Massiv silbrig glänzt die Gitarre in der Sonne. Berührt man den Korpus, fühlt sich die Oberfläche wie Metall an. Wer die Gitarre aber anhebt, merkt schnell, dass sie nicht aus Metall ist – sondern, wie es sich für eine Gitarre gehört, aus Holz. Der Metall-Effekt wird durch eine Lackierung bewirkt, die es in sich hat. „Wir benutzen, um nichtmetallischen Gegenständen metallisches Aussehen und entsprechende Haptik zu verleihen, häufig Zinklack“, erklärt Marcel Kwiatkowsi. Der 37jährige Lackierermeister ist zusammen mit dem Designer Thomas Steglich Geschäftsführer der Firma „Glänzende Aussichten“. Der Berliner Lackierbetrieb hat sich auf Aufträge abseits vom Fahrzeugsektor spezialisiert. Man arbeitet für Designstudios, Schreiner, Architekten, Messebauer oder andere Unternehmen, die auf der Suche nach außergewöhnlichen Oberflächen sind. Die Gitarre ist ein Auftrag eines Instrumentenhändlers, der einen attraktiven Blickfang für seine Vitrine suchte.
Schleifen und polieren
Zinklack wird von unterschiedlichen Herstellern angeboten. Zinkpigmente in Pulverform werden mit Binder und Härter ausgemischt. Wenn die Spritzviskosität erreicht ist, kann das Material mit einer Füllerpistole und großer Düse appliziert werden. Allerdings hat die stumpf-graue Schicht zunächst nicht die geringste Ähnlichkeit mit der hoch glänzenden Oberfläche des Gitarrenkorpus. „Um Zink zum Glänzen zu bringen, muss man die Oberfläche erst in verschiedenen Körnungen schleifen und danach sorgfältig polieren“, erklärt Thomas Steglich. „Das ist einerseits natürlich mühsam, anderseits macht es Spaß, zu verfolgen, wie eine ursprünglich graue Oberfläche so glänzend wird, dass man sich am Ende darin spiegeln kann.“ Mit Klarlack versiegelt wird die Oberfläche nicht. „Mit einer zusätzlichen Lackschicht würde sich der Gitarrenkorpus nicht mehr so metallisch anfühlen“, erklärt Thomas Steglich. „Außerdem bekommt so die Zinkschicht mit der Zeit eine authentische Patina.“ Wird sie zu dunkel, dann gibt es ein einfaches Rezept, um den Glanz wieder herzustellen – einfach aufpolieren.
Edles schimmern
Auch Messingglanz kann mit lackiertechnischen Mitteln auf die unterschiedlichsten Oberflächen gezaubert werden. Genau wie beim Zinklack sind hier die Metallpigmente in den Lack eingebunden und werden mit der Füllerpistole aufs Objekt gebracht. Die Oberfläche erscheint zunächst völlig unscheinbar matt-gelb. Durch maschinelles Schleifen mit immer feiner werdenen Körnungen 1, Mattieren mit Schleifvlies 2 und danach Polieren mit Autopolitur 3 wird das Messing ganz allmählich zum Glänzen gebracht.
Schritt für Schritt Anleitung
Auch Messingglanz kann mit lackiertechnischen Mitteln auf die unterschiedlichsten Oberflächen gezaubert werden. Genau wie beim Zinklack sind hier die Metallpigmente in den Lack eingebunden und werden mit der Füllerpistole aufs Objekt gebracht. Die Oberfläche erscheint zunächst völlig unscheinbar matt-gelb. Durch maschinelles Schleifen mit immer feiner werdenen Körnungen 1, Mattieren mit Schleifvlies 2 und danach Polieren mit Autopolitur 3 wird das Messing ganz allmählich zum Glänzen gebracht.