Lästiges Pflichtprogramm für den Chef, Alibiveranstaltung, Willkür statt fundierte Beurteilung – die in vielen Betrieben um den Jahreswechsel geführten Vier-Augen- Gespräche zwischen Chef und Mitarbeitern haben laut Umfrage der Düsseldorfer Metaberatung keinen guten Ruf. Darauf verzichten sollten Handwerksunternehmer trotzdem nicht. „Das Jahresgespräch ist die ideale Chance zu einem wirklich offenen Dialog“, weiß der Tübinger Personalexperte Wilfried Braig. Gerade weil es außer dem Jahreswechsel keinen aktuellen Anlass gibt, sei ein solches Gespräch ideal für eine wohlwollende Rückschau und einen Ausblick auf die Zukunft. Auf handwerk-magazin.de nennt der Personalberater die wichtigsten Erfolgskriterien für den Dialog zum Jahreswechsel: offene Fragen stellen, aktiv zuhören und Ich-Botschaften formulieren. Auch lohnt es sich, das Gespräch klar zu gliedern. Braig empfiehlt folgenden Gesprächsverlauf: Zunächst hat der Mitarbeiter das Wort, in einem persönlichen Jahresrückblick und bei einer Bewertung der Zusammenarbeit. Widerworte und Rechtfertigungen des Chefs sind an diesem Punkt unangebracht. Im Anschluss kann der Vorgesetzte seine Sichtweise einbringen, ebenfalls in Form eines Rückblicks und einer Mitarbeiterbewertung. Gerade bei der Mitarbeiterbewertung sollte das Positive im Mittelpunkt stehen, denn ein gestärktes Selbstwertgefühl und die Motivation des Mitarbeiters sind zentrale Ziele des Jahresgesprächs. Zum Schluss können Chefs und Ihre Mitarbeiter gemeinsam Pläne schmieden und so die Grundlage für konkrete Zielvorgaben schaffen.
Quelle: „handwerk magazin“
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