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Spritzmetallisierung mit dem CLC-Verfahren

CLC-Verfahren
Spiegelblanker Chromglanz

Bei der Spritzmetallisierung mit dem CLC-Verfahren lässt sich spiegelblanker Chromglanz prozesssicher und dauerhaft erzeugen – wenn man‘ s richtig macht.

Hochglänzende Chromoptik hat immer Saison, ob auf Autoteilen wie Felgen und Stoßfängern, bei zahlreichen industriellen Lackieraufgaben – oder überall dort, wo ganz einfach edler Glanz gefragt ist. Klassischerweise werden Chromschichten durch einen galvanischen Prozess erzeugt. Das ist jedoch zum einen teuer und unter Umweltaspekten problematisch, zum anderen ist es auch im handwerklichen Umfeld schwer realisierbar. Optisch fast gleichwertig und praktikabler ist die chemische Spritzmetallisierung oder Silberverspiegelung. Das Verfahren wird von unterschiedlichen Anbietern in unterschiedlichen Rezeptur-, Prozess- und Ausstattungsvarianten praktiziert und auch „weiterverkauft“. Das Wirkungsprinzip ist dabei aber ähnlich. 

So funktioniert das CLC-Verfahren

Anders als bei der klassischen Spritzlackierung handelt es sich um eine reduktive Metallausscheidung. Silbernitrat reagiert während des mehrstufigen Spritzvorgangs mit anderen Stoffen und lagert sich an der beschichteten Oberfläche zu einer hauchdünnen, hochglänzenden reinen Silberschicht an – die natürlich empfindlich ist und anschließend mit einem schützenden Klarlack vor Oxidation, dem gefürchteten „Anlaufen“, geschützt werden muss. Soviel zur Theorie. Zur Praxis der Spritzverchromung weiß Thomas Müller, dessen Firma WT-direct, mit Sitz in Plüderhausen nahe Stuttgart, seit über 20 Jahren zu den Pionieren des Verfahrens gehört, einiges zu sagen. „Um genau zu sein, wird bei unserem Verfahren keine Chromschicht, sondern eine hauchdünne Silberschicht erzeugt, die allerdings durch die anschließende Behandlung wie Chrom wirkt“, erklärt Thomas Müller. „Es gibt einen ungeheuren Bedarf nach solchen auf praktisch jedem Untergrund erzeugbaren Oberflächen, sodass sich Betriebe, die so etwas prozess- und ergebnissicher anbieten, ihre Auftraggeber aussuchen können. Andererseits gibt es eine gewisse Unsicherheit bei vielen potenziellen Interessenten, weil jeder jemanden kennt, bei dem die Spritzverchromung entweder von Anfang an nicht funktioniert hat, oder die erzielten Oberflächen nach kurzer Zeit
Mängel aufgewiesen haben.“

Video: CLC-Verfahren

Probleme bei der Spritzverchromung

Die Gründe können vielfältig sein: Ungeeignete Materialien, fehleranfälliges Equipment oder falsche Herangehensweise. „Wir haben unser CLC (für Color like Chromium)-Verfahren über lange Jahre perfektioniert und weiterentwickelt, sodass wir wirklich von einem sicheren Prozess sprechen können“, erklärt Thomas Müller, „aber eines ist klar: Wir haben es beim CLC-Verfahren mit einer mehrstufigen chemischen Reaktion zu tun. Mengenverhältnisse, Prozesszeiten, Temperaturen und die Reihenfolge der einzelnen Schritte müssen einfach stimmen. Darüber hinaus muss eine gewisse Sauberkeit herrschen und Stoffe, die den Prozess stören – wie zum Beispiel Silikone – müssen ausgeschlossen werden. Aber das ist für einen Fahrzeuglackierer ja nichts Neues.“

Breites Auftragsspektrum

Gelernter Fahrzeuglackierer ist auch Kevin Bürk aus dem benachbarten Winterbach. Er lernte das CLC-Verfahren als Kunde von WT-direct kennen, legte sich eine Anlage zu und ist von den vielfältigen technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten überzeugt. „Wir verchromen neben Felgen auch zahlreiche Teile für Auftraggeber aus der Industrie oder aus dem Messebau.“ Auch für Kevin Bürk gehört zur Spritzmetallisierung neben den richtigen Materialien und Werkzeugen der richtige Prozess – und dessen exakte Einhaltung. „Auch wir haben ganz zu Anfang Lehrgeld gezahlt, weil irgendein scheinbar unbedeutendes Detail nicht beachtet wurde“, erinnert sich Bürk. „Hält man sich dagegen an den definierten Ablauf, dann ist das CLC-Verfahren aus meiner Sicht absolut prozesssicher. Man erzielt damit wirklich spiegelnden Glanz – und das auch auf Dauer.“ mr ■

So gelingt die Spritzmetallisierung

Das Verspiegelungsverfahren CLC eignet sich für kleine und größere Teile in Einzelfertigung und Serie. Das Verfahren basiert auf einer chemischen Reaktion, daher ist es unumgänglich, die Vorgangsschritte in Sachen Mischung, Reinigung und Applikation genaustens zu befolgen. Folgende Arbeitsschritte führen zum Ergebnis:

1. Untergrund vorbereiten:

Da sich Unebenheiten durch den Spiegeleffekt deutlich abzeichnen, bereiten Sie den Untergrund sehr gut vor, indem Sie ihn anschleifen und säubern.

2. Grundlack auftragen:

Danach wird der transparente CLC-Grundlack aufgetragen, idealerweise auf einen hellgrauen Untergrund. Je nach Schichtstärke sollte dieser mindestens 90 Minuten bei 60 Grad trocknen. Optimalerweise sollte er danach 12 Stunden bei mindestens 20 Grad ruhen.

3. Verspiegelung auftragen:

Alle folgenden Schritte erfolgen mit der CLC-Verspiegelungsmaschine und werden nacheinander ohne Unterbrechung ausgeführt:

  • Zunächst die zu verspiegelnde Fläche mit destilliertem Wasser abwaschen.
  • Aktivatorlösung gleichmäßig aufbringen. Sie ermöglicht eine optimale Verteilung des Verspiegelungsmaterials.
  • Aktivatorlösung nach 20 bis 30 Sekunden mit destilliertem Wasser abspülen.
  • Mit der Doppelkopf-Pistole die Verspiegelung aufbringen. Zunächst stellt sich eine Grauverfärbung der Oberfläche ein, danach wird weitergesprüht, bis ein geschlossener Silberspiegel entstanden ist.
  • Die verspiegelte Oberfläche mit destilliertem Wasser sorgfältig abwaschen
  • Die verspiegelte Oberfläche mit dem CLC-Oberflächenreiniger besprühen und 30 bis 60 Sekunden einwirken lassen.
  • Die Oberfläche wird danach erneut mit destilliertem Wasser abgewaschen.
  • Die verspiegelte Oberfläche trockenblasen, um Wasserflecken zu vermeiden.
  • Das beschichtete Teil vollständig trocknen lassen – fertig!

4. Verspiegelung konservieren

Zunächst muss der einkomponentige CLC-Konservierungslack in zwei bis drei Schichten dünn aufgetragen werden. Die Trocknung dauert 10 bis 20 Minuten bei 20° Grad Raumtemperatur.
Danach sollte ein hochwertiger 2K-Klarlack mit gutem UV-Schutz gegen Verschleiß und UV-Strahlung aufgetragen werden. Dieser kann auch mit Lasuren eingefärbt werden, sodass zum Beispiel Goldglanz erzeugt wird.



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