Startseite » News »

Branchentrends

Editorial
Branchentrends

Branchentrends
Mit Trends ist es so eine Sache. Sie aufzuspüren und kommende Entwicklungen zu beschreiben, ist die Lieblingsaufgabe von uns Journalisten. So sollten Betriebe, die in Fachzeitschriften vorgestellt werden, natürlich Branchentrends verdeutlichen. Reparaturverfahren und Werkzeuge, die man zeigt, sollten Techniktrends von heute, besser noch von morgen, darstellen. Präsentierte Arbeitsfelder sollten Markttrends und künftige zweite Standbeine zeigen.

Die Konzentration auf Trend-Themen hat aber auch ihre Tücken. Die Realität kommt dabei etwas zu kurz. So passiert es zum Beispiel, dass , wenn es um Karosserie und Lack geht, spektakuläre LAKAZE oder riesige Allround-Betriebe überproportional oft als Betriebstypen der Zukunft in Erscheinung treten. Der manchmal allzu bemühten Suche nach Trends ist auch zu verdanken, dass zuweilen alter Wein in neuen Schläuchen oder eher exotische Nischentechniken als Betätigungsfelder der Zukunft präsentiert werden. Der Wunsch, Trendscout zu sein, ist vielleicht auch der Grund dafür, dass in manchen Fachmedien die „Schadenwelt“ von Datenanbietern, Onlinebörsen, Sachverständigen, Versicherungen und anderen Schadenlenkern regiert wird, während die Werkstätten nur noch als Bestandteile von „Schadennetzen“ und ihre Kunden gar nicht mehr auftauchen.
So wichtig es also ist, Branchentrends zu beschreiben, so nötig ist es, gelegentlich eine Bestandsaufnahme zu machen und die einmal prognostizierten Trends an der Realität zu messen. Eine Standard-Aussage zur Branchenentwicklung lautete zum Beispiel, dass der Lackierbetrieb ein Auslaufmodell sei. Will der Lackierer auch nur den Hauch einer Zukunftschance haben, dann muss er, so der Tenor, in Industrielackierung, Beschriftung, Karosserie, kurz: in ein stabiles zweites Standbein investieren. Der Satz mag für viele Betriebe seine Berechtigung haben. Das Problem ist, dass es offenbar ebenso viele Betriebe gibt, die sich daran nicht halten. Sondern munter weiter existieren, als stünde ihr Untergang nicht vor der Tür. Das „gute alte“ Kooperationsmodell zwischen Autohäusern und Lackierern scheint zumindest für einen großen Teil der Betriebe durchaus noch – oder wieder?- zu funktionieren. Leichte Blechschäden reparieren, schwere weitergeben und sich aufs Kerngeschäft Lackieren konzentrieren – das ist, wie die Betriebe in unserem Beitrag auf Seite 44 beweisen, gar kein so schlechtes Rezept. Und es ist wohl kein Zufall, dass Branchenkenner Alois Dobler im selben Beitrag konstatiert, dass bei den Investitionen in Anlagentechnik derzeit die freien Fachbetriebe dominieren. Sollte man hier womöglich von einem Branchentrend sprechen?

Unternehmen im Fokus
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Lackiererblatt 2
Aktuelle Ausgabe
02/2024
EINZELHEFT
ABO
FACEBOOK


Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de