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Nur nicht auffallen

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Nur nicht auffallen

Auf der IAA dominieren die gedeckten Farbtöne

MR

Vertraut man den Eindrücken, die sich auf der Frankfurter IAA boten, dann wird das silbrig-graue Einerlei, das derzeit auf unseren Straßen zu besichtigen ist, noch eine Weile Bestand haben. Ob Porsche, DaimlerChrysler oder BMW – der gedeckte Business-Anzug war nicht nur für das (männliche) Standpersonal, sondern auch für die präsentierten Fahrzeuge beinahe Pflicht. Auch die „Exoten“ aus Fernost – wenn der Begriff angesichts steigender Zulassungszahlen überhaupt noch passt -, die in der Vergangenheit mit starken Farben und neuen Effekten am einen oder anderen Modell regelmäßig für Farbtupfer sorgten, hielten sich diesmal auffällig zurück und orientierten sich am farblichen Mainstream.
Blau, weiß, rot
Nimmt man die auf der IAA präsentierten Autofarben zum Maßstab, dann bieten der silbrigen Übermacht vor allem drei Farbtöne Paroli: die Klassiker Blau, Weiß und Rot. Am erstaunlichsten dabei ist, dass das von den Farbdesignern schon seit langem vorausgesagte Comeback von Weiß offenbar begonnen hat. Ob Golf-GTI, Mini oder Lamborghini – der auf der Beliebtheitsskala zwischenzeitlich ganz nach unten gerutschte Klassiker ist plötzlich wieder zaghaft präsent. Auf dem Vormarsch scheint auch Rot zu sein, zumeist in seiner tief leuchtenden Version und mit starkem, von Xirallic-Pigmenten bewirktem Funkeln. Rot waren nicht nur die sportlichen Modellen etlicher Hersteller von Audi über Alfa zu Mazda; auch im Luxussektor und sogar beim Dodge-Geländewagen funkelte es rot.
Noch stärker waren Blau-Töne vertreten, speziell metallisch kalte. Fast jeder Aussteller hatte ein in Blau gehaltenes Modell am Stand, und gleich mehrere Aufsehen erregende Neuheiten – vom Audi Q 7 bis zum Opel Astra Twin Top – schimmerten eisblau. Es scheint, als ob sich blau zum ernsthaftesten Konkurrenten für Silber entwickelt.
Dezente Effekte
Nicht nur bei den Farben, auch bei Effekten zeigten sich die Autohersteller eher zurückhaltend. Wer vermutet hatte, als Blickfänger würden extreme Flip-Flop- oder holographische Effekte zu sehen sein, lag falsch. Dezentes Glitzern von Xirallic-Pigmenten und extrem brillante „Liquid-metal“- Silber-Töne waren das Äußerste, zu dem sich die Designer hatten hinreißen lassen. Wirkliche Akzente setzten lediglich matte Klarlacke – einmal, ganz edel und sozusagen offiziell, auf der BMW Z4 Coupé-Studie, ein anderes Mal wesentlich spektakulärer, dafür wahrscheinlich ohne den Segen des Herstellers, auf einem Porsche Cayenne, der am Messetand eines Komponentenherstellers für Aufsehen sorgte.
Zeigen, was geht
Wenn schon die ausgestellten Farbtöne nicht so aufregend sind, könnte man ja immerhin zeigen, was möglich ist. So dürften manche Hersteller gedacht haben, die die Farbtonpalette für bestimmte Modelle oder gleich das gesamte Programm auf dem Messestand thematisierten. Da war sie plötzlich wieder, die Farbtonvielfalt. Ob in Form von bunten Musterblechen, lackierten Miniaturmodellen oder farbigen Skulpturen – die Aussteller fanden viele und originelle Wege, um die Farbtonpalette ins rechte Licht zu rücken. Vielleicht wurde ja der eine oder andere Messebesucher dazu animiert, bei der Auswahl des nächsten Fahrzeugs mal wieder etwas Mut zur Farbe zu zeigen.

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