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Lackierfehler: Kantenverfärbung

Lackierfehler
Kocher, Kratzer, Krater: Kantenverfärbung

Lackierfehler erkennen, beheben und vermeiden. In dieser Folge: Kantenverfärbungen.

Auf der fertig lackierten Oberfläche erscheinen plötzlich dunkle Verfärbungen an den Kanten. Was ist da los? „Kantenverfärbung oder Kantenkorrosion – das ist ein Lackierfehler, den wohl jeder Lackierer kennt“, erklärt Standox-Trainer Erik Fassbender. „Tückisch sind Kantenverfärbungen, weil sie erst im Laufe der Zeit sichtbar werden, manchmal lange, nachdem die Lackierung komplett aufgetragen wurde. Wie so oft liegt die Ursache der äußerlich sichtbaren Kantenverfärbung weiter unten im Lackaufbau. Für Kantenverfärbungen kann es mehrere Ursachen geben.

Durchschliffstelle übersehen

Der gängigste Fehler: Beim Schleifen eines Fahrzeugteils, zum Beispiel nach dem Füllern, wurde an den Kanten die empfindliche Grundierung verletzt und auf das blanke Blech durchgeschliffen. Erkennt der Lackierer die Durchschliffstelle nicht und isoliert sie mit einem geeigneten Primer, dann reagieren die Aluminiumpigmente aus dem Basislack mit dem metallischen Untergrund. An den Stellen, wo Basislack und blanker Untergrund aufeinandertreffen, verfärbt sich der Basislack. Da dieser Vorgang auf einem Korrosionsprozess beruht, spricht man auch von Kantenkorrosion. Derselbe Effekt kann sich auch einstellen, wenn der Lackierer die Durchschliffstelle zwar erkennt, die Primerschicht aber zu dünn aufgetragen wurde.

Basislack zu schnell lackiert

Aber auch wenn man den Primer korrekt aufgetragen hat, lauern Gefahren. So kann es sein, dass die Primerschicht zu schnell mit Basislack überlackiert wird. Auch in dem Fall reagiert die Säure im Primer mit dem Aluminiumpigment im Basislack und sorgt dafür, dass sich die Aluminiumbronzen auflösen und sich der Farbton des Basislacks von Zeit zu Zeit verfärbt.

Zwei Arten von Primern

Doch wie sieht die sichere und korrekte Lösung aus? Erik Fassbender: „Um vor Kantenverfärbungen sicher zu sein, gibt es zwei Lösungen. Im einen Fall kommt ein 2-K-Non-Stop-Grundierfüller zum Einsatz, um die entsprechende Stelle zu grundieren. Nachdem dieser ausgetrocknet ist, kann der Wasserbasislack aufgetragen werden. Alternativ kann der Lackierer auch mit einem 1-K-Spot-Füllprimer arbeiten. Diesen lässt man zwei Minuten trocknen, danach kann man mit Wasserbasislack überlackieren.“

Die richtige Primer-Auswahl

Erik Fassbender setzt bei der Grundierung kleiner Flächen wie Durchschliffstellen auf zeitsparende Spraydosenprodukte. Wichtig auch hier: Immer die richtige Füller-Graustufe passend zum Farbton verwenden. am ■

www.lackiererblatt.de


 

Ein Video zum Lackierfehler „Kantenverfärbung“ finden Sie auf dem Lackiererblatt-YouTube-Channel. Einfach den folgenden Link anklicken!

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