarbenem Basislack auf, bevor mit einer doppelten Schicht Klarlack die Oberfläche konserviert wurde.
Den Abschluss bildete die Ausgestaltung der Fahrerplattform. Auch sie wurde innen weiß auslackiert, den Boden ziert nun ein roter Messeteppich. Etwa 64 Unterrichtsstunden wurden am Kampfwagen verbracht, sehr zur Freude der Beteiligten. „Die Jungs waren manchmal gar nicht mehr von der Arbeit wegzukriegen“, berichtet Frank Gaya.
Der Kampfwagen wird, streng bewacht von den an der Aktion beteiligten Azubis, noch einige Wochen in der Schule ausgestellt sein, und dann seiner Bestimmung zugeführt. Auf Reitershows wird Frank Gaya, sobald ein Pferdegespann trainiert ist, testen, wie die Projektarbeit beim Fachpublikum ankommt.

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