Startseite » Technik »

„Wir sehen noch sehr viel Potenzial“

Technik
„Wir sehen noch sehr viel Potenzial“

Chemicar ist mit der Marke FINIXA zum Non-Paint-Systemanbieter geworden

Michael Rehm

Chemicar entwickelt unter dem Markennamen FINIXA Non-Paint-Produkte für professionelle Lackieranwendungen. Aus dem Zentrallager am Stammsitz in Antwerpen werden Kunden in über 60 Ländern weltweit beliefert. Eine immer wichtigere Rolle im FINIXA-Sortiment kommt Eigenentwicklungen und selbst produzierten Artikeln zu. Schwerpunkte des Programms sind zum einen selbst hergestellte wasserbasierte chemische Produkte rund um die Autoreparatur – von Reinigern über Entfetter bis hin zu Polituren. Zum anderen entwickelt Chemicar gemeinsam mit externen Herstellern Problemlösungen rund um die Lackverarbeitung: vom patentierten Bechersystem über Klebebänder bis hin zum UV-LED-Strahler. Alle Produkte werden von Lackprofis auf Herz und Nieren geprüft, bevor Sie in das Produktprogramm aufgenommen werden. Ständige Qualitätskontrollen im Hause Chemicar sowie bei ausgesuchten Partner-Testbetrieben stellen sicher, dass der Endanwender gleichbleibend qualitativ hochwertige Produkte erhält, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Im 450 Quadratmeter großen Trainingszentrum in Antwerpen werden Kunden aus aller Welt im Umgang mit den FINIXA-Produkten geschult.
Über das Produktprogramm, Strategien und die Rolle des deutschen Marktes sprachen wir mit Chemicar-Geschäftsführer Piet Greeve.
Herr Greeve, Chemicar ist schon seit Langem in Deutschland aktiv, 2010 ging man dazu über, die Produkte unter der Marke FINIXA im einheitlichen Markendesign zu präsentieren. Welche Hintergründe hatte das?
Mit der Marke FINIXA sind wir den Schritt zum Systemanbieter im Non-Paint-Bereich gegangen. Das Produktportfolio hat sich kontinuierlich entwickelt und umfasst heute im Grunde alles außer Lackmaterialien – der Grund dafür ist ganz einfach, dass wir eventuelle Konflikte mit Lackherstellern, mit denen wir gut zusammenarbeiten, vermeiden möchten. Neu war bei FINIXA aber nicht nur die Breite des Programms, sondern auch der Grad, in dem wir selbst an der Entwicklung und zum Teil der Herstellung der Produkte beteiligt sind. Parallel dazu erfolgte im Laufe der letzten Jahre ein echter Qualitätszuwachs. Während früher günstige Produkte, die wir in hohen Mengen ein- und weiterverkauft haben, das Portfolio dominierten, bewegen wir uns heute in einem gehobenen Qualitätssegment – und zwar mit allen Produkten. Das ist wichtig für uns, aber auch für unsere Händler, denn nur in diesem Segment lässt sich die Marge erzielen, die wir für unser weiteres Wachstum benötigen.
Gibt es einen „historischen Kern“ des Sortiments?
Besonders stolz sind wir auf diejenigen Produkte, die wir schon immer selbst hergestellt haben, und die sich durch besondere Umweltfreundlichkeit auszeichnen. Unser DGR-Entfetter auf Wasserbasis gehört zu diesen Produkten ebenso wie unser wasserbasiertes One-step-Poliersystem. Ein absolutes Key-Produkt ist auch unser Paint-System FPS, ein patentiertes Mischbechersystem, bei dem der Becher vollständig geleert wird, sodass keine Lackreste verbleiben. Um solche Key-Produkte herum haben wir ein Programm entwickelt, dass mittlerweile keine Lücken offenlässt.
Warum ist es so wichtig, über ein komplettes Portfolio an Non-Paint-Produkten zu verfügen?
Fangen wir bei den ganz praktischen Gründen an: Die Entscheider in den Betrieben haben keine Zeit mehr und sehen es auch nicht gerne, wenn an einem Tag der Vertreter des Schleifmittelherstellers, am Tag darauf der Spezialist für Abdeckmaterialien und dann noch jemand, der Arbeitsschutzprodukte vertreibt, die Werkstatt besucht. Egal, wie gut die einzelnen Produkte auch sein mögen – gefragt sind Prozesslösungen aus einer Hand. Auch wenn es um Produktschulungen geht, liegt darin ein großer Vorteil. So können wir in unserem neuen Schulungszentrum in Antwerpen Kunden und Händler über die gesamte Breite unseres Sortiments informieren.
Finden Schulungen ausschließlich am Chemicar-Stammsitz statt?
Nicht nur – mit „FINIXA experience“ haben wir eine Mischung aus Produktschulung und -präsentation entwickelt, bei der wir direkt vor Ort im Betrieb sehr praxisnah unser Portfolio im Einsatz zeigen können. Einen halben Tag lang werden dabei, unterstützt durch unsere Techniker, an Stelle der bisher eingesetzten Produkte ausschließlich unsere Produkte verwendet, dann wird gemeinsam verglichen und resümiert. Mit diesem Angebot sind unsere Händler bisher sehr erfolgreich unterwegs.
Wie sieht Ihre Händlerstruktur in Deutschland heute aus?
Wir vertreiben unsere Produkte ausschließlich über den Fachhandel und beliefern dabei über 100 Händler in Deutschland.
Welche Rolle spielt dabei der klassische Lackhandel?
Eine sehr große, denn auch dort hat eine Veränderung stattgefunden. Während früher alles auf Lack ausgerichtet war und Non-Paint-Produkte nebenherliefen, hat man erkannt, dass diese Produkte in den Betrieben einen höheren Stellenwert und manchmal sogar die Funktion eines Türöffners für Lack bekommen haben.
Wie schätzen Sie generell die Marktentwicklung im Lackierzubehörbereich ein?
Es ist kein Geheimnis, dass wir uns aufgrund unterschiedlichster Entwicklungen insgesamt in einem eher stagnierenden oder kleiner werdenden Markt bewegen. Trotzdem ist der Markt natürlich immer noch sehr groß – und wir sind im Moment noch eher klein. Aber wir investieren sehr stark in Mitarbeiter und in innovative Produkte, wir sind hungrig, und daher sehen wir für
FINIXA noch sehr viel Potenzial.
Herr Greeve, vielen Dank für das Gespräch.

Unternehmen im Fokus
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Lackiererblatt 2
Aktuelle Ausgabe
02/2024
EINZELHEFT
ABO
FACEBOOK


Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de