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Kleben statt schweißen

Technik
Kleben statt schweißen

Reparatur von geklebten Karosserieteilen ist immer häufiger gefragt

Seit Jahren wächst die Bedeutung von Kaltfügetechniken. Dabei ist Kleben als vertrauter Arbeitsgang längst in der Werkstatt angekommen: Kunststoffdächer, Stoßfänger oder crashrelevante Teile – Klebeverbindungen sind Alltag. Doch wie so oft steckt auch hier der Teufel im Detail. Und: die Leichtbauweise der Automobilproduktion erfordert in Zukunft noch mehr Know-how im Umgang mit innovativen Klebesystemen.

„In den letzten Jahren haben sich Klebesysteme zu einer effektiven Alternative gegenüber herkömmlichen Fügeverfahren wie Schrauben, Nieten oder Schweißen entwickelt“, betont Thomas Brodbeck, Sika-Experte für Reparaturklebeanwendungen im Automobilreparaturmarkt. Hintergrund: Die Automobilhersteller arbeiten verstärkt mit Aluminium, Verbundwerkstoffen oder Magnesium. Der Materialmix in Kombination mit Strukturklebstoffen macht die Fahrzeuge leichter, spart Kraftstoff, steigert Steifigkeit, Crashstabilität und Dauerfestigkeit, und verhindert Korrosion.
Aktuelles Referenzprojekt des Sika-Projektteams ist die Unterstützung am neuen Range Rover Sport, dessen Karosserie komplett aus Aluminium gefertigt wurde. Mit dem durch Kaltfügetechniken ermöglichten Einsatz von Aluminium verringerte sich das Gewicht der Karosse um 33 Prozent. Damit verliert der SUV 420 Kilogramm gegenüber dem aus Stahl gefertigten Vorgängermodell. „Bei diesem Projekt haben wir viel von unserem Know-how einbringen können“, unterstreicht der Experte.
Sauberkeit ist Trumpf
„Die Vorbereitung der Klebeflächen vor der Reparatur nehmen viele Karosseriebauer immer noch zu sehr auf die leichte Schulter. Hier ist absolute Sauberkeit besonders wichtig. Ähnlich wie bei der Vorbereitung für das Lackieren muss die Oberfläche sauber und fettfrei sein. Ein fusselfreies Tuch in Kombination mit einem Fettlösemittel sind hier angebracht“, empfiehlt Thomas Brodbeck. „Ansonsten kann der Klebstoff nicht die gewünschte Haftung und Versteifungswirkung erreichen.“
Der passende Klebstoff
Um eine fachgerechte Reparatur zu gewährleisten, ist die Auswahl des geeigneten Klebstoffes entscheidend. Als Karosseriebauer hat man darauf zu achten, auf welche Oberfläche appliziert wird und welche Bauteile verklebt werden sollen. Wird ein Dach ersetzt, eignet sich ein relativ fester Strukturkleber – bei weichem Material könnte sich die Karosserie verziehen.
„Unsere Klebesysteme werden permanent weiterentwickelt“, erklärt Thomas Brodbeck. „In Zukunft werden Klebetechniken der Serienproduktion verstärkt als Kaltfügetechniken im Reparaturbetrieb zum Einsatz kommen.“
Die Weiterentwicklung der Kaltfügetechniken muss der Lackier- und Karosseriebetrieb ständig beobachten. Material, Anwendung, Reparaturinfos – nur wer weiß, auf welchem Werkstoff wie geklebt wird, kann heute noch Reparaturqualität und Crashsicherheit bieten.

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