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Farbton-Recherche

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Farbton-Recherche

Oldtimer erstrahlt in originalem Glanz

Der Oldtimer-Liebhaber Andries Meuzelaar legt viel Wert auf Perfektion, wenn es um sein Sportcabriolet Horch 853 aus dem Jahre 1937 geht. Daher wandte er sich vor einiger Zeit an die Experten von BASF Coatings. Ziel dabei war es, den originalen Glasurit Farbton aus den 30er Jahren zu finden Als erste Grundlage stand nur ein Bild aus einem Horch-Prospekt zur Verfügung. So beriet sich Dr. Peter Hoffmann aus der Farbtonentwicklung der BASF Coatings mit Prof. Dr. Peter Kirchberg von Audi Tradition und dem Restaurator Reinhardt Scholz. „Bei der Farbe in dem Prospekt handelte es sich vermutlich um eine Prospekt-Colorierung und nicht um ein Foto, so dass dies nicht der originale Farbton sein konnte“, erklärt Hoffmann. Zudem musste noch berücksichtigt werden, dass die damals verwendeten Lacke sich anders zusammensetzten. „Es waren Nitro-Lacke, die viel ‚stumpfer’ als heutige Lacke waren. Nitro erhielt den Glanz erst durch das Polieren“, weiß Prof. Dr. Peter Kirchberg. Die modernen Kunstharzlacke seien dahingegen viel leuchtender und sähen auch greller aus.

Spurensuche
Mit diesen Informationen machten sich die Coatings-Mitarbeiter an die Arbeit. Braunes Verdeck, braune Kotflügel und der Rest der Karosserie in einem warmen Rot – jetzt wurden Farbformeln ausprobiert, Farbtöne gemischt und Farben abgetönt, damit zuerst einmal anhand einer Farbtafel der richtige Ton getroffen werden konnte. Viele wichtige Informationen stammten aus der Farb-Dokumentation der BASF Coatings. Das Braun konnte anhand eines alten mit Nitro lackierten Scheinwerfers, auf den Meuzelaar in Russland gestoßen war, nachgestellt werden. Zudem half auch eine Farbkartei aus einem Lackierbetrieb in Leipzig. Diese war zwar verblasst, enthielt aber den originalen roten Farbton eines Horch 853. „Letztendlich haben wir dann in Zusammenarbeit mit dem Restaurator und Audi die richtige Mischung des roten Glasurit Farbtons gefunden“, erzählt Hoffmann.
Echte Rarität
Nun wird der Oldtimer in einem Autolackierbetrieb nahe Dresden auf Hochglanz gebracht – zurzeit sind die Kotflügel in der Lackierung, voraussichtlich im September werden dann alle neu lackierten Einzelteile wieder zusammen- gebaut sein. Neben Meuzelaar gibt es nur noch 100 Menschen weltweit, die dieses Horch-Modell besitzen.
Zu seiner Zeit war es ein Auto für den Adel und die Prominenz und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h schon für damalige Verhältnisse ziemlich schnell. Und der Werbespruch aus einem Horch-Prospekt aus der Zeit spricht Bände: „Man spürt förmlich, wie der Wind nirgends Halt findet und glatt über den ganzen Wagen nach hinten ablaufen muss.“ Auf dieses Gefühl freut sich Andries Meuzelaar sicherlich, wenn er bald zu Oldtimer-Ausstellungen in die USA und nach Italien reist. Zudem hat er noch weitere Pläne: „Ich würde gerne noch einen weiteren Horch erwerben.“

Von Horch zu Audi

Ende des 19. Jahrhunderts existierten in Deutschland bereits einige Firmen, die Automobile bauten. Eine davon hieß August Horch & Cie., gegründet am 14. November 1899 in Köln. August Horch war einer der Pionier-Ingenieure der Kraftfahrzeugtechnik. Bevor er sich selbständig machte, hatte er drei Jahre lang den Automobilbau bei Carl Benz in Mannheim geleitet. 1904 verlegte August Horch sein Unternehmen nach Zwickau und wandelte es in eine Aktiengesellschaft um. Doch bereits 1909 verließ August Horch das von ihm gegründete Unternehmen. Fortan wurde sein Wirken unter der Marke „Audi“ ein Begriff. Die am 16. Juli 1909 von August Horch in Zwickau neu gegründete Firma durfte aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht mehr seinen Namen tragen. Man wählte die Bezeichnung „audi!“ als lateinische Übersetzung des Wortes „Horch!“. Seit dem 25. April 1910 firmierte das zweite von August Horch gegründete Unternehmen daher unter dem Namen Audi Automobilwerke Zwickau GmbH, Zwickau.

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