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Klare Sache

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Ein transparenter Spachtel vereinfacht die Beschichtung von Sichtcarbon

Carbon ist ultraleicht und ultrafest. Wenn es darum geht, das Fahrzeuggewicht zu reduzieren, kommt dieser Werkstoff schnell ins Spiel. Carbon ist aber auch ultrateuer, deshalb scheidet der Einsatz von Carbon in großem Maßstab bei vielen Fahrzeugen ebenso schnell wieder aus. Es sei denn, der Preis spielt keine Rolle – womit wir ziemlich schnell beim Fahrzeugveredler Mansory wären. Ob Audi R8, Bugatti Veyron oder McLaren MP4-C12 – es gibt kaum ein Fahrzeug, dessen Leistung bei Mansory nicht noch gesteigert und dessen Aussehen nicht noch individueller und luxuriöser gemacht werden kann. Bei den Projekten des High-End-Tuners mit Sitz im oberpfälzischen Brand ist Carbon oft das Material der Wahl, von der Außenhaut über die Felgen bis hin zum Armaturenbrett. Bei manchen Fahrzeugen bestehen sogar alle Außenteile aus Kohlefaser. So wird zum Beispiel der Lamborghini Aventador zum Mansory „Carbonado“. Die Mansory GmbH besitzt zwei Standorte in der Tschechischen Republik, wo selbstentwickelte Carbon-Komponenten in werkseigenen Autoklaven hergestellt werden.

Freie Sicht aufs Gewebe
Nun ist Carbon nicht nur leicht, fest und teuer, es sieht auch gut aus. Dann nämlich, wenn es als Sichtcarbon lediglich mit Klarlack überzogen ist, sodass die Struktur der eingelegten Gewebematten dreidimensional durchscheint. Das erfordert allerdings allerhöchste Kunst in der Produktion der Carbonteile. Die Kanten der Gewebematten müssen passgenau aneinander liegen. Und die Matten müssen frei von Fehlstellen sein. Erreicht wird dies durch viel Know-how in der Produktion und sorgfältige Auswahl derjenigen Carbonteile, die letztlich keinen deckenden Überzug bekommen.
Eine Schwierigkeit lässt sich bei Carbon allerdings kaum umgehen: Um eine lackierfähige Oberfläche zu erhalten, muss das Material angeschliffen werden. Um winzige Porenlöcher und Lunkerstellen danach wieder zu verfüllen und einen optimalen Untergrund zu erhalten, können zwar klassische Pkw-Füller und -Spachtel verwendet werden. Da diese aber aufgrund der enthaltenen Füllstoffe deckend sind, kommen sie bei Sichtcarbon nicht in Frage. „Bei Sichtcarbon behelfen sich Lackierer daher oft mit mehreren Schichten Klarlack, die immer wieder zwischengeschliffen werden“, erklärt Thomas Weppner, Director Business Unit Carsystem Automotive. „Doch erstens ist der Aufwand dabei enorm hoch, zweitens ist Klarlack als erste Schicht auf dem Substrat nicht ideal.“ Schon lange dachte man bei Carsystem über Alternativen nach. Da die Carsystems-Muttergesellschaft Voss-chemie einer der weltgrößten Hersteller von Spachtelmassen ist, konnte man nach einiger Zeit eine praxisgerechte Lösung entwickeln. Sie nennt sich Carbo Tec-Line und wird seit Anfang 2012 angeboten.Das System besteht aus zwei Spachteln; dem Carbo Putty, einem Polyester-Ziehspachtel für gerade Flächen, und dem Carbo Spray, einem Polyester-Spritzspachtel. Zum System gehört neben passenden Härtern und Verdünnern auch ein Carbon-Klarlack.
Mit UV-Schutz
„Beide Spachtel sind völlig transparent, damit keinerlei Vergilbungseffekt auftritt“, erklärt Thomas Weppner. „Allerdings können die Spachtel auch mit auf das Polyester-System angepassten Pigmentpasten eingefärbt werden.“ Eine weitere Besonderheit: Die beiden Spachtel sind mit UV-Inhibitoren ausgestattet und bewirken 100-prozentigen UV-Schutz. Bei Mansory werden im Sichtcarbon-Bereich nur noch die Carbo Tec-Line-Produkte eingesetzt. Dadurch, dass sehr schnell nicht nur der Untergrund isoliert und geschützt, sondern auch eine hohe Schichtdicke aufgebaut werden kann, kommt man gegenüber dem bisher praktizierten Schichtaufbau mit Klarlack auf eine Zeitersparnis von 60 Prozent. Nicht nur für den Fahrzeugveredler ist der transparente Spachtel eine ideale Lösung. „Sichtcarbon ist bei sportlichen Fahrzeugen sehr angesagt“, weiß Thomas Weppner. „Von der Spiegelkappe über den Spoiler bis hin zum Dach – in der Automobilindustrie werden immer mehr Teile so beschichtet. Und zwangsläufig werden auch die Reparaturbetriebe mit der Aufgabe konfrontiert, diese Teile zu lackieren. Mit einem transparenten Spachtel sind sie dafür gut gerüstet.“ MR

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