Immer wieder neu im Fokus

Es dürfte kaum eine Branche geben, in der so vielfältige und so weitreichende Angebote zur Weiterbildung gemacht werden wie in der Lackiererbranche. Seminare und Fortbildungen gehen weit über die Technik und den Umgang mit den Produkten hinaus und betreffen nahezu jeden Bereich des Betriebs – von der Schulung der Auszubildenden über Marketing- und Werbemaßnahmen bis hin zur Weitergabe des Betriebs an die nächste Generation. Wir haben einige Angebote und Aktivitäten gesammelt.

Fünf junge Frauen und 15 junge Männer, die derzeit eine Ausbildung zum/r Fahrzeuglackierer/in absolvieren, nutzten kürzlich eine Chance der Weiterbildung. Im DuPont Refinish Training Center in Bonn führten unter der Leitung von Dirk Sauer die DuPont Refinish Lackierexperten Dirk Kronenberg, Adam Poloczek, Harald Weckmann, Reiner Schmidt und Donato Rizzello die Auszubildenden durch ein anspruchsvolles Schulungsprogamm. Die meist praktischen Aufgabenteile wurden in Gruppenarbeit durchgeführt, sodass eine intensive Anleitung pro Teilnehmer gewährleistet war. Während die einen sich noch mit der Theorie des korrekten Schleifprozesses beschäftigten, folgte eine zweite Gruppe der Demonstration einer Neuteilvorbereitung zur Nass-in-Nass-Lackierung unter Berücksichtigung des perfekten Arbeitsprozesses. Im Laufe des DuPont Refinish Fortbildungsseminars für Auszubildende standen folgende weitere Themen auf dem Programm: Vorbereitung der Kunststoffreparatur, Nuancieren eines vorgegebenen Farbtons, Herausarbeiten der Unterschiede zwischen Nass- und Trockenschliff anhand von zwei Motorhauben, Demo-Lackierung einer Motorhaube mit Wasserbasislack und Klarlack, Nass-in-Nass- Lackierung, Fertigstellung des Einzelteils als Vorbereitung zum Lackieren und Lackierung der Einzelteile durch jeden Teilnehmer.

Zwei Tage lang wurde in Bonn geschliffen, vorbereitet und lackiert. Wie wichtig das Thema Weiterbildung gerade auch in der Lackiererbranche ist, wird deutlich, wenn man sich die Zahl der frischgebackenen Lackierergesellen anschaut, die nach der Ausbildungszeit abwandern, arbeitslos werden und ohne Perspektive sind. Ein Fakt, der nicht sein muss. Gezielte Weiterbildungsseminare stellen einen motivierenden Beitrag dazu dar, ein Plädoyer für das Handwerk auszusprechen und den jungen Menschen eine praktische Veranschaulichung der zahlreichen beruflichen Möglichkeiten innerhalb der Branche zu zeigen. Das bietet den jungen Lackierern u. a. die Chance, einen schlüssigen beruflichen Werdegang einzuschlagen. Dann wird es an keiner Stelle Perspektivlosigkeit geben, sondern Zielstrebigkeit. „Man muss als Autolackierer nicht Zeit seines Lebens nur Autos lackieren“, so Dirk Sauer. „Wenn man sich kontinuierlich weiterbildet, kann man der Leiter einer Lackiererei oder eines Betriebs werden oder man kann auch in der Lackindustrie aktiv werden. Diese bietet ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern, sowohl in der Technik als auch im Vertrieb. Durch Weiterbildung und Zielstrebigkeit lässt sich nahezu jede Vision realisieren“.

Im Januar 2013 fand das erste Trainingsmodul von „Repanet Next Generation“ statt. Damit startete die zweite Staffel des Repanet Programms, das Familienunternehmen berät und unterstützt, wenn ein Generationswechsel in der Unternehmensleitung ansteht.

