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Ein Fächer soll genügen

Technik
Ein Fächer soll genügen

DuPont Refinish setzt bei der Farbtonfindung klare Prioritäten

Wenn eine neue Basislackreihe auf den Markt kommt, muss eines auf Anhieb passen: der Farbton. Beim neuen Cromax Pro von DuPont Refinish war dies nicht anders. In monatelanger, ja jahrelanger Arbeit wurden daher die auf der bestehenden Lackreihe Cromax basierenden Formeln umgerechnet und auf das neue System umrezeptiert. Masterpanels der Autohersteller wurden farbtechnisch vermessen und analysiert. Über das Spritzen unzähliger Farbmuster und das Anpassen der Rezepturen kam man pünktlich zur Markteinführung zu einem Bestand von 30.000 Rezepturen – ein absoluter Rekord, wie man bei DuPont stolz vermerkt. „Ich denke, dass noch nie ein Lackhersteller beim Start einer neuen Lackreihe mit einem ähnlich hohen Formelbestand ins Rennen gegangen ist“, kommentiert Michael Kramer, Leiter Produkt und Color Management. „Nur zum Vergleich; als wir 1993 die Vorgänger-Reihe Cromax starteten, gab es weniger als 20.000 Formeln.“

Hoher Formelbestand
Doch was bedeutet eine Zahl von 30.000 Farbtönen für die Praxis? „Wir können sagen, dass wir für alle Fahrzeuge der relevanten Hersteller Farbtöne bis zurück ins Produktionsjahr 1998 formuliert haben“, erklärt Kramer. Dazu kommen Rezepturen für „Farbton-Alternativen“, die je nach Produktionsstandort vom Standard abweichen. Eine hohe Anzahl von Rezepturen anzubieten ist allerdings nur ein Teil der Aufgabe, und garantiert im Grunde lediglich, dass im konkreten Fall unter den unzähligen Rezepturen eine mit hoher Wahrscheinlichkeit die Richtige ist. Für die Praxis aber noch wichtiger ist, wie man sich in der Fülle der Farbtonrezepturen zurechtfindet, wie man exakt denjenigen Farbton herausfindet, der zu genau dem Auto passt, das gerade in der Werkstatt steht. Während traditionell mit einer neuen Mischlackreihe ein opulentes Farbtonpaspel-System ausgeliefert wird, spielt diese Art, zum richtigen Ton zu gelangen, in den Überlegungen der DuPont Refinish-Verantwortlichen keine große Rolle mehr. „Eines ist klar“ stellt Michael Kramer fest, „mit dem Flake-Selektor und den Paspeln für Stoßfänger und andere Anbauteile ist der Kunde bestens ausgestattet. Der neue Standard wird bei uns die Farbtonsuche mit dem Farbtonmessgerät sein.“
Die Aussage klingt gewagt, doch die DuPont-Verantwortlichen fühlen sich dabei sehr sicher: „Wir sind, denke ich, diejenige Lackmarke, welche die größte Erfahrung im Umgang mit der digitalen Farbtonfindung hat“, erläutert Marketing Manager Olaf Adamek. „Konsequenter als andere Hersteller haben wir die Geräte über unsere Händler und unseren Direktvertrieb in die Werkstätten gebracht. Daher gibt es heute Regionen wie beispielsweise Berlin, wo nahezu alle DuPont-Kunden mit Farbtonmessgeräten arbeiten und beste Erfahrungen machen. Fast 100 Prozent arbeiten heute mit einem Farbtonmessgerät, und nur 15 Prozent besitzen überhaupt noch Paspeln.“ Dass es auch mit dem Messsystem zum einen oder anderen Ausreißer kommen kann, räumt Michael Kramer gerne ein. „Aber in dem Fall muss eben der Techniker oder Händler vor Ort seine Kompetenz beweisen und zeigen, wie es geht. Es reicht nicht aus, ein Farbtonmessgerät in den Betrieb zu bringen, eine Einweisung zu geben, und dann den Anwender sich selbst zu überlassen. Bei diesen Systemen ist die Nachschulung extrem wichtig. Man muss schauen, wie das Gerät in der Werkstatt benutzt wurde, welche Fälle sich nicht lösen ließen, und woran es lag. Eines ist aber klar: In denjenigen Fällen, bei denen das Farbtonmessgerät an seine Grenzen stößt, würden auch die Farbtonpaspeln nicht weiterhelfen.“
Soft- und Hardware
Heutige Messgeräte sind gegenüber der ersten Gerätegeneration deutlich leistungsstärker. So ist eine Vermessung unter drei Winkeln heute Standard. Dennoch gibt es Faktoren wie die Pigmentgröße, die die Werkstattgeräte anders als extrem teure und unhandliche Laborgeräte nicht erfassen. „Hier zeigt sich ganz deutlich, dass die Qualität des Messgerätes zwar stimmen muss, es letztlich aber auf die Software ankommt, die dahinter liegt“, erklärt Michael Kramer. So hat man bei DuPont eine Möglichkeit gefunden, das Problem der Korngröße auf eine ganz einfache Art zu handhaben. Die Lösung nennt sich „Flake Selector“ und ist ein handlicher Farbtonfächer, der ausschließlich dazu dient, die Korngröße und die Helligkeit eines vorhandenen Lackes grob auf einer Skala von eins bis fünf einzuschätzen. Diese beiden sehr einfach zu bestimmenden Werte werden am Farbtonmessgerät eingegeben und danach vom Computer bei der Recherche im Formelbestand mitberücksichtigt. Als in Frage kommende Farbtöne werden somit nur diejenigen angezeigt, die innerhalb des passenden Korngrößen- und Helligkeits-Spektrums liegen. Eine weitere Hilfe bei der Suche zeigt sich, sobald eine Auswahl passender Farbtöne angeboten wird. Je nach gewählter Software-Variante können direkt am Bildschirm die Töne verglichen und nebeneinander gestellt werden. „Die Farbtöne am Bildschirm entsprechen dabei natürlich nicht hundertprozentig den richtigen Farbtönen“, erklärt Michael Kramer, „aber es wird deutlich, wie nahe sie beieinander liegen. Die Entscheidung, ob ich beilackieren kann, und wie groß die Einblendzone sein sollte, wird mir dadurch erleichtert.“
Nur noch eine Paspel
Bei DuPont ist man von den Möglichkeiten der Farbtonmessgeräte so überzeugt, dass auch während der Testphase der neuen Reihe Cromax Pro nichts anderes zum Einsatz kam. Michael Kramer: „Wir hatten sechs Feldkunden, die alle konsequent mit dem Farbtonmessgerät gearbeitet haben. Innerhalb von vier Wochen erfolgten so über 400 Messungen, und nur in einer Handvoll Fälle waren die Messungen nicht brauchbar.“ Auf die Frage, welche Rolle künftig Colorboxen spielen, hat man daher eine klare Antwort: „Wenn es nach uns geht, werden die Kunden noch eine Paspel benutzen, und das ist der Flake Selektor“, prophezeit Michael Kramer. MR

