Spülverdünner werden eingesetzt, um Lackleitungen und Lackiergeräte von anhaftenden Lackresten zu befreien. Nach dem Lackieren erfolgt in der Regel der Wechsel auf andere Lacktypen oder Farbtöne, oder die Lackiergeräte müssen zu Arbeitsende gereinigt werden. Um Verschleppungen oder Verunreinigungen zu vermeiden, muss das gesamte System von Kontaminationen befreit werden. Sehr gründlich muss gespült werden, wenn verschiedenste Lacksysteme in einer Applikationsapparatur verwendet werden, wie zum Beispiel Wasser- und Lösemittellacke als 1K- oder 2K-Systeme.
Um das richtige Spülmedium auszuwählen, sind die Verfahrensparameter vorher zu bestimmen. Der alte Spruch „Gleiches löst Gleiches“ ist hier schon der erste Schritt, um die Richtung des Produktes auszuwählen. Für Lösemittellacke sind organische Lösemittel die richtige Wahl. In der „Dekopaint“-Richtlinie sind die Spülverdünner unter der Produktkategorie „Vorbereitungs- und
Reinigungsprodukte“ einzuordnen. Der VOC-Gehalt darf bei den betreffenden Produkten maximal 850 g / Liter betragen. In der Industrie sind die VOC-Gehalte nicht begrenzt, sollten
aber möglichst niedrig sein, um die Umwelt zu schonen. Der Waschverdünner Lösin 160 kann nicht nur in Reinigungsautomaten, sondern auch manuell eingesetzt werden. Er bietet eine hohe Lösekraft gegenüber den Lacksystemen. Bei Lösemittellacken erreicht das Produkt seine sehr hohe Lösekraft durch den hohen Gehalt an echten Lösern. Diese teuren Inhaltsstoffe sind für eine schnelle, effektive Reinigung notwendig – anders als Streckmittel, die weit verbreitet sind und den Verbrauch oder die Zeit zum Lösen erhöhen. Bei Zweikomponentensystemen sollte man die Lackiergeräte vor dem Aushärten des Lackes reinigen. Nach der Aushärtung können meist nur stärkere Mittel Lackreste ablösen. Hier kommen dann Entlackungsmittel zum Einsatz, zum Beispiel die Grüneck-Entlacker von Kluthe. Diese Produkte haben neben den Löseeigenschaften auch die Eigenschaft, vernetzte Lacksysteme aufzubrechen und sie in ihre Bestandteile zu zerlegen. Die kleinen Lackbestandteile sind dann einfach durch Nachreinigen entfernbar. Lösemittellack-Spülverdünner können VOC-frei oder VOC-reduziert sein. Jedoch ist hier zu beachten, dass die Trocknungszeit der VOC-freien Varianten sehr hoch ist. Die Verdunstung VOC-freier Spüler ohne Beschleunigung z.B. durch Ausblasen kann mehr als einen Tag dauern.
Die VOC-freien Varianten finden durch die genannten Nachteile meist nur in größeren Industriebetrieben ihre Anwendung, bei denen die Anlagen entsprechend ausgelegt sind. Für die Spülung von Wasserlacken gibt es mehrere Wege. Reines VE-Wasser ist oft nicht ausreichend. Wasser verdünnt den Lack, aber man muss doch einigen Aufwand betreiben, damit sich der Lack vollständig und an allen Teilen vollständig löst. Geeignete Additive unterstützen das Wasser beim Lösen von Farbresten. Die Oberflächenspannung wird gesenkt, was einen schnelleren Angriff auf und Penetration in die Lackreste ermöglicht. Die Additive tragen die Farbpartikel mit und halten sie in Lösung. Die dadurch schnellere und gründlichere Reinigung ermöglicht eine Kostenreduktion durch Zeitgewinn. Die so genannten Hydrospüler gibt es anwendungsfertig, wie NIKUTEX 1837–6, und als Konzentrate, wie NIKUTEX 1837. Anwendungsfertige Lösungen sind einfacher zu handhaben und bilden keine Fehlerquelle bei einer Abmischung. Konzentrate bieten bei höherem Bedarf an Spülverdünnern Kostenvorteile. Bei eingetrockneten Wasserlacken sind auch Lösemittelspüler wie Lösin 160 geeignet. Bei 2-Komponenten-Wasserlacken müssen auch hier Entlackungsprodukte eingesetzt werden. Was aber tun mit den Resten der Reinigung und mit den Resten der Lacke? Sammeln und recyceln. Kluthe bietet mit dem REMA-System ein für den Anwender einfaches und effektives System an, um Umweltverschmutzungen zu vermeiden und Abfälle durch entsprechende Verfahren so aufzubereiten, dass sie verwertet werden und nicht entsorgt werden müssen.
Chemische Werke Kluthe GmbH Tel.: 06221 / 5301–0 Fax: 06221 / 5301–176 Internet: www.kluthe.com
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