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„Wir erwarten Lösungen“

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„Wir erwarten Lösungen“

Die Reparatur kratzfester Klarlacke sollte bezahlbar bleiben.

Norbert Hermann ist Fahrzeuglackierermeister und Farb- und Lacktechniker. Beim Allianz Zentrum für Technik in Ismaning ist er verantwortlich für Fahrzeuglackierung und Kalkulationssysteme.

Herr Hermann, die kratzfesten Klarlacke sind offenbar auf dem Vormarsch. Vielfach hört man aber, dass die Reparatur aufwändiger und großflächiger erfolgen muss als bisher gewohnt. Welche Erfahrungen haben Sie mit den Materialien gemacht?
Wir sind gerade dabei, Erfahrungen zu sammeln. Mitte nächsten Monats beginnen wir mit umfangreichen Reparaturuntersuchungen. Ich kann mir aber schwer vorstellen, dass das Ergebnis der Versuche darin bestehen wird, dass die Versicherungen künftig für Standard-Reparaturen exorbitante Summen auszahlen werden.
Aber Beilackieren und auch Spotrepairs sind, wie man hört, bei den kratzfesten Klarlacken nicht möglich. So klang beim Lackierertag in Ulm ja an, dass beispielsweise im Falle einer Reparatur an der C-Säule nicht nur das Dach, sondern sogar die gegenüberliegende Seite lackiert werden muss.
Das habe ich auch mit Erstaunen gehört. Ich weiß aber auch, dass die betroffenen Lackhersteller eifrig an Lösungen arbeiten, die eine Reparatur im Rahmen der üblichen Kosten ermöglichen. Diese Lösungen wollen wir uns demnächst anschauen.
Man muss schließlich auch sehen, dass das Problem nicht beim Lack aufhört. Welches Schleifmittel verwende ich bei der Vorbereitung der Reparatur? Wie lange brauche ich dazu? Und wie poliere ich in einem ultraharten Klarlack zum Beispiel ein Staubkorn aus? All dies müssen wir eingehend untersuchen.
Könnte es sein, dass am Ende dieser Untersuchung eine Erhöhung der Versicherungsprämien für Fahrzeuge steht, die mit kratzfestem Klarlack lackiert sind?
Damit bekäme man ja nur den Kasko-Bereich in den Griff. Dass der Fahrer einer S-Klasse eine höhere Kaskoprämie zahlen könnte, weil sein Auto mit einem solchen Lack beschichtet ist, ist eine Sache. Aber was macht man mit dem Golf-Fahrer, der vielleicht einmal auf die S-Klasse auffährt? Die Haftpflicht-Prämie generell erhöhen? Ich glaube nicht, dass hier die Lösung liegt. Spätestens seit der Serieneinführung dieser Klarlacke bei Volumenmodellen erwarten wir sowohl von den Automobil- als auch von den Reparaturlackherstellern, dass diese Reparaturverfahren anbieten, die auch weiterhin eine kostengünstige Reparaturlackierung gewährleisten. MR

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