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Hart wie Stahl

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Neue Spachtelmassen als Alternative zum Verschwemmen

Das Verbot von bleihaltigem Schwemmzinn hat die Entwicklung sowohl neuer, bleifreier Legierungen als auch neuer Spachtelmassen angestoßen. Während nämlich manche Fahrzeughersteller ihre Reparaturempfehlungen auf bleifreies Schwemmzinn umstellten, setzen andere auf neue Spachtelmassen. Diese sollen unter anderem bei Arbeiten eingesetzt werden, für die traditionell bleihaltiger Schwemmzinn das Material der Wahl war.

Als Marktführer für Spachtelmassen ist die Vosschemie GmbH momentan damit beschäftigt, solche Materialien zu entwickeln. Wir fragten Thomas Weppner, gelernter Karosseriebau- und Lackierermeister und bei Vosschemie Produkt- und Marketingmanager, nach Einsatzmöglichkeiten klassischer und neuer Metallspachtel.
Herr Weppner, welche Eigenschaften muss ein Spachtel haben, um eine Alternative zum Verschwemmen darzustellen?
Es sollte ein sehr harter Spachtel sein, der eine sehr gute Haftung zum Untergrund aufweist.
Welche bisherigen Spachteltypen eignen sich?
Aus dem Hause Vosschemie GmbH eignet sich hierfür bisher nur der CS-Steel Spachtel.
Wie ist die typische Verarbeitung eines Metallspachtels?
Wie ein herkömmlicher Polyesterspachtel wird er in einem Mischungsverhältnis von 2 bis 3 Prozent BPO – Härterpaste ausgemischt. Der Untergrund sollte metallisch blank sein, es sollte keine Feuchtigkeit auf der Oberfläche vorhanden sein, und auf keinen Fall darf der Spachtel nass geschliffen werden, denn Polyester zieht die Feuchtigkeit an.
Diese Richtlinie gilt aber auch für alle anderen Polyesterspachtel. Die Verarbeitung ist ansonsten wie bei jedem anderen Polyesterspachtel auch.
Bei welchen Einsatzgebieten, wo klassischerweise verschwemmt wird, können künftig Spachtel zum Einsatz kommen?
Der Spachtel kommt nach dem Einschweißen von Reparaturblechen am Fahrzeug, bei der Unfallinstandsetzung mit Neuteilen (z.B. Seitenwand als Teilersatz) nach dem Schweißen oder nach dem Ausbeulen, bevor mit einem normalen Polyesterspachtel auf der Reparaturstelle weitergearbeitet wird, zum Einsatz.
Welche Beschränkungen gibt es?
Da der CS-Steel ein Polyester-Hartspachtel ist, würde ich ihn nie mitten auf einer Fläche wie einer Motorhaube oder Tür einsetzen. Der Spachtel ist so hart, dass es fast unmöglich ist, dort eine ebene Fläche nachher zu schleifen.
Müssen neue Spachteltypen für diese Aufgaben zwangsläufig metallische Komponenten enthalten?
Meiner Meinung nach nicht zwangsläufig. Dass Aluminium- oder Metallpartikel in Spachtelmassen enthalten sind, ist auch ein Zugeständnis an Gewohnheiten der Anwender. Entscheidend sind andere Kriterien wie zum Beispiel die Haftung zum Untergrund oder Rostschutzeigenschaften. Ein kleiner Vorteil, den Metallpartikel im Spachtel bringen, liegt darin, dass ich bei einer Schichtdickenmessung andere Werte bekommen würde, als wenn ich nur mit einem normalen Polyesterspachtel gearbeitet hätte.
Wohin geht der Trend: Wird Spachteln das Verschwemmen teilweise oder komplett ablösen?
Ganz ablösen werden Spachtelmassen das Verschwemmen nicht, es wird immer Betriebe geben, die die alte Reparaturmethode anwenden. Hier hängt meiner Meinung nach auch viel davon ab, wie der Gesetzgeber vom Gesundheitsschutz her und die Automobilindustrie in Zukunft ihre Prozesse für eine solche Reparatur beschreiben. Fakt ist, dass ich mit diesem Spachtel heute den Anforderungen an eine solche Reparatur voll und ganz entspreche. Hierzu laufen zurzeit von einem renommierten Institut in Deutschland Versuche, an denen auch wir mit unserem CS-Steel Spachtel teilnehmen. Diese sind hoffentlich zu Ende dieses Jahres abgeschlossen und geben dem Anwender noch mehr Aufschluss darüber, wie gut die Reparaturmethode mit dem Spachtel wirklich ist.
Herr Weppner, vielen Dank für das Gespräch. MR

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