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Wettbewerb der Superlative

Technik
Wettbewerb der Superlative

Starkes Besucherecho und Top-Ergebnisse bei den WorldSkills 2013

Michael Rehm

Mit Abschlussfeier und Siegerehrung gingen am Abend des 7. Juli die World-Skills Leipzig 2013 zu Ende. Vier Tage lang hatten sich bei der WM der Berufe mehr als 1000 Teilnehmer aus über 53 Ländern und Regionen in 46 verschiedenen Berufsdisziplinen gemessen.
„Die WorldSkills Leipzig 2013 haben in jeder Hinsicht Maßstäbe gesetzt“, so Hubert Romer, Geschäftsführer der WorldSkills Leipzig 2013. „Sie waren mit über 1.000 Teilnehmern die größten in der Geschichte des Wettbewerbs. Für die Qualität der Wettkampfwerkstätten haben wir von Teilnehmern und Juroren nur Lob gehört. Noch nie haben so viele Besucher den Wettbewerb genutzt, um sich von den jungen Teilnehmern inspirieren zu lassen und sich über Ausbildung und Karriere zu informieren. Deutschland, Sachsen und Leipzig haben sich als exzellente Gastgeber für unsere Besucher aus der ganzen Welt präsentiert.“ Rund 250.000 Menschen besuchten die WorldSkills Leipzig 2013 auf dem Messegelände und bei den offiziellen Veranstaltungen in der Stadt. Von den Wettbewerben berichteten über 1.000 akkreditierte Journalisten aus der ganzen Welt.
Und auch das Interesse am deutschen System der dualen Ausbildung war überwältigend: Informationstouren zu Berufsschulen und Ausbildungsstätten für internationale Delegierte und Journalisten waren innerhalb weniger Stunden komplett ausgebucht. Im politischen Rahmenprogramm der World-Skills Leipzig 2013 diskutierten mehrere hundert Experten aus der ganzen Welt bei zahlreichen Konferenzen Zukunftsfragen beruflicher Bildung und brachten wichtige Initiativen wie die Europäische Allianz für Ausbildung auf den Weg.
Lackierer als Besuchermagnet
Als echter Besuchermagnet entpuppte sich der Wettbewerb der LackiererInnen. Kein Wunder, auf dem weitläufigen und eigens mit einer Zuschauertribüne ausgestatteten Wettbewerbsareal gab es ein breites Spektrum an Tätigkeiten zu sehen. Spektakuläre anlagentechnische Ausstattung und der Einsatz modernster Bearbeitungs- und Trocknungswerkzeuge verstärkten den Eindruck, dass hier Handwerk und Hightech aufeinandertreffen – wirkungsvolle Werbung für den Beruf.
Die Goldmedaille bei den Lackierern errang Pascal Lehmann aus der Schweiz. Er setzte sich unter 25 Lackiererinenn und Lackierern aus der ganzen Welt durch und zeigte sich bei der Siegerehrung überglücklich. Sein einfaches Erfolgsrezept: „Du musst sehr viel trainieren, brauchst aber auch während des Wettkampfs starke Nerven und auch ein bisschen Glück, um in allen Disziplinen gut abzuschneiden.“ Für Pascal Lehmann war der Stress nach dem Wettkampf nicht gleich zu Ende. Zurück in der Heimat, durfte der frisch gebackene Weltmeister einige Gratulationstermine absolvieren – unter anderem im Hauptquartier von CH Coatings, dem Schweizer Importeur von WorldSkills-Lacklieferant Spies Hecker. Schon in der Woche nach dem Event in Leipzig gratulierten Joachim Hinz und Ignacio
Roman-Navarro (Spies Hecker International) dem Goldmedaillen-Gewinner in Pratteln.
Sehr erfolgreich ging der Wettbewerb auch für den deutschen Teilnehmer Tobias Dörn zu Ende. Er errang mit einer Platzierung auf Rang 9 eine „Medallion for Excellence“. Begleitet von „seinem“ Experten Mariusz Dechnig und unterstützt von Ingeborg Totzke vom Verband Farbe Gestaltung Bautenschutz Hessen zeigte er an allen Wettkampftagen höchstes handwerkliches Können.
Beeindruckt davon zeigte sich auch Spies Hecker-Business Director Jochen Kleemann, der selbst die Wettkämpfe in Leipzig besuchte und an der Abschlussfeier teilnahm: „Wir sind sehr erfreut über die Spitzenleistung, die er in Leipzig gezeigt hat. Tobias Dörn zählt zur Weltspitze, er war engagiert und hoch konzentriert bei den Wettkämpfen dabei. Es ist sehr schön zu sehen, dass wir in unserer Branche so motivierte junge Fachkräfte haben.“
Ein Top-Ergebnis gab es aus deutscher Sicht beim Wettbewerb Karosseriespengler. Der deutsche Teilnehmer Christian Heinz aus dem hessischen Wehrheim holte gegen 19 weitere Teilnehmer aus der ganzen Welt die Bronzemedaille und damit das seit zehn Jahren beste deutsche Ergebnis in dieser Disziplin.
Bronze beim Blech
An insgesamt vier Wettbewerbstagen mit unterschiedlichsten Aufgabenstellungen, darunter Karosserievermessung, Richtarbeiten, Teilersatz und Ausbeularbeiten sowie der Fehlersuche und Rückstellung der Überrollbügel bei einem Cabrio setzte er sich gegen starke Konkurrenz durch, und nur der Japaner Yasuo Yamada (Gold) sowie der chinesische Teilnehmer Kai-Lun Ji (Silber) standen am Schluss vor ihm. „Wir sind sehr glücklich über diesen völlig unerwarteten Erfolg und freuen uns mit Christian Heinz, seiner Familie und seinen Betreuern“, so Peter Börner, Präsident des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF). „Diese Leistung ist Ansporn für die Ausbildung im deutschen Handwerk und speziell für den Ausbildungsberuf des Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers“, führte der Berufsverbandspräsident in einer ersten Stellungnahme weiter aus. Das fast tägliche Training mit seinem Betreuer Richard Büttner und Supervisor Gerd Riegelhof im elterlichen Betrieb vor der Berufsweltmeisterschaft sowie die zwischenzeitliche Ablegung seiner Meisterprüfung im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk haben sich für Christian Heinz ausgezahlt.

