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K & L-Branche schwer von Coronakrise getroffen

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K & L-Branche schwer von Coronakrise getroffen

K & L-Branche schwer von Coronakrise getroffen
Bis zu 83 % aller Karosserie- und Lackierbetriebe haben laut einer aktuellen Umfrage bereits Kurzarbeit beantragt. I Foto: M. Rehm
Neue Branchenumfrage untersucht, wie viele und welche Betriebe aus dem Kfz-Bereich Hilfen von Bund und Land in Anspruch genommen haben.

Laut einer Branchenumfrage der auf Verkehrsrecht spezialisierten Kanzlei Voigt Rechtsanwalts GmbH unter fast 200 Teilnehmern der Kfz-Branche haben etwa 43 % aller Reparaturbetriebe bereits finanzielle Soforthilfen von Bund und Land in Anspruch genommen. Bei Karosserie- und Lackierbetrieben lag der Anteil nur geringfügig höher als bei Marken- und freien Werkstätten. Der Anteil der Betriebe mit Partnerverträgen eines Kfz-Versicherers oder Schadensteuerers lag mit 40 % deutlich niedriger als bei den Betrieben ohne entsprechende Vereinbarung (45 %). 30 % der befragten Kfz-Sachverständigen gaben an bereits finanzielle Soforthilfen beantragt zu haben. In knapp 15 % aller Anträge auf Soforthilfe erfolgten bereits Auszahlungen oder wurden angekündigt.

Kurzarbeit fast die Regel

Bis zu 83 % aller Karosserie- und Lackierbetriebe haben Kurzarbeit beantragt Anträge auf Soforthilfe wurden recht homogen und von allen Befragten etwa gleichermaßen gestellt. Bei der Frage nach beantragter Kurzarbeit zeigt sich ein differenzierteres Bild. Während 78 % aller Markenwerkstätten und sogar 83 % aller Karosserie- und Lackierbetriebe bereits einen Antrag auf Kurzarbeit gestellt haben, ist das bei den freien Werkstätten lediglich zu 57 % und bei den Kfz-Sachverständigen nur zu 25 % der Fall.

Betriebsunterbrechungsversicherungen wenig gefragt

Nur 5 % aller befragten Betriebe haben bislang einen Leistungsantrag bei ihrer Betriebsunterbrechungsversicherung gestellt. 20 % der Anträge befinden sich noch im Status der Prüfung; 80 % der Anträge wurden bereits abgelehnt. Das wiederum verwundert nicht, da behördliche Allgemeinverfügungen zur Schließung von Reparaturbetrieben nicht bekannt sind. Ob Versicherungsschutz im Einzelfall in Frage kommt, weil etwa aufgrund einer Masseninfektion einzelne Betriebe vollständig von den Gesundheitsämtern geschlossen wurden, bedarf jeweils einer Prüfung im Einzelfall. Von den befragten Kfz-Sachverständigen hat keiner einen entsprechenden Antrag gestellt.

Liquiditätseinbußen sind erheblich

Der signifikante Auftragsrückgang macht sich offenbar nun auch bei der Frage der Liquidität bemerkbar. 16 % aller Reparaturbetriebe (Markenwerkstätten 14 %, freie Werkstätten 13 % und Karosserie- und Lackierbetriebe 16 %) haben bereits einen KfW-Corona-Hilfe-Kredit beantragt. Weitere 9 % (Markenwerkstätten zu 14 %, freie Werkstätten zu 4 % und Karosserie- und Lackierbetriebe zu 10 %) haben einen Kredit über die Hausbank – ohne KfW-Förderung – in Anspruch nehmen müssen. Damit ist ein Viertel aller Reparaturbetriebe auf zusätzliche finanzielle Unterstützung in Form von Krediten angewiesen. Bei den Gutachtern zeigt sich ein gänzlich anderes Bild. Kein Sachverständiger ist wegen eines Kredits auf seine Hausbank zugegangen und nur 4 % der befragten Gutachter haben bislang einen Antrag auf einen KfW-Corona-Hilfe-Kredit gestellt.

Die Stundung von Steuern und Beiträgen ist ein Gebot der Stunde

Die Möglichkeit Mietzahlungen einstweilen einzustellen haben die befragten Teilnehmer in unterschiedlicher Ausprägung genutzt. 100 % der Kfz-Sachverständigen gaben an, die Miete für April 2020 vollständig beglichen zu haben. Auch bei den freien Werkstätten war das mit 97 % nahezu vollständig der Fall, während nur 90 % der Karosserie-und Lackierbetriebe und gar nur 75 % aller Markenwerkstätten angaben, den Mietzins für April 2020 vollständig entrichtet zu haben.

Das Insolvenzrisiko ist ein Thema

Danach gefragt, wie sehr die Betriebe (auf einer Skala von 1 bis 5, wobei 1 die geringste und 5 die größtmögliche Sorge ausdrückt) das Thema „Insolvenz“ beschäftigt, gaben übergreifend mit einem Wert von 1,98 alle Betriebe an, dass sie derzeit keine akuten Sorgen vor einer möglichen Insolvenz haben. Freie Werkstätten waren mit einem Wert von 2,08 tendenziell ein wenig mehr besorgt als Karosserie- und Lackierwerkstätten (2,0); am wenigsten Sorge hatten Markenwerkstätten (1,85). Betriebe mit einer Schadensteuerungsvereinbarung hatten überwiegend etwas weniger Sorge (1,89) als Betriebe ohne eine solche Vereinbarung (1,99).

Weitere Einzelauswertungen stellt die Kanzlei Voigt Rechtsanwalts GmbH auf Nachfrage unter umfrage@kanzlei-voigt.de oder über die Homepage www.kanzlei-voigt.de zur Verfügung. Die Befragung wurde im Zeitraum vom 06. bis 14. April 2020 im gesamten Bundesgebiet durchgeführt. Teilgenommen haben insgesamt 195 Branchenteilnehmer aus dem gesamten Kfz-Bereich.

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