Höherer Umsatz, ein neuer Rekordstand beim Personal und eine weitere Zunahme des Geschäfts mit Versicherungen und Leasinggesellschaften – das sind einige der wichtigsten Ergebnisse des aktuellen Standox Betriebsvergleichs für freie Karosserie- und Lackierbetriebe. Erstellt wurde die Studie von der Unternehmensberatung Hennemann aus Fröndenberg.
Der Standox Betriebsvergleich gibt seit über 20 Jahren einen Überblick über die wirtschaftliche Situation und Trends im Karosserie- und Lackierhandwerk. Darüber hinaus zeigt er den teilnehmenden Betrieben, wie sie in der Branche dastehen und wo sie Veränderungen vornehmen müssen, um ihre Ergebnisse zu verbessern. Für die aktuelle Ausgabe des Betriebsvergleichs stellten insgesamt 126 Betriebe ihre Daten aus 2013 zur Verfügung.
Die gute Konjunktur schlug sich auch in der Karosserie- und Lackierbranche nieder: Im Schnitt lag der Jahresumsatz der teilnehmenden Betriebe bei 1,26 Millionen Euro, das war ein stolzes Plus von 17,7 Prozent. Dieser Zuwachs fand vor allem in der zweiten Jahreshälfte statt – im ersten Halbjahr hatte das Umsatzwachstum nur 4,5 Prozent betragen. Dies führte beim Betriebsergebnis zu einem durchschnittlichen Zuwachs von 9,4 Prozent. Die Auslastung der Werkstätten lag mit rund 70,5 Prozent um knapp 2,5 Prozentpunkte höher als 2012, dennoch mussten sie einen Produktivitätsrückgang von knapp 3,4 Prozent hinnehmen. Zwar wurde die Anwesenheitszeit der Mitarbeiter besser verkauft, doch die verfügbare Kapazität konnte nicht mehr so effektiv genutzt werden wie im Vorjahr. Die Autoren des Betriebsvergleichs betonen in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, Arbeitsprozesse und -abläufe zu optimieren.
Der Personalbestand der Betriebe legte deutlich zu: Mit im Schnitt 16,4 Mitarbeitern (1,5 mehr als im Vorjahr) wurde ein neuer Höchststand erreicht. Dadurch stiegen zwar auch die Personalkosten (+12 Prozent), doch ihr Anteil am Gesamtumsatz sank um fast zwei Prozentpunkte auf nur noch 37,2 Prozent. In der Umsatzverteilung machen inzwischen Schadenmanagement-Aufträge mit rund 36 Prozent (+3,8 Prozentpunkte) den größten Anteil aus. Geschrumpft sind hingegen die Anteile der Autohaus- und Werkstattkunden mit nur noch 30,1 Prozent (-2,3 Prozentpunkte) und der Privatkunden mit 24,2 Prozent (-3,4 Prozentpunkte). Der wachsende Anteil der Schadensteuerung hat, wie bereits vom ZKF festgestellt wurde, tiefgreifende strukturelle Folgen für die Branche, denn kleinere Betriebe werden zunehmend vom Schadengeschäft abgekoppelt. Das bestätigte sich auch im Standox Betriebsvergleich: Lag der Umsatzanteil des Schadenmanagements in Werkstätten mit bis zu fünf Mitarbeitern 2012 noch bei rund 15,6 Prozent, sank er 2013 auf nur noch magere 6,8 Prozent.
Teilen: