Startseite » Technik »

Kontrolliert trocknen

Technik
Kontrolliert trocknen

IRT stellt neue Generation von Infrarot-Trocknern vor

Klappe auf, Bogen raus, Klappe zu. Mal rechts, mal links. Es läuft wie am Fließband in der Lackieranlage von Din Bil, einer Volkswagen-Niederlassung in Göteborg. Verantwortlich dafür ist eine Anlagenkonstellation, deren Herz ein brandneuer Infrarot-Bogen von IRT bildet. Platziert ist dieser exakt zwischen zwei senkrecht aneinandergereihten Kombikabinen. Während diese per Schienen-Querverschub von der Seite mit immer neuen Fahrzeugen gefüttert werden, pendelt der IR-Bogen entlang des durchgängigen Schienensystems mal in die eine, mal in die andere Kabine – effizienter geht´s nicht. Der Bogen selbst unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht sehr von seinen Vorgängern, die seit Jahren überall auf der Welt ihren Dienst erfüllen. Doch der erste Blick täuscht. „Infrarot-Trocknung spart im Vergleich zur Konvektionstrocknung grundsätzlich sehr viel Energie ein“, erläutert Frank Bröker, bei IRT Technical Support Manager Service & Training. „Bei unserer neuen Generation von Bögen wurde die Effizienz noch einmal verbessert. Bei noch geringerem Energieeinsatz erhalten wir eine höhere Leistung. Man sieht das den Bögen zwar kaum an, sehr wohl aber der Stromrechnung.“ Verbesserungen gab es außerdem an der Schienenführung und an der Bogen-Mechanik. Eine wichtige Rolle spielt auch die Steuerung. Am Display außerhalb der Kabine kann der Anwender wie gewohnt Trockner-Segmente einzeln oder kombiniert, Fahrzeuggrößen und Lackarten vorwählen. Übertragen werden diese Informationen via Bluetooth an die Steuerungseinheit des Bogens in der Kabine. Bei der Programmierung der Trocknungsstrecke kann der Lackierer entweder die Fahrzeuggrößen klein, mittel oder groß vorwählen, oder aber eine Strecke in Metern eingeben. Wenn etwa mehrere Teile lackiert werden müssen, ist diese Option sinnvoller als die Vorgabe von Autogrößen.

Besser ganz als halb
Nicht verändert hat sich die Form des Bogens – und das aus gutem Grund: „In letzter Zeit sind immer häufiger eher filigrane Halbbögen zu sehen“, erklärt Bernd Hoffmann, Vertriebsleiter Herkules Hebetechnik. „Innerhalb der Kabine halten wir diese Lösung nicht für sehr sinnvoll. Man würde dabei zwar am Bogen selbst ein wenig Geld sparen, dafür ist die Steuerung komplizierter. Und ich kann mit einem kompletten Bogen alle Fahrzeugsegmente gleichzeitig in einem Gang trocknen. Das schafft ein Halbbogen nicht.“ Noch etwas hat sich verändert: Die Einstellung zur Infrarot-Trocknung. „Momentan spricht einfach sehr viel dafür, mit IR-Trocknung zu arbeiten. Da sind zum einen die betriebswirtschaftlichen Argumente“, zählt Bernd Hoffmann auf. „Energiekosten zu sparen ist das Gebot der Stunde. Ebenso wichtig ist es, schnelle Zeiten zu erzielen. Die Zeitvorgaben der Hersteller sind knapp, genauso wie die Stundensätze – da muss man herausholen, was geht.“ Ebenso schwer wiegen die technischen Argumente. „Moderne Lackmaterialien wie Wasserbasislacke und hoch festkörperreiche Klarlacke sind wesentlich schneller, günstiger und sicherer mit Infrarotstrahlung zu trocknen. Allerdings muss gerade im Falle der Klarlacke gewährleistet sein, dass das Material vom Untergrund ausgehend kontrolliert durchtrocknet, und dass keinesfalls die Oberfläche schon abschließt, wenn darunter noch Lösemittel enthalten sind.“
Um dies zu verhindern, arbeiten die IRT-Strahler mit einer ausgefeilten Messelektronik. Schließlich reicht es nicht aus, eine Oberflächentemperatur von beispielsweise 60 Grad möglichst schnell zu erreichen, um sie dann konstant zu halten, bis der Lack ausgehärtet ist. Der Vorgang ist weit komplizierter, wie Frank Bröker weiß: „Während der Flash-off-Phase müssen innerhalb von bestimmten Zeiträumen bestimmte Anlauftemperaturen erreicht werden, um speziell in der Ablüftphase sicherzustellen, dass alle Lösemittel aus dem Lack verschwunden sind.“
Im Detail optimiert
Diese Steuerung spielt bei Bögen, bei schienengeführten und Stativ-Strahlern eine wichtige Rolle.
Produziert werden all diese Modelle im schwedischen IRT-Stammsitz Vänersborg, wo gerade die neue Hyperion-Reihe angelaufen ist. „Wir versprechen uns von dieser Reihe einen kräftigen Schub, denn es ist uns gelungen, die Strahler noch effizienter, noch prozesssicherer und noch vielseitiger zu machen“, ist Stéphane Lindeskog, Marketing & Sales Director des Mutterkonzerns Hedson, überzeugt. Für Effizienz sorgen so genannte Free-Form-Reflektoren. Bei aufwendigen Studien zeigte sich, dass nicht der gleichmäßig ovale, sondern ein eher „unrunder“ Reflektor-Querschnitt die gleichmäßigste Wärmeverteilung garantiert. Diese Free-Form-Reflektoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Richtig kombiniert, bewirken sie eine noch gleichmäßigere Strahlung bei geringerem Energieeinsatz. Auch mechanisch wurden die Hyperion-Strahler optimiert. So lassen sich die neuen Stativstrahler extrem hoch ausfahren, was eine ebenso raffinierte wie solide Mechanik voraussetzt – schließlich darf der Strahler nicht kippanfälliger werden. „Insgesamt kann man sagen, dass wir beim bereits ausgereiften Produkt IR-Strahler noch einmal eine auch von uns kaum für möglich gehaltene Fülle von Details verbessert haben“, ist Bernd Hoffmann sicher. „Die Entscheidung für diese Art der Lacktrocknung dürfte damit vielen Anwendern noch einfacher fallen.“ MR
Weitere Informationen: Herkules Hebetechnik GmbH Tel.: 05617/ 589070 Fax. 0561/ 5890745 www.herkules-lift.de

Unternehmen im Fokus
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Lackiererblatt 2
Aktuelle Ausgabe
02/2024
EINZELHEFT
ABO
FACEBOOK


Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de