Wasserlack der Zukunft

Nach umfangreichen Testläufen unter strengsten Auflagen und Qualitätskontrollen im Labor und später in ausgewählten Pilotbetrieben hat DuPont Refinish im März 2010 mit der Auslieferung der neuen Mischlackreihe Cromax Pro begonnen. Das Material eröffnet, so ist man bei DuPont überzeugt, eine neue Dimension in der Wasserbasislacktechnologie. Cromax Pro Basislack ist wirtschaftlich im Verbrauch, spart Arbeitszeit und bietet einen Vorteil bei der Finish-Qualität: Einige weitere
Produktparameter:
  • 1,5 Spritzgänge ohne Ablüftzeit
  • Ausgezeichnete Deckkraft bei niedrigem Verbrauch
  • Kontrollkomponenten für größere Verarbeitungsfenster
  • Schnelle staubfeste Trocknung ermöglicht leichtes Schleifen des Basislacks
  • Ausgezeichnete Läuferkontrolle für ein hervorragendes Endergebnis
  • Qualitätsmischlacke und -instrumente für eine perfekte Farbtonpassgenauigkeit
  • Verbesserte Beispritzeigenschaften für „unsichtbare“ Reparaturen
Allerdings wird die 1993 eingeführte Vorgänger-Reihe Cromax nicht verschwinden. Sie erfüllt alle gegenwärtigen Lösemittelrichtlinien und hat sich in der Praxis bewährt. Olaf Adamek, bei DuPont Refinish Leiter Marketing, Kundennetzwerke und Approvals, beschreibt den Unterschied zwischen den Reihen so: „Cromax Pro ist die Wasserlacktechnologie von morgen, aber Cromax bleibt eine erfolgreiche, absolut zeitgemäße Basistechnologie.“

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