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Messlatte höher gelegt

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Messlatte höher gelegt

Der Deutsche Lackierertag 2011 in Grevenbroich setzt Impulse

MR

Weit über 300 Besucher, ein hochkarätiges Referentenfeld und eine Fachmesse mit Rekordbeteiligung – der Deutsche Lackierertag, der am 23. und 24. September in Grevenbroich stattfand, ließ keine Wünsche offen. Bei strahlendem Sonnenschein traf sich die Branche im Lackier- und Karosserie-Zentrum Schumacher. Die großzügigen Räumlichkeiten, die die Schumacher GmbH zur Verfügung stellte, boten ausreichend Platz für die Aussteller, zahlreiche Möglichkeiten zu Praxis-Demonstrationen und natürlich einen stets gut gefüllten Vortragsbereich, der zwei Tage lang voll besetzt war. Paul Kehle, der Vorsitzende der BFL, begrüßte alle Gäste und bedankte sich gleich vorab bei den Geschäftsführern der Schumacher GmbH für ihren Einsatz bei der Vorbereitung des Lackierertags. Im Namen von Glasurit als Hauptsponsor der Veranstaltung begrüßte Vertriebsleiter Dirk Steen die Teilnehmer.
Personalstamm sichern
Die Reihe der Referate eröffnete Joachim Bitzer, Betriebsberater bei der BASF Coatings GmbH, mit dem Thema „Demographischer Wandel – drohende Umsatzeinbußen in der Zukunft?“. Nicht Mangel an zahlungskräftigen, jungen Kunden, wie der Titel auch vermuten ließ, sondern der Mangel an geeignetem Personal kann, so Bitzers Befürchtung, die Existenz der Werkstätten gefährden. Gegensteuern können Betriebe, indem sie systematisch den Personalstamm sichern, getreu dem Motto: Die „Mitarbeiter machen den Unterschied“. Außerdem gefragt: strategische Personalplanung und eine Neuordnung der Prozesse im Betrieb, je nach verfügbarer Qualifikation. All dies ziele, so Bitzer, darauf ab, Mitarbeiter dauerhaft an den Betrieb zu binden: „Nur wer auf loyale Mitarbeiter zählen kann, hat auf die Dauer auch loyale Kunden.“
Roland Knopp von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall referierte im Anschluss daran zum Thema „Vorbereitungsbereich in Kfz-Reparaturbetrieben – sicherheitstechnische Anforderungen an Arbeitsplätze“. Seine Hauptaussage: Sobald der Anspruch besteht, im Vorbereitungsbereich Flächen komplett zu reparieren, die über die DIN-A-5-Größe hinausgehen, sind Bedingungen zu schaffen, die denen einer Lackierkabine ähneln.
Dr. Winfried Kreis, Leiter globales Technologie- und Produktentwicklungsmanagement der BASF Coatings GmbH stellte zum Abschluss des ersten Seminarblocks unter dem Titel „Technologie, Forschung, Entwicklung – Innovation versus Lackierbetrieb“ neue Entwicklungen aus dem Bereich der Fahrzeugserienlackierung und ihren Einfluss auf die Reparatur vor. Ob aus Kostengründen – wie beim immer häufiger realisierten Wegfall der Füllerschicht – oder aus Designgründen – wie bei matten Lackierungen oder lasierenden Klarlacken – immer würde, so Dr. Kreis, bei der Entwicklung neuer Materialien und Verfahren auch die Reparatur mit einbezogen. Für Norbert Hermann vom Allianz Zentrum für Technik war dies ein Anlass, um sich in die Diskussion einzuschalten. Untersuchungen seines Instituts hätten, so Hermann, ergeben, dass einige Innovationen in der Serie in der Reparaturpraxis durchaus zu Schwierigkeiten und damit zu erheblich höheren Reparaturkosten führen können. Als Beispiel nannte er matte Lackierungen sowie eingefärbte Klarlacke. So gab es genügend Themen, die später noch am Begrüßungsabend in einem Kölner Brauhaus in entspannter Atmosphäre diskutiert werden konnten.
Service ist kein Schlagwort
Der nächste Tag begann mit einem Grußwort von Karl-August Siepelmeyer, dem Präsidenten des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz. Er nutzte die Gelegenheit, den Teilnehmern des Lackierertags den neuen, speziell auf die Fahrzeuglackierer zugeschnitttenen Film zur Nachwuchswerbung vorzustellen. „Service ist kein Schlagwort“ nannte die nächste Referentin, Frauke Reckord von der Firma fm consult, ihren Vortrag. Sie übertrug dabei ihre Erfahrungen aus der Spitzen-Hotellerie auf den Alltag des Handwerksbetriebs. Das Motto dabei: Der Servicegedanke lässt sich durchaus übertragen. So wie im Hotel die Gäste, sollten im Lackierbetrieb die Kunden verwöhnt werden. Ganz wichtig dabei: Stolperfallen im Umgang vermeiden und Standards antrainieren, die aber – ebenso wichtig – nicht wie antrainiert wirken sollten. „Kunden wollen nicht begeistert werden“, erklärte Frauke Reckord, „sie wollen die Lösung ihrer Probleme; schnell und auf freundliche Art.“ Nächster auf der Rednerliste war Prof. Hannes Brachat, Herausgeber der Zeitschrift Autohaus. Unter dem Titel „Die Zukunft im Schadenmarkt“ ging er den Fragen „Wohin steuert die Steuerung?“, „Wie werden Aufträge verteilt?“, „Wer profitiert?“ und „Wer verliert?“ nach. Über aktuelle Herausforderungen in der Kfz-Reparatur sprach danach Dirk Breuer, Toyota Deutschland. Er zeigte, welche Sicherheitsstandards bei der Reparatur von Hybrid-Fahrzeugen im Bereich Karosserie und Lack gelten. Dabei zeigt er einerseits Gefahren auf, aber nahm den Teilnehmern andererseits die Scheu vor den Hybridautos. Nach der Mittagspause präsentierte Bernd Albrecht, Vertriebsleiter UCS, neue EDV-Tools für den Schadenmarkt. Dabei ging er auf aktuelle Module der UCS-Software C@risma ebenso wie auf Highlights künftiger Programmversionen ein.
Auswüchsen entgegentreten
Mit viel Spannung wurde der Vortrag von Robert Paintinger, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes der Partnerwerkstätten BVdP erwartet. „Aktuelle Tendenzen bei HUK, IG und Co“ lautete der Titel seines Vortrags. Dabei untersuchte er die Frage, ob schadensteuernde Versicherungen oder Schadenmanager wie die Innovation Group „Retter oder Totengräber der freien Karosserie-und Lackierbetriebe“ sind. Sie sind irgendetwas dazwischen, konnte man aus seinem Vortrag schließen. Paintingers These: In der Summe hat Schadensteuerung den freien Betrieben eher mehr als weniger Aufträge beschert. Umso mehr komme es jetzt darauf an, Fairness und Transparenz zu sichern, Auswüchsen und unberechtigten Forderungen konsequent entgegenzutreten, was nicht zuletzt eine der Hauptaufgaben seines Verbandes ist.
Mit Norbert Hermann vom Allianz Zentrum für Technik stand als letzter Vortragender ein Stammgast auf Lackierertagen auf dem Podium. Er präsentierte eine Untersuchung des AZT zur Reparierbarkeit neuartiger Serienlackierungen, die durchaus Zündstoff bietet. Denn vieles von dem, was in der Serie als Prozess- oder Design-Innovation eingeführt wird, erhöht, so Herrmann, in der Reparatur Aufwand und Kosten. Zum Beispiel, indem die Farbtonfindung schwieriger wird oder die Reparaturfläche größer angelegt werden muss. So lautetet sein Appell an die Lackindustrie, den Reparaturaspekt stärker im Auge zu behalten.
Nach der Abschlussdiskussion verabschiedete Paul Kehle die Teilnehmer und bedankte sich noch einmal bei Sponsoren, Gästen, Referenten und beim Gastgeber. Trotz fortgeschrittener Zeit und dichtgedrängtem Programm waren bis zuletzt alle Plätze im Auditorium belegt – Beweis dafür, dass man mit der Wahl von Themen und Referenten den Nerv getroffen hatte. Die Messlatte für den nächsten Lackierertag wurde wieder einmal höher gelegt.

