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Lackierworkshop mit Stilbruch Lack

Lackierworkshop mit Stilbruch Lack
Motorhaube statt Comic

Fahrzeuge in die Comicwelt versetzen? Lackierer und Künstler Alexander Bloch hat sich auf Cartoon-Cars spezialisiert. In einem Workshop an der HWK Trier gab er sein Wissen an den Lackierernachwuchs weiter.

„Traut euch, heute darf es bunt werden“, motiviert Alexander Bloch den Fahrzeuglackierer-Nachwuchs. Im Workshop an der HWK Trier sollen sich die zwanzig Teilnehmenden auf Modellhauben von Sagittarius an den derzeit extrem angesagten Cartoondesigns ausprobieren. Unterstützt wird das Event von Herrn Dietmar Latz von der Antony Farben GmbH, Fahrzeuglackierermeister und Ausbilder Christian Diwo sowie Spraymax.

Vom 3-D-Objekt zum 2-D-Cartoon

Bei einem Event in Amerika stieß Bloch das erste Mal auf die Cartoon-ähnlichen Designs. „Bei einem asiatischen Künstler habe ich das Cartoondesign entdeckt“, berichtet der Künstler, der mit seiner Firma Stilbruch Lack nun weltweit unterwegs ist. Da Unfallinstandsetzung ihm als Fahrzeuglackierer zu einseitig war und er seinen künstlerischen Freigeist nicht ausleben konnte, wagte Alexander Bloch den Schritt, sich auf die Cartoondesigns zu spezialisieren. „Ich hatte eine Vorstellung, wie ich es perfektionieren wollte. Aber ich musste mich ausprobieren: Welche Stifte eignen sich am besten? Wie kann ich möglichst locker die Outlines ziehen? Die Linien sollen ja nicht zu gerade und perfekt wirken“, erzählt Bloch. Mittlerweile beauftragen ihn sowohl Fahrzeughersteller als auch Privatkunden, ein Cartoon-Car zu gestalten. Seine Projekte hält er auf YouTube oder Instagram fest. Dabei gibt es für Bloch ein Prinzip: „Ich habe immer direkt im Kopf, wie es aussehen soll.“ Ein Bild im Kopf zu entwickeln und auf die Modellhaube zu bringen, das möchte der Lackdesigner auch den Teilnehmenden des Lackier-Workshops vermitteln.

An die Spraydose, fertig, los

Nachdem die jungen Fahrzeuglackierer und -lackiererinnen ihre Modellhauben vorbereitet haben, geht es an die Farbauswahl. Bloch gibt Tipps, wie man zum perfekten Farbbild kommt: „Sucht euch Farben aus, die euch direkt ansprechen und welche, mit denen ihr Akzente setzt.“ Vor dem Lackieren ertönt lautes Klackern in der Kabine. Denn neben schwarzen und weißen Stiften setzt Bloch bei seinen Cartoondesigns auf Spraydosen, die sorgfältig aufgeschüttelt werden müssen. Danach folgt ein Probesprühgang und los geht´s. In kurzer Zeit entstehen bei den Teilnehmenden farbenfrohe Oberflächen auf den Sagittarius-Modellhauben.

Das Auge schulen

„Es ist wichtig, dass die Teilnehmenden das richtige Auge für die Oberfläche bekommen. Mit dem Cartoon-Design wollen wir ein 3-D-Objekt zum 2-D-Objekt machen, in dem wir mit mehreren Farben arbeiten und die Outlines setzen“, betont der Künstler. An drei Mustermodellhauben und einer großen Motorhaube macht Bloch vor, wie die Comicwirkung entsteht. Er bewegt sich in breitem Radius um die Haube, umhüllt die Oberfläche mit Spraydosennebel, geht weiter weg, prüft mit kritischem Blick und setzt erneut Linien und Schattierungen. Mit schwarzem und weißem Lackstift zieht er schließlich die Outlines. „Je lockerer ihr das angeht, desto besser wirkt es“, rät er den Teilnehmenden. „Wer zu lange über das beste Design nachdenkt, setzt schnurgerade Linien. Es darf nicht wie mit dem Lineal gezogen aussehen. Lieber spontan und locker aus dem Handgelenk mit dem Farbauftrag und der Intensität der Outlines spielen.“ Kurz darauf probieren sich die Lackierer selbst mit den Stiften aus: von zu Beginn zögerlichen Umrandungen der Hauben, trauen sich die Teilnehmenden bald mehr. „Man will es zu perfekt machen und dann wirkt es nicht mehr“, sind sich die jungen Lackierer und Lackiererinnen einig. Mit ein wenig Hilfe vom Stilbruch-Lack-Profi klappt es dann doch: „Zieht zuerst die auf der Haube vorgegebenen Randlinien mit schwarzem Stift nach. Dann habt ihr einen Startpunkt.“

Künstler von morgen

Während im K+L-Betriebsalltag präzise, effizient und perfektionistisch gearbeitet wird, soll hier absichtlich mit der bunten Farbpalette gespielt werden. „Es sieht zwar alles superleicht aus, aber ganz so einfach ist das gar nicht“, berichtet Julia Schey, Fahrzeuglackiererin und Ausbildungsbotschafterin. Der Design-Workshop sei eine tolle Möglichkeit als Nachwuchslackierer in alternative Bereiche zu schnuppern. „Die Möglichkeit, einen solchen Workshop zu geben, nehme ich gern wahr. Manche der heute ausgebildeten Lackierer möchten künftig vielleicht auch in diese Richtung gehen“, erklärt Bloch. Bei diesem Workshop geht es um Kreativität und das Auge für das perfekte Design. Die bunten Modellhauben werden abschließend mit Klarlack überzogen. „Es ist keine Haube wie die andere“, begutachtet der Cartoon-Design-Profi die farbenfrohen Arbeiten. Gut möglich, dass in diesem Kurs bereits die Comic-Künstler von morgen sitzen. am ■

www.stilbruch-lack.de /
www.sagittarius-design.com


Alexander Bloch von Stilbruch Lack hat sich auf Cartoon-Designs spezialisiert. (Foto: A. Hauser)

Warum eigentlich Cartoon-Cars?

Alexander Bloch hat sich mit Stilbruch Lack einen Namen gemacht: ob Sportwagen, Campervan, Kühlschrank oder Roadster – alles lässt sich in die Welt des Comic und Cartoon versetzen. „Ich habe diese Art von Design zum ersten Mal in den USA gesehen und war beeindruckt“, erzählt Bloch. Um ein bisschen Abwechslung für seinen Job als Fahrzeuglackierer in der Unfallreparatur zu bekommen, probierte er die Cartoonlooks bald selbst aus. „Ich wollte das, was mich inspiriert hat, noch besser machen. Die Outlines noch lockerer setzen“, berichtet Bloch. Aus dem kreativen Wagnis sind mittlerweile weltweite Aufträge entstanden. „Ich bin froh, dass ich das machen kann, worauf ich Bock habe“, erklärt der Künstler.

www.stilbruch-lack.de

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