Echte Herausforderung für Wolf

Ein besonders herausforderndes Projekt stellten die WorldSkills für Anlagenhersteller Wolf dar. Sobald feststand, dass Wolf den kompletten Anlagentrakt bereitstellen würde, gingen die Planungen los. „In einer Halle zwölf komplette Lackierkabinen aufzustellen, die gleiche Bedingungen für alle Teilnehmer bieten, war für uns eine sehr spannende Aufgabe“, erinnert sich Wolf-Geschäftsführer Viktor Richtsfeld. „Jede der vier mal vier Meter großen Kabinen verfügte über ein eigenes Aggregat und über eigene Zu- und Abluft über die Hallendecke. Da wir auch kalte Außentemperaturen einkalkulieren mussten, hatten wir zudem auch noch eine Heizung vorgesehen.“ Alle Kabinen waren mit einer diagonalen Absaugung ausgestattet. Installiert wurden zwei Segmente à sechs Kabinen. In der Mitte wurde ein großzügiger Mischraum platziert. „Eine spannende Aufgabe stellten Transport und Montage der Anlage dar“, erklärt Viktor Richtsfeld. Nach einigem Überlegen entschied man sich dafür, die einzelnen Module weitgehend in Geisenfeld vorzumontieren und per Tieflader vom Werk bis direkt in die Messehalle zu fahren. Als einziger Ausrüster konnte Wolf knapp zwei Wochen vor Beginn der Worldskills in Leipzig mit der Endmontage starten. Dennoch blieb es bis zuletzt spannend: „Für eine Installation in dieser Größe würden wir normalerweise gut vier Wochen einkalkulieren. Geschafft haben wir es in weniger als zwei.“ Dass sich der Aufwand gelohnt hat, steht für Viktor Richtsfeld außer Frage: „Die WorldSkills waren für uns weit mehr als eine Messe – sie waren ein echter Härtetest und eine hervorragende Gelegenheit, vor großem internationalem Publikum unsere Leistungsfähigkeit zu beweisen.“

