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„Enorme Anstrengung, enorme Kosten“

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„Enorme Anstrengung, enorme Kosten“

„Enorme Anstrengung, enorme Kosten“
Herr Clerici; dass Farbtöne bei der Reparaturlackierung auf Anhieb passen sollten, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Trotzdem nehmen Farbtonabweichungen immer mehr zu, so dass Angleichungen an der Tagesordnung sind. Wie kommt es, dass die Farbtonproblematik Lackierer immer wieder vor Schwierigkeiten stellt?

Da gibt es etliche Gründe. Allein die Farbtonvielfalt hat in den letzten Jahren explosionsartig zugenommen. Bot ein Hersteller wie etwa Mercedes früher eine Reihe von 10, 12 neuen Farben pro Jahr auf dem Markt an, sind es heute gut und gerne 30 bis 40. Die Modellvielfalt ist heute viel größer als früher, es sind viel mehr unterschiedliche Fahrzeuge mit jeweils eigener Farbpalette unterwegs. Dazu kommt, dass Autohersteller heute sehr viel schneller als früher bereit sind, Effektpigmente einzusetzen, um sich vom Wettbewerber zu unterscheiden. Die Reparierbarkeit dieser Farbtöne hat dabei nicht unbedingt erste Priorität. Die Hauptursache für Probleme in den Lackierereien ist aber die Tatsache, dass immer mehr Fahrzeughersteller die selben Modelle an unterschiedlichen Standorten produzieren. Minimale Farbtonschwankungen sind dabei nahezu unvermeidlich.
Welche Anstrengungen unternehmen Sie, um dieser Fülle an Farbtönen und Nuancen Herr zu werden?
Wir unternehmen enorme Anstrengungen, um jährlich etwa 1000 neue Farbtöne zu rezeptieren und auch noch Nuancen auszuarbeiten. Dabei fallen natürlich auch enorme Kosten an. Um nur eine einzige Rezeptur komplett neu zu erstellen, ist ein Colorist bis zu einem Tag lang beschäftigt. In Zahlen ausgedrückt: Wir kalkulieren mit mehr als 150 Euro internen Kosten pro Rezeptur. Gewaltige Investitionen sind außerdem nötig, um zuverlässige Color-Instrumente, wie zum Beispiel unseren COLOR BOX Farbkatalog oder das MASTER CAR System mit 15.000 Farbreferenzen für die Lackierer zu entwickeln. Doch gerade hier sehen wir unsere Hauptaufgabe und gleichzeitig unsere Kernkompentenz als Lackhersteller. Lieber investieren wir in Farbtoninstrumente als beispielsweise in Freigaben durch die Autohersteller. Auch diese kosten ein Vermögen und stehen dazu noch aus unserer Sicht juristisch gesehen auf ganz wackeligen Beinen.
Trotz der Bemühungen der Lackhersteller, Colorinstrumente zu verbessern und Informationen über neue Farbtöne und Nuancen bereitzustellen, wird also der Lackierer auch zukünftig noch selbst nachnuancieren müssen?
Lackierer sind keine Coloristen, aber sie sollten wissen, wie das Nuancieren funktioniert, und wie gewisse Abweichungen korrigiert werden können. Einerseits dient dies dazu, das Verständnis für den eigenen Beruf zu vertiefen, andererseits kann es helfen, Material zu sparen und ohne aufwändig beizulackieren schnell zum Ziel zu kommen. Überflüssig wird das Nuancieren mit Sicherheit nicht.

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