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Maschinell statt manuell

Technik
Maschinell statt manuell

Räderaufbereitung wird erst durch leistungsfähige Geräte zum Geschäftsmodell

Wer die Fima Fahrzeuglackierung Helber im badischen Rastatt besucht, kann sie nicht übersehen: Im Kundenempfang ist eine ganze Wand mit edlen Alufelgen bestückt. Für Werner Helber ist das nichts besonderes; seit langem ist er schon dabei, rund um die Fahrzeuglackierung eine Reihe von weiteren Standbeinen zu schaffen. So bietet er heute neben Industrielackierungen ein breites Spektrum von Strahlarbeiten an, dazu kommt die Oldtimerrestauration – und als jüngste Angebot an seine Kundschaft die professionelle Aufbereitung von Aluminiumfelgen. Dass hier enormes Potenzial liegt, steht für Werner Helber außer Frage: „Ein großer Teil der über 40 Millionen Autos auf unseren Straßen ist mit zerkratzten Felgen unterwegs“, ist Helber überzeugt. Für die Besitzer ist das nicht nur ein optisches Ärgernis, der Ersatz für eine beschädigte Felge geht auch sehr schnell ins Geld. Entsprechend hoch sind die Abschläge, wenn Fahrzeuge mit zerkratzten Felgen verkauft oder als Leasingwagen zurückgegeben werden.

Sicherer Prozess
Der Markt für Felgenaufbereitung und -lackierung ist also riesengroß; wer ihn sich erschließen will, hat aber ein Problem: Beim Lackieren von Felgen und den dazugehörigen Vorarbeiten ist der Anteil an Handarbeit extrem hoch. Alleine das Mattieren einer komplexeren Felge kann locker ein bis zwei Stunden dauern – Arbeit, die nicht nur langwierig, sondern alles andere als angenehm ist. „Wenn man dabei den normalen Lackiererlohn zugrunde legt, lässt sich der Aufwand im Grunde nicht an den Kunden weitergeben“, weiß Werner Helber. „Ich muss also versuchen, durch entsprechende Werkzeuge und Maschinen den Anteil an Handarbeit so gering wie möglich zu halten.“ Eine zweite Schwierigkeit kommt hinzu: Die Aufbereitung von Felgen ist ein extrem sensibles Gebiet, die Grenze zwischen erlaubter Aufbereitung und unzulässigem Eingriff in die Struktur ist schmal, wie Werner Helber weiß: „ Ich brauche daher ein standardisiertes Reparaturverfahren und zuverlässige Informationen darüber, was geht und was nicht.“
Allround-Lösung
Eine Lösung für beide Probleme fand Werner Helber bei der Firma Cartec, die mit dem „Wheel-Master-System“ ein Sortiment von Maschinen anbietet, die den kompletten Prozess der Felgenaufbereitung – von der Reinigung über die Fehlerkorrektur bis zur Lackierung, unterstützen. Seit Mitte letzten Jahres setzt Werner Helber mit dem „Wheeldoctor“ ein Gerät ein, mit dem Kratzer und Macken kontrolliert aus allen Arten von Aluminiumfelgen geschliffen werden können. Je nach gewähltem Schleif- und danach Polieraufsatz, wird dabei das optische Erscheinungsbild der Felge – sogar bei den derzeit so angesagten glanzgedrehten Felgen – beibehalten bzw. wiederhergestellt. Gleichzeitig mit diesem Gerät hat Werner Helber den „Wheelblower“ angeschafft, ein geschlossenes Strahlkabinett, in dem die Oberfläche der Felge mit Hilfe eines Wirbelstromverfahrens mattiert wird. Beide Geräte gehören für Werner Helber zusammen. „Das sorgfältige Mattieren der Felge ist vor der Lackierung unverzichtbar, um eine optimale Haftung des Lackes sicherzustellen. Anderenfalls ist die Gefahr groß, dass der Lack abplatzt, wenn ein Fahrzeugbesitzer mit dem Dampfstrahler an eine Felge geht.“ Mit dem Wheelblower erfolgt die Mattierung der Felge in Minutenschnelle. „Eine 26-speichige Alufelge ist mit dem innovativen System zum mikrofeinen Mattieren im Wirbelstromverfahren in zwei bis drei Minuten bis in den kleinsten Winkel bearbeitet“, erklärt Cartec Geschäftsführer Roland Fuchs. „Sonst dauert das etwa 1,5 Stunden. Bei normalen fünfspeichigen Felgen geht es noch schneller – nämlich in knapp 60 Sekunden, statt in 20 bis 30 Minuten.“
Vielseitig einsetzbar
Für Werner Helber ist der „Wheelblower“ aber nicht nur eine Grundvoraussetzung, um die Felgenaufbereitung profitabel anbieten zu können, das Gerät ergänzt auch seine anderen Schwerpunkte ideal, denn es lassen sich mit dem Wheelblower auch andere Lackoberflächen wie beispielsweise Lkw-Verkleidungsteile, Kühlergrills, Spiegelgehäuse oder Tankdeckel mattieren. „Für uns ist der Wheelblower zur Vorbehandlungsmethode für Kleinteile generell geworden“, erklärt Werner Halber. „Auch verwinkelte Teile lassen sich so problemlos mattieren – vergleichbar einem Schliff mit 400er-Körnung.“
Geschäftsfeld entwickeln
Während der Wheelblower unproblematisch zu bedienen ist und folgerichtig von allen Mitarbeitern der Firma Helber eingesetzt wird, ist die Arbeit mit dem Wheeldoctor-Felgenschleifgerät den drei Mitarbeitern (inklusive Chef) vorbehalten, die die intensive Schulung bei Cartec mitgemacht haben. Nicht nur die Schulung spielt beim Wheel-Master-System eine wichtige Rolle, auch ein Marketingpaket, das Prospekte, Flyer, Fahnen, Anzeigenvorlagen und ähnliches enthält, wird angeboten. Wolfgang Helber ist es damit schon gelungen, zahlreiche Autohäuser und Reifendienste aus seiner Region, aber auch
etliche Privatkunden zu gewinnen. Ein Vorteil dabei: Bei Felgenreparaturen herrscht in der Regel kein Termindruck, da die Räder oft über den Winter demontiert und bei der Gelegenheit ausgebessert werden – so lassen sich die Aufträge ideal disponieren.
Täglich ein Felgensatz trifft derzeit bei Werner Helber ein – Tendenz steigend. Die Preise für die Aufbereitung einer Felge beginnen bei 150 Euro, bei komplexeren oder glanzgedrehten Felgen kann der Preis aber deutlich höher liegen. Mit seinem neuen Standbein ist Werner Helber mehr als zufrieden: „Mit Felgenaufbereitung lässt sich gutes Geld verdienen – wenn man es richtig macht.“

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