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Ein Pflaster für den Lack

Technik
Ein Pflaster für den Lack

Ein Lackfilm auf Klebefolie ersetzt den Lackstift

MR

Das Mini-Lackfläschchen als Gratis-Dreingabe, auf neudeutsch: „Give away“, ist ein Marketing-Klassiker. Vom bereits ausgemischten oder übrig gebliebenen Lack ein paar Spritzer abzufüllen kostet fast nichts und freut den Kunden. Zumindest, solange er nicht versucht, tatsächlich eine kleine Schramme oder einen Kratzer damit auszubessern. Halbwegs unsichtbar geht das mit dem Pinselchen nicht, und um mit Farbe, die sich nachher nicht mehr ablösen lässt, an den Lack heranzugehen, braucht es schon ein wenig Mut. So trauen sich nur wenige Autofahrer, vom Lackstift wirklich Gebrauch zu machen.
Ganz anders sieht das aus, wenn der neue Lackfilm lediglich aufgeklebt werden muss. Unter der Bezeichnung „Kwik Color“ bietet DuPont Refinish eine derartige Do-It-Yourself-Reparaturlösung an. „Für die Kunden von Five Star-Lackierbetrieben gibt es dieses unkomplizierte Werkzeug schon seit 15 Jahren“, erklärt Olaf Adamek, DuPont Refinish Marketingleiter. „Nachdem es die FiveStar-Partner sehr erfolgreich eingesetzt haben, bieten wir jetzt allen unseren Kunden die Möglichkeit, ihren Kunden eine Do-It-Yourself-Lackreparatur für provisorische Ausbesserungen zur Vefügung zu stellen. Zu kleinen Kratzern und Schrammen kann es schließlich schnell kommen, eine sofortige Reparatur ist aber aus Zeitgründen oft nicht möglich. Gesucht ist daher eine Zwischenlösung.“
Positive Reaktion
Zu den DuPont-Kunden, die erst seit relativ kurzer Zeit Kwik Color einsetzen, gehört Frank Schlösser, Inhaber des Karosserie-Autolackier Service Centers Schlösser in Messel. „Wir setzen die Folie als Marketinginstrument bei unseren Privat- und Versicherungskunden ein, und die Reaktion ist sehr positiv“, hat Schlösser festgestellt. „Unser Aufwand dabei ist minimal, denn die Lackierung der Folien fügt sich perfekt in den ganz normalen Arbeitsablauf ein.“
In den Lackierbetrieben, die mit Kwik Color arbeiten, wird während der Reparatur des Fahrzeuglacks die exakt gleiche Formel – also sowohl Basis- als auch Klarlack – auf eine speziell entwickelte, flexible Folie aufgesprüht. Die Folie wird einfach in der Nähe der Reparaturfläche aufgeklebt. Das bedeutet, dass Farbe und Oberflächenausführung der Folie genau dem reparierten Fahrzeug entsprechen. Nach der Lacktrocknung wird die Folie abgenommen, bei der Abholung des Fahrzeugs erhält der Eigentümer die Kwik Color-Folie in einem handlichen Aufhänger für den Rückspiegel. Die Aufhänger sind mit einem Adressfeld versehen, sodass ein Kunde, der Kwik Color einsetzt, an den Betrieb erinnert wird, der ihm die Folie ausgehändigt hat.
Haltbar, aber provisorisch
Wenn es zu kleineren Schrammen oder Kratzern kommt, kann mit drei einfachen Schritten eine provisorische Reparatur durchgeführt werden. Zunächst wird die Stelle, an der Kwik Color aufgeklebt werden soll, gereinigt. Dann wählt der Kunde aus einer Reihe vorgegebener Formen auf der Rückseite des Bogens oder bestimmt selbst eine dem Schaden entsprechende Form. Diese Form wird dann mit einer gewöhnlichen Schere ausgeschnitten und die bereits lackierte Folie vom Trägermaterial abgezogen. Im letzten Arbeitsschritt wird die ausgeschnittene Form auf die Schadstelle am Fahrzeug gedrückt und durch Reiben fixiert. Das Ergebnis ist eine optisch gelungene Reparatur mit perfekter Farbübereinstimmung, die die Zeit bis zum nächsten Besuch des Lackierbetriebs überbrückt.
Olaf Adamek, DuPont Refinish Marketingleiter, kommentiert: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass man als Autofahrer realistischerweise nicht immer die Möglichkeit hat, bei jedem kleinen Kratzer und jeder Delle zur Lackausbesserung die nächste Werkstatt anzusteuern. Das macht Kwik Color so praktisch. Es gibt dem Eigentümer die Möglichkeit, kleinere Schäden selbständig und vorübergehend zu reparieren, und wertet das Serviceangebot des Lackierbetriebs deutlich auf.“ Bei DuPont legt man großen Wert darauf, dass Kwik Color als provisorische Reparaturlösung verkauft wird – „verkauft“ im übertragenen Sinne. „Obwohl eine Reparatur mit Kwik Color, wenn sie korrekt ausgeführt wurde, länger hält, als man meint, würden wir die Folie nicht mit einem Preis belegen. Anderenfalls bestünde schnell die Gefahr, dass die Erwartungen der Kunden zu hoch sind, oder dass Schäden, für die Kwik Color gar nicht gedacht ist, mit dem System repariert werden. Das könnte Ärger nach sich ziehen und damit die Wirkung von Kwik Color als Marketing-Instrument ins Gegenteil verkehren.“
Frank Schlösser sieht das ähnlich: „Denkbar wäre es zwar, Kunden, die einen minimalem Lackschaden haben, lediglich die Folie für die Selbstreparatur zu verkaufen. Allerdings geht das nur in der Theorie, denn der Aufwand, den man von der Bestimmung des Farbtons bis zum Trocknen des Klarlacks betreiben muss, um die Folie herzustellen, ist viel zu hoch, um sie zu einem Preis zu verkaufen, den der Kunde akzeptiert.“
Bessere Aussichten sieht er darin, im Rahmen einer Marketingaktion in einer beliebigen Farbe lackierte Kwik Color -Folien zu verschicken, zum Beispiel, um die Smart-Reparatur zu bewerben. Am wertvollsten ist Kwik Color für Frank Schlösser so, wie es jetzt eingesetzt wird: als kundenfreundliches Nebenprodukt einer Reparatur und dauerhafte Erinnerung an die Werkstatt, in der sie ausgeführt wurde.

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