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Fest im Thema Lack verwurzelt

Management
Fest im Thema Lack verwurzelt

PPG liefert mit neuem Technology Center ein klares Statement

Im großzügig um- und ausgebauten Technology Center von PPG in Hilden empfing der Lackhersteller Ende des vergangenen Jahres die Fachpresse, um aus erster Hand über den Geschäftsverlauf und die Marktsituation zu informieren, über die Entwicklung des Unfallinstandsetzungsmarktes zu diskutieren und um vorzustellen, welche Projekte PPG 2016 in Angriff nehmen wird.

Wir sprachen mit Jochen Kleemann, National Sales Director PPG, Marketing Manager Adrian Ball, und Produktmanager Thomas Grebe.
Herr Kleemann, Herr Ball, Herr Grebe, wir treffen uns im neuen, aufwendig ausgebauten Technology Center in Hilden. Kann man die Stärkung des Standorts Hilden auch als Zeichen nach außen verstehen?
Absolut, das Lackgeschäft ist für PPG heute nicht nur ein wichtiges, sondern das mit Abstand bedeutendste und umsatzstärkste Geschäftsfeld. Während in anderen Konzernen die Position des Lackgeschäfts innerhalb des gesamten Portfolios schon hin und wieder hinterfragt wird, stehen wir ohne Wenn und Aber hinter diesem Kerngeschäft.
Wo lag beim Ausbau des Technology Centers der Schwerpunkt?
Wir haben zum einen die Schulungsmöglichkeiten im technischen Bereich optimiert, zum anderen neue Seminarräume gebaut, in denen wir betriebswirtschaftliche Themen, die wir unter dem Titel „MVP Business Solutions“ zusammengefasst haben, nach neuestem Stand der Technik vermitteln können. Mindestens ebenso wichtig ist aber, dass wir im Technology Center für unsere Coloristik-Abteilung perfekte Bedingungen geschaffen haben, um unsere Kunden beim Thema Farbton optimal unterstützen zu können. Das Labor wurde erweitert, ebenso das Musterarchiv. Es ist ganz entscheidend, dass diese für die Lackierer so wichtige Arbeit möglichst schnell hier vor Ort gemacht wird, und Anfragen nicht in irgendeinem Callcenter landen, sondern direkt hier bei unseren Spezialisten.
Darf man aus dieser Investition in den Standort auf einen positiven Geschäftsverlauf schließen?
Wir wissen alle, dass der Reparaturlackmarkt tendenziell rückläufig ist. Das verkaufte Reparaturlackvolumen ist zwischen 2010 und 2014 um zwölf Prozent zurückgegangen. Trotzdem haben wir mit beiden Marken in den letzten Jahren nicht nur Marktanteile, sondern gegen den Trend auch Volumen dazugewonnen. Dennoch: Die Unfallfrequenz geht zurück, und dieser Trend wird sich durch die zunehmende Digitalisierung des Autos und den Einsatz von immer effektiveren Fahrerassistenzsystemen sicherlich noch verstärken. Auch unsere Kunden befinden sich daher in einem Verdrängungswettbewerb, der sich noch verschärfen wird.
Welche Strategien empfehlen Sie da? Sehr stark wird ja die Entwicklung zum Full Service-Betrieb propagiert …
Das wird für viele Betriebe, die im Schadenmanagement aktiv sind, ein Weg sein, um sich zukunftsfähig aufzustellen, es ist aber sicher nicht der Einzige. Es ist auch denkbar, dass Betriebe gerade den gegenteiligen Weg gehen und anstatt alles anzubieten sich spezialisieren– zum Beispiel auf kleinere Schäden, auf Aluminiumkarosserien oder auf bestimmte Fabrikate. Auch die Kooperation mit Autohäusern ist aus unserer Sicht durchaus ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell.
Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund das Thema Lack-Eigenmarken der Autohersteller?
Tatsache ist, dass, wenn man nicht den Ort der Auftragsannahme, sondern den der Reparaturausführung sieht, mehr als 70 Prozent aller Lackierarbeiten von freien Karosserie- und Lackierbetrieben ausgeführt werden, nur 15 Prozent der Markenbetriebe verfügen über eine Lackiererei. Wir sehen es natürlich mit Sorge, wenn die freien Betriebe, die fabrikatsübergreifend arbeiten, gezwungen werden, Eigenmarken-Produkte, die ja auch von den gängigen Lackherstellern produziert werden, verwenden müssen. Rechtlich ist das bekanntlich nur für Garantiearbeiten erlaubt, technisch-fachlich gibt es keinerlei Argumente dafür. Wir wissen sowohl von Kunden, die dem Druck nachgeben mussten, aber auch von solchen, die sich mit Argumenten erfolgreich gewehrt haben. Wir unterstützen und beraten unsere Kunden dabei – und werden die weitere Entwicklung sorgfältig beobachten.
Stichwort Unterstützung und Beratung der Kunden – die meisten Lackhersteller haben für die Umsetzung dieser Themen eine Organisation, ein Netzwerk oder einen Club geschaffen. Das gibt es bei PPG bisher nicht – wird das auch in Zukunft so bleiben?
Es ist richtig; es gibt für solche Aktivitäten derzeit bei uns kein institutionalisiertes Netzwerk. Bei uns steht die Individualität eines jeden Betriebes im Vordergrund, die wir im Rahmen von MVP Business Solutions gezielt unterstützen. Darüber hinaus gibt es auch unter unseren Kunden regelmäßige Treffen je nach Thema und Interessenlage. So haben wir einen Innovatorenkreis mit ausgewählten Betrieben ins Leben gerufen, der sich regelmäßig zu zukunftsrelevanten Themen austauscht. Ziel ist es, ein effektives Innovationsmanagement auszubauen und den Innovationsprozess zu fördern.
Herr Kleemann, Herr Ball, Herr Grebe, besten Dank für das Gespräch. MR

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