Hochkarätig
Ein vollbesetztes Auditorium vom ersten bis zum letzten Referat – das spricht für die Qualität der Vorträge. Joachim Bitzer, Betriebsberater bei der BASF Coatings GmbH, sprach zum Thema „Demographischer Wandel – drohende Umsatzeinbußen in der Zukunft?“
Roland Knopp von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall referierte zum Thema „Vorbereitungsbereich in Kfz-Reparaturbetrieben – sicherheitstechnische Anforderungen an Arbeitsplätze“. Dr. Winfried Kreis, Leiter globales Technologie- und Produktentwicklungsmanagement der BASF Coatings GmbH stellte unter dem Titel „Technologie, Forschung, Entwicklung- Innovation versus Lackierbetrieb“ neue Entwicklungen aus dem Bereich der Fahrzeugserienlackierung vor. „Service ist kein Schlagwort“ nannte Frauke Reckord von der Firma fm consult ihren Vortrag. Prof. Hannes Brachat, Herausgeber der Zeitschrift Autohaus, ging den Fragen „Wohin steuert die Steuerung? Wie werden Aufträge verteilt? Wer profitiert und wer verliert?“ nach. Dirk Breuer, Toyota Deutschland, erläuterte Sicherheitsstandards bei der Reparatur von Hybrid-Fahrzeugen. Bernd Albrecht, Vertriebsleiter UCS, präsentierte neue EDV-Tools für den Schadenmarkt.„Aktuelle Tendenzen bei HUK, IG und Co.“ lautete der Titel des Vortags von Robert Paintinger, dem Vorsitzenden des BVdP. Norbert Hermann vom Allianz Zentrum für Technik präsentierte eine Untersuchung des AZT zur Reparierbarkeit neuartiger Serienlackierungen.

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