Rot und Weiß sind die Gewinner der Abwrackprämie
Die Abwrackprämie hat nicht nur den Absatz von Neuwagen beflügelt, sondern auch neue Akzente bei den Autofarben des Jahres 2009 gesetzt. Dabei haben vor allem Weiß und Rot laut Statistik des Kraftfahrbundesamtes (KBA) bei den Neuzulassungen stark zugelegt. Gegenüber 2008 nahm Weiß von 6,3 auf knapp 10 Prozent zu, und Rot konnte sich von 5,9 auf 9,1 Prozent steigern. Grau- und Silberfarbtöne sowie Schwarz setzten dagegen ihren Abwärtstrend fort, während Blau sich auf dem Niveau der Vorjahre halten konnte. „Die Umweltprämie hat verhältnismäßig viel mehr Frauen in die Autohäuser gelockt, als dies normalerweise der Fall ist“, erläutert Michael Bross, Geschäftsführer des Deutschen Lackinstituts in Frankfurt. „Ihr Anteil bei den Neuzulassungen hat sich im Verhältnis zu den Männern im Vergleich zu 2008 nahezu verdoppelt.“ Frauen waren im vergangenen Jahr für rund ein Viertel der Neuzulassungen verantwortlich. Dabei wählten sie überproportional oft rot oder weiß lackierte Fahrzeuge.
Stärkere Farbigkeit
„Dass Weiß mit kontinuierlichen Steigerungen im Trend liegt, beobachten wir bereits seit 2007“, sagt Bross. „Diese Autofarbe hat im letzten Jahr noch einmal einen kräftigen Schub erhalten. Überraschend ist jedoch der relativ hohe Anteil von roten Fahrzeugen. Laut KBA wurden fast 40 Prozent aller rot lackierten Fahrzeuge auf Frauen zugelassen. Bei Weiß waren es immerhin noch knapp 30 Prozent.“ Wertet man die Statistik nach Geschlechtern aus, dann wählten nur 7,4 Prozent der Männer Rot als ihre Autofarbe, bei den Frauen war der Anteil mit 14,5 Prozent nahezu doppelt so hoch. Und auch bei den Grau- und Silberfarbtönen unterscheiden sich die Vorlieben deutlich. Während sich knapp 35 Prozent der Männer für dieses Farbspektrum entschieden, konnten sich nur knapp 26 Prozent der Frauen dafür begeistern. Generell lässt sich feststellen, dass die Farben Blau, Rot und Weiß bei Frauen (41,8 Prozent) deutlich höher im Kurs stehen als bei den Männern (29,6 Prozent).
Eintagsfliege oder neuer Trend?
„Wir werden im Laufe dieses Jahres sehen, ob tatsächlich nur der relativ hohe Anteil an Autokäuferinnen für die Renaissance der Autofarbe Rot verantwortlich ist“, sagt Bross. „Man darf gespannt sein, ob sich hier ein neuer Trend andeutet. Schließlich war Rot schon einmal zu Beginn der 90er-Jahre mit Abstand die beliebteste Autofarbe. Damals zeigten rote Lackierungen allerdings nach einer gewissen Zeit Schwächen. Der Lack verblasste und kreidete aus. Mittlerweile sind generell rote Lackierungen wesentlich widerstandsfähiger und farbtonbeständiger als in der Vergangenheit. Dies könnte dafür sprechen, dass wir auch in Zukunft wieder vermehrt rote Autos auf unseren Straßen sehen.“
Insgesamt setzte sich der Abwärtstrend von Grau bzw. Silber und Schwarz weiter fort. Die Grau- und Silberfarbtöne lagen 2009 bei 32,5 Prozent und haben damit seit ihrer besten Notierung mit 46,4 Prozent im Jahr 2004 rund 14 Prozentpunkte eingebüßt. Schwarz rutschte von 31,3 auf 27,6 Prozent. Blau als drittstärkste Farbe konnte sich leicht auf 13,6 Prozent verbessern.
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