Beim Staffellauf entscheidet oft die richtige Übergabe des Stabs über Erfolg oder Misserfolg. Diese Regel gilt – im übertragenen Sinne – auch für den Generationswechsel in Familienunternehmen. Ein sensibles Thema, denn dabei kommen neben ganz praktischen organisatorischen Fragen oft auch psychologische Aspekte ins Spiel. Manchem Senior, der seit Jahrzehnten an der Unternehmensspitze steht, fällt es schwer loszulassen und Verantwortung abzugeben. Umgekehrt ist es für die Folgegeneration nicht leicht, in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten und dennoch ihren eigenen Weg zu finden.

Dies ist der Themenkomplex, mit dem sich Repanet Next Generation beschäftigt. Das Programm begleitet und berät alle Beteiligten an einer Betriebsübergabe über einen Zeitraum von zwei Jahren – damit der „Stabwechsel“ möglichst reibungslos vonstatten geht. Mitte Januar trafen sich Junioren aus neun Repanet Betrieben im winterlichen Willingen (Sauerland) zu ihrem ersten Trainingsmodul. Die Teilnehmer im Alter von 21 bis 37 Jahren gehören bereits zur zweiten Staffel von Repanet Next Generation. Ihr Trainer vor Ort war Torsten Groth: Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke und hat sich als selbstständiger Berater auf die Betreuung von Familienunternehmen spezialisiert. „Der Respekt vor der Aufgabe, sich mit der eigenen Betriebsnachfolge zu befassen, war spürbar“, berichtete Groth. „Doch gleichzeitig gingen die Teilnehmer mit viel Motivation zur Sache.“ Er begann das Seminar mit einer Einführung in die Thematik und leitete über zum Komplex „Meine Familie, mein Unternehmen und ich“, wobei die Teilnehmer sich und ihre Unternehmen vorstellten. An den folgenden Tagen setzten sie sich mit Grundfragen des Generationswechsels auseinander und stiegen dabei auch in die Diskussion der individuellen Nachfolgesituationen ein. Das nächste Modul von Repanet Next Generation fand im März in Berlin statt. Dort referierten die Trainer Dr. Andreas Hennemann und Rechtsanwältin Birgit Hahn über Grundlagen der Betriebswirtschaft, Personalwirtschaft und Arbeitsrecht.

Seminare, Schulungen, Praxistrainings – Lackhersteller Nexa Autocolor bietet gezielte, effiziente Weiterbildung für alle Mitarbeiter und Bereiche des K+L-Betriebs. „Wir offerieren Weiterbildungsangebote für jede Position im Karosserie- und Lackierbetrieb“, erklärt Dirk Czub, Technical Trainer Manager Nexa Autocolor. „Denn wir sind der Überzeugung, dass dauerhafter Erfolg Technik und Know-how auf dem neuesten Stand erfordert – und das schließt alle Mitarbeiter und Geschäftsbereiche ein.“

So bietet das Seminarprogramm des Lackherstellers etwa technische Schulungen und Praxistrainings zu Themen wie prozesssichere Applikation, perfektes Finish oder Sonderlackierungen. Dirk Czub: „Wirtschaftliche Arbeitsprozesse und die optimale Handhabung moderner Lackprodukte und Applikationstechniken stehen hier im Fokus und sorgen dafür, dass der K+L-Betrieb in punkto Werkstattpraxis am Puls der Zeit ist.“ Für ein Plus an optimalem Betriebsmanagement hat Nexa Autocolor die „Akademie für Unternehmer und Führungskräfte“ konzipiert. „Betriebsinhaber und Führungsverantwortliche müssen immer wieder taktische Entscheidungen treffen, die ausschlaggebend für die Zukunft ihres Unternehmens sind“, so Dirk Czub. „Dabei leistet die Akademie wertvolle Unterstützung: Hier erhalten Unternehmer und Führungspersonal unverzichtbares Know-how für ein wirkungsvolles Betriebsmanagement – und positionieren sich so dauerhaft erfolgreich am Markt.“

Darüber hinaus fördert Nexa Autocolor aktiv den Lackierernachwuchs, unterstützt bundesweit Meisterschulen mit aktuellem Wissen und praktischen Schulungen – für den Lackhersteller ganz klar eine Investition in die Zukunft der K+L-Branche. Genauso wie die gezielte Azubi-Förderung: Die erhalten etwa im Seminar „‚Start up – Training für Auszubildende“ von Nexa Autocolor essenzielle Berufsbasics für den aktiven Ausbildungseinstieg.

