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Giganten am Boden

Technik
Giganten am Boden

Die Firma Schopf lackiert Großfahrzeuge für den Luftverkehr sparsam und umweltgerecht

Bewusst wahrnehmen wird sie kaum jemand, doch spätestens bei der nächsten Flugreise begegnen sie uns wieder: die Fahrzeuge der Firma Schopf. Das Unternehmen wurde in den späten 40er Jahren gegründet und produziert Spezialfahrzeuge für die Bergbau- und die Luftfahrtindustrie. Das Produktangebot für die Zivil- und Militärluftfahrt umfasst eine Vielzahl von Schleppern zum Manövrieren von Flugzeugen aller Gewichtsklassen. Abgerundet wird das Programm mit Verlade- und Transportgeräten für Container und Paletten sowie Fluggasttreppen.

Lieferung in alle Welt
Vom Firmensitz in Ostfildern bei Stuttgart aus beliefert Schopf große Fluggesellschaften, Bodenabfertiger, NATO-Partner und Flughäfen in der ganzen Welt. Das Unternehmen exportiert rund 90 Prozent der Produkte für die Luftfahrtindustrie in mehr als 130 Länder. Auf weltweit allen Flughäfen, außer in Nordamerika, findet man die Flugzeugschlepper, Fahrgasttreppen und Containerlifter. Augenblicklich fertigt das Unternehmen ein Fahrzeug für Airbus Industries.
Alles, was den ISO-zertifizierten Betrieb in Ostfildern verlässt, scheint für die Ewigkeit gebaut – das gilt auch für die Lackierung. Resistenz gegen Flugbenzin und hohe mechanische Beständigkeit – speziell, wenn es um Fahrzeuge für den Militär-Flugverkehr geht – stehen ganz oben im Pflichtenheft. „Unsere Maschinen halten – leider Gottes – ewig. So können auch 30 Jahre alte Schopf-Fahrzeuge nachgerüstet und somit modernisiert werden,“ schildert der Betriebsleiter Joachim Bohl stolz. Dazu werden auch Elektrik und Elektronik auf den neuesten Stand gebracht. Techniker der Firma Schopf sind weltweit unterwegs, um Wartungen und erforderliche Inspektionen durchzuführen.
Hoch spezialisiert
Die Entwicklungsabteilung tüftelt ständig an neuen Finessen. Nur ein Beispiel: Um die Bodenhaftung zu erzeugen, die für das Schleppen von Flugzeugen notwendig ist, müssen die Schleppfahrzeuge ein sehr hohes Eigengewicht auf die Räder bringen. Ein Koloss wie der 70 Tonnen schwere Schopf F 369 P kann mit seinen 330 kW bis 600 Tonnen schwere Lasten bewegen. Um Sprit zu sparen und die Reifenabnutzung zu verringern, bieten die Fahrzeuge aber die Möglichkeit, im Sommer, wo die Reifenhaftung naturgemäß höher ist, Ballast abzubauen.
Schneller und sparsamer
Wegen der hohen Sicherheitsstandards werden viele Details bereits kundenseitig gefordert. Selbst so unscheinbare Fahrzeuge wie der Powerpush, mit dem sich kleinere Flugzeuge bewegen lassen, müssen mit einer selbsttätigen Feuerlöschanlage ausgestattet sein, damit es im unwahrscheinlichen Fall eines Motorbrandes nicht zur Katastrophe kommt. Damit die Monster hervorragend manövriert werden können, verfügen sie über Allradlenkung und ein vollautomatisches Getriebe. Joachim Bohl: „Dank der elektronischen Lenkung sind unsere Schlepper mit dem kleinen Finger zu steuern.“
Bei der Lackierung ist RAL 9010 „reinweiß“ der Standardfarbton; alternativ sind Farbtöne der jeweils bestellenden Airline gefordert. Der Umweltaspekt spielt für das Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Schließlich liegt der Betrieb am Rande eines Wohngebietes. So erhalten zukünftig umweltkonforme Lacksysteme wie das Standofleet HS-System von Standox den Vorzug. Für die vier Lackierer ist das hohe Deckvermögen von Standofleet von Vorteil. Lackierer Fadel Sahyoun bestätigt: „Mit dem neuen Material lackieren wir schneller und vor allem sparsamer. Zuvor waren bis zu vier Spritzgänge nötig. