Ist das Kunst, oder muss das noch in die Kabine? Das könnte sich mancher Lackierer fragen, der eine Designstudie der Mercedes G-Klasse sieht. Am 8. September wurde „Project Geländewagen“ im Rahmen eines digitalen Launch-Events vorgestellt. Es ist das erste Ergebnis aus der Zusammenarbeit von Mercedes-Benz und Virgil Abloh, dem Chief Creative Director und Gründer des Labels Off-White sowie Men’s Artistic Director von Louis Vuitton. Bei dem konzeptionellen Designprojekt unter Leitung von Mercedes-Benz Chief Design Officer Gorden Wagener und Abloh diente, wie Mercedes berichtet, die G-Klasse als Ausgangspunkt für die Erkundung neuer Wege, um etablierte Vorstellungen von Luxus aufzubrechen. Zur Förderung der Künste in einer kritischen Zeit wird im Anschluss eine Replik der Designstudie im Rahmen von „Sotheby‘s Contemporary Curated“ versteigert.
Schweißnähte als Designelemente
Das Exterieur ist bewusst schlicht gehalten. Das endgültige Design legt die Konstruktion offen und zelebriert die handwerklichen Unvollkommenheiten, die es einzigartig machen. Die Lackierung wurde teilweise von Hand geschliffen; so entsteht ein Gefühl von zeitloser Schlichtheit. Schweißnähte werden als zentrale Designmotive gefeiert, Handwerkskunst rückt in den Vordergrund. Blinkleuchten, Außenspiegel und Stoßstange wurden entfernt; die Karosserie des Fahrzeugs wurde verbreitert und tiefer gelegt, um eine sportlichere Wirkung zu erzielen.
Als G-Klasse Besitzer verfügen Wagener und Abloh über Erfahrungen aus erster Hand und haben ihr Wissen um die Möglichkeiten zur Maximierung des Mercedes-AMG Gefühls in den Designprozess einfließen lassen. Gemeinsam überlegten sie, wie den Betrachtern neue Sichtweisen auf das Design von Mercedes-Benz eröffnet werden könnten und wie zugleich Luxus von einer makellosen Hochglanz-Ästhetik zu etwas Rohem, Natürlichem und insgesamt „Ehrlichem“ hin entwickelt werden könnte. mr■