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Kratzfeste Klarlacke in der Reparatur

Die Erhöhung der Kratzfestigkeit von Serienlackierungen steht bereits seit langem ganz oben auf der Wunschliste der Fahrzeughersteller.

Vorreiter in der Serienanwendung war Mercedes Benz, wo derzeit verschiedene Baureihen an den Standorten Sindelfingen und Bremen mit dem Produkt CeramiClear aus dem Hause PPG lackiert werden. Kurz vor der Anwendung in der Fahrzeugserienherstellung befindet sich mit ProGloss von BASF Coatings ein Material mit ähnlichen Eigenschaften.
Zu erwarten ist, dass weitere Fahrzeughersteller im oberen Segment – derzeit laufen Versuche bei Ferrari, Lamborghini und Jaguar – kratzfeste Klarlacke einsetzen werden. Freigaben von Mercedes-Benz für die Reparatur des ultraharten Klarlacks existieren derzeit für drei Hersteller: PPG, Standox und Glasurit.
Wir richteten an die Verantwortlichen der genannten Lackhersteller folgende Fragen:
  • 1 Welchen Klarlack und welchen speziellen Härter aus Ihrem Programm empfehlen Sie für die Reparatur der kratzfesten Serienklarlacke?
  • 2 Welche Besonderheiten gibt es
a bei der Verarbeitung des Klarlacks?
b bei der Vorbehandlung der Fläche?
c bei etwaigen Finish-Arbeiten am ausgehärteten Klarlack?
Ralph Oppenheimer, PPG
Zu 1 Wir empfehlen PPG Deltron GRS D8105 (CeramiClear) mit Deltron GRS D8215 (Härter für CeramiClear). Der Klarlack basiert auf der gleichen Technologie wie der Serienklarlack.
Zu 2a CeramiClear D8105 ist wie ein herkömmlicher Klarlack zu verarbeiten. Es sind keine besonderen Spritzpistolen oder andere Werkzeuge notwendig. Das Mischungsverhältnis beträgt 2:1 (spritzfertig). Die Trockenzeit liegt bei 30 Minuten bei 60°C ( Objekttemperatur).
Zu 2b Aufgrund der harten Oberfläche muss bei der Reparatur von Fahrzeugen, die werksseitig mit CeramiClear beschichtet sind, mit besonderer Sorgfalt gearbeitet werden. Der Originallack muss sehr gründlich geschliffen werden. Ein feines Schleifpad (z.B. Scotchbrite) ist nicht ausreichend, um eine gute Haftung sicherzustellen. Die Originallackierung muss gründlich gereinigt werden, anschließend ist die Oberfläche mit P400 – P500 trocken zu schleifen. Es wird empfohlen, das gesamte Fahrzeugteil zu lackieren.
Zu 2c Aufgrund der extrem harten Oberfläche sowohl des Serienklarlackes als auch des Reparaturklarlackes sind beim Finish spezielle Verfahren erforderlich. Viele Hersteller von Schleif- und Politurmaterialien bieten bereits geeignete Finishmaterialien an. Staubeinschlüsse müssen z.B. unmittelbar nach der Lackierung (nach dem Abkühlen des Lackes) entfernt werden. Wichtig ist auch das abschließende exzentrische Polieren der ausgeschliffenen Fehlstelle.
Theo Euteneuer, Standox
Zu 1 Für die Reparatur von kratzfesten Klarlacken (CeramiClear) stellt Standox den Standocryl 2K- Platinum-Klarlack zur Verfügung. Als Härter kommt der Standocryl 2K Platinum-Härter zum Einsatz. Es handelt sich bei dem Klarlack um ein Premium-Produkt, das auch für Garantiearbeiten eingesetzt werden darf.
Zu 2a Der Standocryl 2K-Platinum-Klarlack lässt sich ohne Zugabe von Verdünnung problemlos und wie gewohnt verarbeiten. Gehärtet wird er im Verhältnis 2:1 mit dem Standox 2K-Platinum-Härter. Der Standocryl 2K-Platinum-Klarlack kann sowohl auf konventionellem als auch auf wasserverdünnbarem Basis- beziehungsweise Effektlack aufgetragen werden.
Die Applikation erfolgt in zwei Spritzgängen mit 10 bis 15 Minuten Zwischenablüftzeit. Nach der vorgegebenen Endablüftzeit von 10 bis 15 Minuten wird der neue Klarlack 30 bis 35 Minuten bei 65 bis 70 Grad °C getrocknet. Die höhere Trocknungstemperatur ist erforderlich, um die besondere Kratzfestigkeit, Widerstandsfähigkeit und entsprechende Durchtrocknung zu erreichen.
Zu 2b Für die Vorbehandlung (Schleifen) von CeramiClear hat DaimlerChrysler zwei Varianten freigegeben. Im Bereich der Beilackierung von Standocryl 2K-Platinum-Klarlack wurde ein abgestimmtes Lackierverfahren erstellt.
Zu 2c Auch hier müssen, bedingt durch die hohe Widerstandsfähigkeit, besondere Empfehlungen bezüglich Poliermittel und Poliermethode eingehalten werden.
Manuel Burmeier, Glasurit
Zu 1 Wir empfehlen die Produkte: 923–109/929–9x /352-… (2:1+10%)
Zu 2a Es gibt keine nennenswerten Besonderheiten.
Zu 2b Eine saubere Reinigung und gründliches Anschleifen sind erforderlich, wenn Klarlack auf Klarlack lackiert werden soll.
Bei Einblendarbeiten (Klarlack auf Klarlack) sind die Übergangsbereiche sorgfältig zu mattieren.
Zu 2c Bei Finish-Arbeiten gibt es keine Besonderheiten.
(alle Aussagen beziehen sich nur auf die Verwendung von 923–109)

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