Mit der Internetseite lackextra.de startet die Standox GmbH in Wuppertal ein neues Wissensportal für den professionellen Fahrzeuglackierer. Die Seite bietet vor allem praktische Informationen zu Lackiertechniken, neuen Reparaturmethoden oder zur Farbtonfindung. Daneben finden sich Expertentipps, Reparaturhinweise zum Download und Schulungsvideos. Erfahrungsberichte aus Betrieben, Weiterbildungsangebote und Branchennews runden das Angebot ab. Das Informationsportal wird kontinuierlich ausgebaut. Über neue Themen informiert ein regelmäßiger Newsletter, der über www.lackextra.de/newsletter abonniert werden kann. Zum Start der Seite plant Standox außerdem ein attraktives Gewinnspiel.

„Die Anforderungen an die Lackierbetriebe steigen rasant. Mit Lackextra wollen wir den Betrieben helfen, sich schnell einen Überblick zu verschaffen und bei aktuellen Themen auf dem Laufenden zu bleiben“, erklärt Ulrich Diederichs, Leiter Kommunikation Standox Deutschland.

Trends in der Serie, neue Applikationstechniken, verstärkte Schadensteuerung – die Anforderungen an den Karosserie- und Lackierbetrieb sind hoch. „Ob Betriebswirtschaft, Personalführung oder Geschäftsprozesse – Unternehmer müssen heute frühzeitig auf Veränderungen reagieren, um dauerhaft am Markt zu bestehen“, weiß Dirk Czub, Technical Trainer Manager PPG.

Mit kompakten, effektiven Weiterbildungsmaßnahmen auf allen Geschäftsebenen unterstützt Lackhersteller PPG seine Partnerbetriebe dabei. Eine Säule der Weiterbildung bietet das Seminarprogramm. Hier findet der K+L-Betrieb technische Schulungen zu neuen Serientrends, zur effizienten Applikation oder präzisen Farbtonbestimmung. „Heute muss der Betrieb verstärkt wirtschaftlich arbeiten“, erklärt Dirk Czub. „Deshalb setzen unsere Seminare auf praktischen Nutzen und mehr Effizienz.“ Und für noch mehr individuelle Unterstützung orientiert sich das „Spezial Training“ von PPG ganz an den persönlichen Bedürfnissen der Teilnehmer: Hier wird explizit die Arbeitspraxis des Einzelnen optimiert. Mehr individuelle Förderung geht kaum.

Aber auch bei der idealen Unternehmenssteuerung hilft PPG weiter und hat als zweite Säule im Weiterbildungsmix die Akademie für Unternehmer und Führungskräfte gegründet. Diese bietet Entscheidern im K+L-Betrieb fundiertes Wissen und wertvolle Unterstützung für ein strategisches Unternehmensmanagement, mit dem der Betrieb dauerhaft konkurrenzfähig bleibt.

Die Kunden der Lackierbetriebe erwarten höchste Qualität und schnellen Service. Ein entscheidender Faktor dabei ist, dass beim Ausliefern des Kundenfahrzeugs beim Kunden ein positiver und bleibender Eindruck hinterlassen wird. Dies erfordert ein besonders gutes Lackfinish. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, benötigt der Betrieb erstklassige Mitarbeiter und erstklassige Produkte. Die Firma Farécla beschäftigt sich seit 60 Jahren mit dem Thema Lackaufbereitung und hat sich auch auf „Lackfinish“ spezialisiert. Ganz neu bietet Farécla jetzt den „Finish Health Check“ an. Ziel ist es dabei, den bestehenden Finishprozess der Betriebe zu optimieren und möglicherweise Arbeitszeit und Material zu sparen. Das Schulungsmodul enthält:

Nach Abschluss erhält jeder Teilnehmer ein Farécla-Zertifikat. Weitere Informationen gibt es unter: l-tec@lack-technik.de oder Tel: 09971/760-123.

