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Ein Konzept, das greift

Management
Ein Konzept, das greift

Volle Reihen beim Werkstatt-Tag der Gesellschaft für Fahrzeuglackierer

MR

Knapp 350 Besucher, über 30 Aussteller und ein Programm, das keine Wünsche offen ließ – der Werkstatt-Tag der Gesellschaft für Fahrzeuglackierung war ein voller Erfolg. In den Räumen der Firma Brillant in Köln-Porz gab sich am 8. November 2008 die Branche ein Stelldichein.
Auf dem Programm der Veranstaltung standen Beiträge zu den Themen, die die Branche momentan bewegen. Nach der Begrüßung durch den BFL-Vorsitzenden Paul Kehle und den Hausherren Marco Busch sprach Spies Hecker-Geschäftsführer Georg Tautz über aktuelle Marktentwicklungen. Dabei lieferte er eine Einschätzung zum aktuellen Geschehen im Unfallreparaturmarkt vor dem Hintergrund der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftssituation: „Das tatsächliche Reparaturaufkommen in der Werkstatt wird durch die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung nur indirekt beeinflusst“, lautete seine Feststellung. „Viele verschiedene Faktoren entscheiden über die Auslastung der Betriebe. Es ist heute nicht absehbar, ob die in den letzten Jahren ohnehin rückläufige Kilometerleistung deutlich weiter zurückgeht und damit auch die Unfallzahlen sinken. Vielmehr verlangsamt sich der Trend zu neuen Fahrzeugen mit elektronischer Sicherheitstechnik durch den zu erwartenden Rückgang im Neuwagengeschäft.“
Veränderungen im Unfallreparaturmarkt erwartet Spies Hecker durch das verstärke Engagement der Automobilhersteller im Service- und Reparaturgeschäft gerade bei älteren Fahrzeuge. Ob Kleinschadenreparatur oder Unfallinstandsetzung – neue Geschäftsfelder rücken bei Vertragswerkstätten immer stärker in den Mittelpunkt. „Zudem wächst das Potenzial der Schadensteuerung“, erklärte Georg Tautz und nannte konkrete Zahlen: „Bis zu 40 Prozent der ein bis sieben Jahre alten Fahrzeuge sind schon heute durch Versicherungspolicen, Leasing oder Finanzierung steuerbar.“ Sich diesem Thema zu verschließen sei, so Tautz, angesichts des stetig wachsenden Potenzials an gelenkten Schäden eine riskante Strategie – es sei denn, ein Betrieb verfüge über weitere solide Standbeine. Chancen für Karosserie- und Lackierbetriebe sieht er vor allem im aktiven Kundenmanagement. „Kalkulieren Sie Ihren Stundenverrechnungssatz genau und überprüfen Sie, wie einzelne Kundengruppen zum Betriebsergebnis beitragen.“
Abgleich am Bildschirm
Torsten Stahlberg, Leiter Technik Spies Hecker, referierte im Anschluss daran über „Digitales Farbtonmanagement“. Die neue Generation von Farbtonmessgeräte stand dabei im Vordergrund, aber auch neue Möglichkeiten, Farbtöne durch bessere Darstellung direkt am Bildschirm zu beurteilen. Sein Fazit: „In Zukunft werden die Farbtonangleichung und das Nuancieren auch am Bildschirm möglich sein, nutzen Sie das Potential der digitalen Arbeitsmittel.“
Wie man Kalkulationssoftware zielgerichtet einsetzt, demonstrierte daraufhin Uwe Gebecke von der Firma Audatex. Er zeigte Feinheiten der Audatex-
Kalkulation und wies auf Hilfen hin, die das Programm bietet. Volker Kreft von der Initiative Qualität im Handwerk stellte daraufhin das Gütesiegel „Lackierfachbetrieb – ausgezeichnet vom Kunden – neutral überwacht“ vor. Der Grundgedanke dabei: Empfehlungen zufriedener Kunden sind das beste Marketingmedium für einen Betrieb.
Nach der Mittagspause erläuterte Jörg Breuer, Geschäftsführer der Firma ControlExpert, die „IT-gestützte Belegbearbeitung bei der Kfz-Schadenregulierung“. Ausgiebig nahm er auch Stellung zum Fairplay-Konzept, bei dem Innungsbetriebe via ControlExpert Schäden mit der Allianz abwickeln können. Michael Wipplinger von der Sconto AG zeigte im Anschluss daran, wie man mit dem Instrument Factoring auch im Handwerk Liquidität sichern und steigern kann.
Energie sparen
Wolfgang Feyrer und Torsten Stahlberg leiteten mit ihrem Vortrag „Energieeffiziente und prozessoptimierte Lack- und Trocknungstechnologie“ zur abschließenden Podiumsdiskussion über. Hier diskutierten, moderiert von Paul Kehle und Kay Dähn, Viktor Richtsfeld, Mitglied der Geschäftsführung und Vertriebsleiter im Geschäftsbereich Oberflächentechnik, Ralf Dürr-Krouzilek, Prokurist Lutro GmbH, Tiemo Sehon, Geschäftsführer Sehon Innovative Lackieranlagen, und Frank Brestrich, Geschäftsführer L-Tec. Im Mittelpunkt der Gesprächsrunde stand der effiziente Trocknungsprozess. Die Experten sprachen über optimale technische Lösungen wie geregelte Betriebsarten der Spritzkabine, zusätzliche Isolierung oder innovative UV-Trocknungstechnologie. „Das Echo auf die Veranstaltung hat ebenso wie der Verlauf des Werkstatt-Tages gezeigt, dass wir mit unserer vor einigen Jahren getroffenen Entscheidung, auf Praxisnähe und Werkstatt-Atmosphäre zu setzen, goldrichtig lagen“, resümierte der BFL-Vorsitzende Paul Kehle.

„Praxisnähe ist gefragt“
Der BFL-Vorsitzende Paul Kehle über das Konzept der Werkstatt-Tage:
Herr Kehle, 350 Besucher beim Werkstatt-Tag sprechen eine deutliche Sprache. Haben Sie mit so einem starken Echo gerechnet?
Prognosen zu machen ist immer schwer. Aber hier kamen einige Faktoren zusammen: Ein spannendes Programm, Themen auf der Höhe der Zeit, ein hochinteressanter Betrieb, den sicher viele Besucher einmal aus der Nähe sehen wollten, und mit Köln als Austragungsort auch eine attraktive Stadt. Bereits am Vorabend des Werkstatt-Tags konnten wir ja bereits über 120 Gäste begrüßen.
Auch die Aussteller haben sich ungewöhnlich stark beteiligt…
Ja, bei über 30 beteiligten Firmen aus dem Bereich Lack und Karosserie konnte man schon fast von einer Mini-Automechanika sprechen. Auch den Ausstellern kommt das praxisnahe Konzept des Werkstatt-Tages entgegen. In dieser Umgebung lassen sich Produkte anschaulich vorführen – besser als im Foyer eines Hotel.
Was bedeutet das für künftige Veranstaltungen?
Wir werden weiterhin, auch beim Lackierertag, sehr stark auf Praxisnähe und Werkstattcharakter setzen. Deshalb wird immer ein Kollegenbetrieb im Blickpunkt stehen.
Was steht in diesem Jahr an?
Im Spätherbst wird es wieder einen Lackierertag geben, der Veranstaltungsort wird gerade festgelegt.

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