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Messen, mischen, lackieren

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Messen, mischen, lackieren

Farbtonmessgeräte für die Werkstatt bewähren sich in der Praxis

Eine Zukunftstechnologie, die bereits seit Jahren am Markt ist. Ein innovatives Gerät, das in manchen Betrieben fester Teil der täglichen Routine, in anderen, immer noch den meisten, als futuristisches Technik-Spielzeug abgelehnt wird – an tragbaren Spektrofotometern, Farbtonmessgeräten für die Werkstatt, scheiden sich immer noch die Geister. Und dies, obwohl unter den Lackherstellern Einigkeit darüber herrscht, dass diesen Geräten die Zukunft gehört.

Manfred Härtter gehört zu den Anwendern, die bereits in der Gegenwart vom Nutzen eines Farbtonmessgerätes profitieren. Er leitet die Lackierabteilung der Firma Rilling in Ammerbuch.
Teil des täglichen Ablaufs
„Für uns gehört es bereits seit Jahren zum ganz normalen Arbeitsablauf, bei der Farbtonbestimmung das Farbtonmessgerät einzusetzen“, berichtet der Fahrzeuglackierer-Meister und Lacktechniker. ChromaVision nennt sich sein Messgerät, das zu einem Preis von knapp 5000 Euro vom Lackhersteller DuPont geliefert wird.
Für Manfred Härtter ist der Umgang mit dem Gerät denkbar unkompliziert. Zuerst wird der Farbton direkt am Fahrzeug mit dem Spektralfotometer gemessen. Die möglichst plane Messstelle muss zuvor sorgfältig gereinigt werden, um Fehlmessungen zu vermeiden. „Wichtig ist auch, dass man tatsächlich an derjenigen Karosseriepartie misst, die anschließend lackiert werden soll“, weiß Manfred Härtter. „Anderenfalls kann man unangenehme Überraschungen erleben.“ Innerhalb weniger Sekunden wird die Messung an drei Stellen des selben Karosserieteils vollzogen; anschließend wird das Messgerät an den Computer angeschlossen, der auf die Farbtonformel-Datenbank des Lackherstellers zugreift.
Nah, näher, am nächsten
Die praxisnahe Software erlaubt nun verschiedene Möglichkeiten, um zur richtigen Formel zu gelangen. So kann man zum Beispiel den Computer mit Informationen füttern, die bereits bekannt sind, etwa der Herstellerangabe oder dem Farbtoncode. Dies grenzt die Suche ein und führt dazu, dass nur diejenigen Farbtöne oder Varianten angezeigt werden, die dem jeweiligen Hersteller zugeordnet sind. Bei der so genannten freien Suche sucht der Computer dagegen aus dem gesamten Formelbestand nach möglichst identischen Farbtönen.
In beiden Fällen erscheint sogleich auf dem Bildschirm eine Auswahl an Farbtönen, die in Frage kommen. Alle vorgeschlagenen Farbtöne sind mit einem Wert von null bis fünf versehen, der anzeigen soll, wie hoch die Übereinstimmung mit den am Fahrzeug gemessenen Werten ist. Je niedriger der Wert ist, desto geringer ist die Abweichung „Ein Wert unter zwei bedeutet, dass wir den Farbton ausmischen und einlackieren können“, lautet Manfred Härtters Erfahrung, „und bei Uni-Lacken sind auch Werte mit einer Null vor dem Komma die Regel.“ Eines gilt es aber zu bedenken: Das Messgerät erfasst exakt den Farbton der gemessenen Teile. Die Pigmentgröße kann es aber nicht beurteilen. Ob feines oder grobes Aluminium verwendet wurde, was visuell sofort erkennbar ist, kann die Maschine nicht wahrnehmen.
Möglichkeit zu nuancieren
Nicht nur deshalb erfolgt die letzte Kontrolle anhand der Farbtonkarte. Deren Lagernummer im System zeigt die Software ebenfalls zusammen mit dem Farbton an. „Normalerweise nehmen wir die Karten der beiden besten Farbtöne, die der Computer anzeigt, gehen damit ans Fahrzeug und vergleichen sie mit dem Originallack“, erläutert Manfred Härtter. Sobald er sich auf einen Farbton festgelegt hat, wird dieser am Computer angeklickt, und schon erscheint die Formel.
Wenn die Abweichung zwischen Messergebnis und Standard zu groß ist, bietet die Software auch die Möglichkeit einer Nachnuancierung an. Ausgehend von der Abweichung, die beim Messen festgestellt wurde, wird die Farbtonrezeptur abgewandelt. Wie nah die abgewandelte Rezeptur am gemessenen Farbton liegen wird, zeigt ein Smiley-Symbol an. Wenn das Gesicht verhalten dreinschaut, ist Vorsicht geboten. Grinst es dagegen breit, kann auch Manfred Härtter lächeln – und sich umgehend ans Mischregal begeben.
MR

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