„Lechler hat schon immer sehr viel Aufmerksamkeit auf die Ausbildung gerichtet. Das hat es unseren Kunden in den letzten Jahren erlaubt, immer auf dem Laufenden zu bleiben – sowohl bei Produkttechnologie als auch bei anderen aktuellen Themen. Unter den aktuellen Schulungsangeboten spielt das Seminar „Effiziente Lackaufbauten“ eine besonders wichtige Rolle. Diese Schulung behandelt den kompletten Refinish-Bereich. Dabei wird jede einzige Tätigkeit zur Diskussion gestellt und hinsichtlich höchster Effizienz hinterfragt. Das Ergebnis der Schulung ist zunächst eine Analyse der Abläufe und letztlich ein konkreter Leitfaden, der den Kunden hilft, in ihren Betrieben mit allerhöchster Effizienz zu arbeiten. Dabei machen unsere erfahrenen Anwendungstechniker auch deutlich, dass ein kompletter Lackaufbau von Lechler dem Kunden viele Vorteile bietet, die er sowohl während der Schulung als auch in seiner Lackiererei bemerkt. Weiteres wichtiges Thema, gerade bei schwierigen Marktlage, ist die Diversifizierung in andere Bereiche. Bei unseren Ausbildungsangeboten im Industriebereich legen wir großen Wert darauf, einerseits umweltfreundliche Technologien durch die wasserbasierten Lackaufbauten zu erklären und zu vermitteln, andererseits die Kunden aber auch bei den in diesem Bereich gängigen traditionellen Lösungsmittel-Lackaufbauten auf dem neuesten Stand zu halten. Für unseren Hausmarkt Italien spielen darüber hinaus 2013 auch Schulungen im Bereich der Baufarben eine wichtige Rolle. Dieses breite Ausbildungsangebot ermöglicht uns das „Centre for Excellence“, wo zwei Lackieranlagen für die praktischen Vorführungen realisiert wurden, sodass dort die Ausbildungsnachfrage aller vier Marken unseres Hauses gedeckt werden kann.“

Davide Ronzi, Leiter Schulung

Weitere Informationen:

Tel.: +39 031 586 273 training.centre@lechler.eu

Das komplette Angebot zur Aus- und Weiterbildung von Lechler ist einsehbar unter:

„Gerade in Zeiten von Effizienzsteigerung und hohen Anforderungen an Technik und Personal ist die Fortbildung fester Bestandteil eines erfolgreichen Betriebes. Wir bieten unseren Partnern ein umfangreiches Trainingsprogramm in einem professionellen Umfeld. In diesem Jahr bieten wir u. a. technische Schulungen für Auszubildende an. Die ideale Ergänzung zur Berufsschule und der Ausbildung im Betrieb. Von der Untergrunderkennung bis zum richtigen Lackaufbau – gemeinsam mit meinem Kollegen Michael Kramer zeigen wir im Kölner Spies Hecker Training Center, wie neue Technologien effektiv eingesetzt werden. Das Wissen um verschiedene Grundierungen und ihre Aufgaben vertiefen wir hierbei gezielt. Dabei spielt die Gestaltung des nachfolgenden Lackaufbaus eine wesentliche Rolle. Zusätzlich erlangt der Teilnehmer Kenntnisse über die jüngsten Entwicklungen in der Serienlackierung. Sie lernen während des Lackiertrainings, Fehler zu erkennen und zu vermeiden. Ein weiteres elementares Thema: die Farbtonfindung. In diesem Seminar können die Lackierer den Weg zum richtigen Farbton entdecken und werden in die Grundlagen des digitalen Farbtonmanagements eingeführt.

Passende Lösungen für Unternehmen bieten wir natürlich auch im Bereich Management. Im Seminar ‚Mitarbeitergespräche‘ lernen Betriebsinhaber strategisch mit ihren Mitarbeitern zu kommunizieren. Sie lernen und trainieren, Gespräche ergebnisorientiert zu führen und das Potenzial ihrer Mitarbeiter zu fördern. Das Seminar ‚Unternehmensnachfolge‘ vermittelt eine realistische Einschätzung der individuellen Situation – und sensibilisiert sowohl Junior als auch Senior für den Prozess der Betriebsübergabe.“

David Kukies, Trainer Technischer Service Deutschland, Spies Hecker