Herkules-Vertriebsleiter Bernd Hoffmann über Prozessoptimierung im Lackierbetrieb
Herr Hoffmann, wenn es um Zeitersparnis im Lackierprozess geht, spielt die Lacktrocknung eine entscheidende Rolle. Wie stark profitiert IRT von der Diskussion um Prozessoptimierung?
Natürlich belebt das Thema Prozessoptimierung unser Geschäft. Umgekehrt war es – wenn ich das einmal ganz unbescheiden sagen darf – die Firma IRT, die mit neuen Technologien und Modellen wie dem Power Cure die Diskussion um eine Optimierung der Trocknungsprozesse sehr stark belebt hat. Der Bogen in der Kabine war lange Zeit eine „exotische“ Lösung, heute ist das für viele große und mittlere Betriebe Stand der Technik. IR ist angesagt, ein kleines Indiz dafür ist, dass zum Beispiel in Anzeigen von Lack-und Kabinenherstellern IR-Bögen zu sehen sind.
Und welche Entwicklungen gibt es im Bereich der Vorbereitung, wo IR-Trocknung schon länger zuhause ist?
Da sehe ich zwei Trends – zum einen gehen viele Betriebe ab einer gewissen Größe dazu über, IR-Strahler konsequent als Deckensystem einzusetzen – ob als Neubau- oder Umrüstlösung. Ein zweiter Trend, der ebenfalls unser Produktspektrum betrifft, geht dahin, wirklich für jeden Platz, wo es sinnvoll ist, eine Hebebühne einzubauen. Auch hier ergeben sich ganz klare Ergonomie- und damit Prozessvorteile.
Prozessoptimierung bedeutet nicht nur mehr Tempo, sondern auch mehr Sicherheit – welche Motive dominieren derzeit bei Ihren Kunden?
Das stärkste Argument ist die Schnelligkeit. Die Kabine ist einfach der Flaschenhals im Betrieb, und erwiesenermaßen kann ein Bogen in der Kabine den Durchsatz um durchschnittlich 50 Prozent erhöhen – ein besseres Argument gibt es nicht. Aber gleich danach kommt die Prozesssicherheit durch die garantierte vorständige Durchtrocknung des Lackes. Ein wenig in den Hintergrund gerückt ist das Thema Energieeinsparung. Auch hier gibt es natürlich Vorteile, die vielleicht momentan unter dem Eindruck eines niedrigen Ölpreises weniger stark wirken.
Prozesse optimieren – das bedeutet einerseits neue Technik installieren, aber auch Aufträge neu abwickeln und organisieren. Wo besteht dort im Zusammenhang mit neuen IR-Anlagen Handlungsbedarf?
Es klingt vielleicht banal, aber wenn ich den Kabinendurchsatz dramatisch erhöhe, dann muss natürlich auch die Vorbereitung „liefern“. Hier ist oft ein Anpassungsprozess nötig. Auch die Frage, wer autorisiert ist, die Bögen zu bedienen, wird in der Praxis unterschiedlich geregelt. Einen erhöhten Planungsbedarf gibt es auch bei der Auftragsdisposition. Jemand muss festlegen, welcher Auftrag in der Kabine mit IR-Bogen ausgeführt wird, und welcher Auftrag vielleicht ohne IR-Unterstützung gemacht wird – zum Beispiel eine Ganzlackierung. Auch Einzelteillackierungen können zusammengefasst und mit manueller Einstellung des IR-Bogens sehr effizient getrocknet werden. Das muss man sorgfältig disponieren.
Wie unterstützen Sie diesen Umstellungsprozess?
Wir begleiten ihn vom Erstgespräch bis zur Installation des Bogens und darüber hinaus. In aller Regel ist ein IRT-Mitarbeiter die ersten Tage vor Ort, weist das Personal ein und beobachtet, oft gemeinsam mit Vertretern des jeweiligen Lackherstellers, den Prozess. Auch später noch können wir per Ferndiagnose bei Bedarf von Kassel aus sehen, was mit dem Bogen passiert und direkt eingreifen. MR
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