Österreichische Lackdesign-Experten gestalten Mini-Motorräder
Michael Rehm
Wenn es um Designlackierung geht, ist die Firma Autolackprofi aus Hohenems in Vorarlberg eine gute Adresse. Das Unternehmen ist Nexa Autocolor-Vertriebshändler für Tirol und Vorarlberg, zum anderen beliefert es Kfz-Lackierereien in ganz Österreich mit Zubehör rund ums Lackieren. Gerhard Wolfgang, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder leitet, hat selbst ein Händchen für Designlackierung – und er kennt sich in der regionalen Airbrush-Szene aus. Für die ganz besondere Gestaltung eines Messestands auf der letztjährigen Autozum kam daher nur ein Thema in Frage: „Wir wollten ein möglichst breites Spektrum an Lackiertechniken und Effekten zeigen“, erinnert sich Gerhard Wolfgang. Schnell war auch klar, was man gestalten wollte: Motorräder; am besten zehn gleiche, um die Konzentration ganz auf die Lackierung zu lenken. „Echte Maschinen kamen aus verständlichen Gründen für diese Aktion nicht in Frage“, erzählt Gerhard Wolfgang, „aber dann sind wir auf Pocketbikes gestoßen.“ Die eigentlich für Kinder gedachten Miniatur-Motorräder, in der Regel ohne Straßenzulassung, kann man im Internet schon für unter 150 Euro bestellen. „Für unsere Zwecke waren sie ideal“, erinnert sich Gerhard Wolfgang. „Sie sind relativ leicht, sehr günstig, und das Modell, das wir ausgesucht hatten, wies auch relativ große Flächen auf, die gestaltet werden können.“ Insgesamt wurden zwölf Pocketbikes beschichtet. Zuerst wurden alle zu lackierenden Teile demontiert, dann wurden die Teile alle fein angeschliffen und mit einer dünnen Schicht Epoxi-Grundierung versehen, auf der anschließend weitergearbeitet wurde.
Aktion mit Nachwirkung
Die Lackierung übernahmen mit Manfred „Memph“ Knaflitsch und Kescha Platanow zwei Airbrush- und Lackdesign-Experten aus Vorarlberg, mit denen Gerhard Wolfgang schon mehrfach zusammengearbeitet hatte. Bei einigen Modellen ließ es sich der „Autolackprofi“ nicht nehmen, selbst zur Pistole zu greifen. Der Erfolg der Aktion war durchschlagend. „Auf der Messe waren unsere Pocketbikes die Attraktion, und auch das Feedback in der Branche auf diese Design-Aktion war stark.“ Komplett abgeschlossen ist diese noch nicht. „Wir werden immer wieder von Kunden oder Besuchern unserer Firma auf die Bikes angesprochen“, erzählt Gerhard Wolfgang. „Und manchmal können wir den Wunsch nach einem solchen Design-Pocketbike nicht abschlagen.“ Die so entstandenen Lücken in der Kollektion werden allerdings schnell ausgefüllt. „Wenn wir eines aus dem Haus geben, lackieren wir es einfach nach“, meint Gerhard Wolfgang, „so bleibt man in Übung, und außerdem macht so eine Lackierung ja auch Spaß.“
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