Lack und Techniker gestellt

Spies Hecker unterstützte die Teilnehmer mit fünf Technikern und stattete den Wettbewerb mit Lackmaterial aus. „Uns war es besonders wichtig, die WM der Berufe tatkräftig zu unterstützen. Denn die WorldSkills haben deutlich gezeigt, wie viel Potenzial im Lackiererhandwerk steckt“, erklärt Spies Hecker Business Director Jochen Kleemann. Spies Hecker war gemeinsam mit Volkswagen Service Deutschland Partner der Berufsweltmeisterschaft. Schon im Vorfeld hatte sich der Kölner Lackhersteller an den gigantischen Aufbauarbeiten beteiligt. „Allein zwei Tonnen Lackmaterial haben wir für die Kandidaten zur Verfügung gestellt“, erklärt Spies Hecker Color-Spezialist Dietmar Wegener und fügt hinzu: „Im Farbmischraum haben wir drei Mischbänke und sechs ColorTint HD PC-Systeme mit Misch- waage und Etikettendrucker aufgebaut, damit die Teilnehmer bestens ausgerüstet sind.“ Dietmar Wegener und seine Kollegen aus der Technik wirkten im Hintergrund – aber ihre Meinung war stets gefragt. Von früh bis spät standen sie den jungen Talenten in der Wettkampfarena zur Seite – ohne allerdings in die Wettkämpfe einzugreifen. „Unsere Aufgabe war es, den technisch einwandfreien Ablauf in der Disziplin Fahrzeuglackierer zu gewährleisten“, fasst Dietmar Wegener zusammen.

Breites Produktspektrum von 3M eingesetzt

Als international tätiges Unternehmen stellte 3M bei den WorldSkills Produkte zum Schleifen, Abkleben, Lackfinish und Gesundheitsschutz zur Verfügung. Insgesamt waren 67 Produkte der 3M bei den WorldSkills 2013 im Einsatz, deren Qualität einen effizienten Lackierprozess garantieren. „Das war wirklich eine spannende Veranstaltung und ich freue mich, dass wir als 3M hier den internationalen Nachwuchs fördern konnten“, berichtet Florian Heilers, Marketing Manager der 3M Automotive Aftermarket Division über die Veranstaltung. Gemeinsam mit dem Außendienst-Mitarbeiter Holger Barth begleitete er als Experte die Weltmeisterschaften und konnte den ambitionierten Teilnehmern bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Begabung, Motivation und eine professionelle Vorbereitung sind sicherlich wesentliche Schlüsselelemente zum Erfolg. Schön, dass wir die engagierten jungen Talente hier mit unseren besten Materialien unterstützen konnten.“ Parallel zu den Wettkämpfen konnten sich die über 200.000 Besucher der Veranstaltung auf einer Messe über Ausbildungsberufe und Unternehmen informieren. 3M war hier auch mit einem Messestand vertreten und informierte die jungen Besucher über den Arbeitgeber 3M und entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten.

Bewährtes und Neues von SATA

Als Ausstatter des Skill-Bereichs Autolackierung lieferte SATA Technik und Material für die Wettkämpfe. Eingesetzt wurden Pistolen, Atemschutzmasken und weiteres bewährtes Zubehör, aber auch eine echte Neuheit: Der neue RPS Becherspender. „Die World-Skills waren ein idealer Platz, um solch eine Neuheit zu präsentieren“, erklärte SATA-Verkaufsleiter Sebastian Scholz. „Das war ein echter Praxistest durch junge, gut trainierte Anwender vor einem großen internationalen Publikum. Für uns hat sich die Präsenz bei diesem Ereignis auf jeden Fall gelohnt.“

Tolle Atmosphäre

Begeistert von den WorldSkills zeigte sich Herkules Vertriebschef Bernd Hoffmann: „Auch ein paar Wochen danach finde ich immer noch kaum Worte für den hervorragenden Eindruck, den ich von dieser Veranstaltung hatte. Die Besuchermenge, die fröhliche, positive Atmosphäre bei Zuschauern und Teilnehmern haben mich wirklich beeindruckt. Auch die Art und Weise, wie sich das Lackiererhandwerk präsentierte und von so vielen Leuten wahrgenommen wurde, war toll. Umso erstaunlicher, dass man – abgesehen von denjenigen, die vor Ort waren– immer wieder auf Leute aus der Branche trifft, an denen die WorldSkills komplett vorbeigegangen sind.“ Herkules lieferte zwölf Infrarottrockner, zwei Pistolenreinigungssysteme und die Vorbereitungstische für alle Teilnehmer. „Dazu haben wir noch einen Techniker bereitgestellt“, erinnert sich Hoffmann, „der wurde aber nicht gebraucht.“

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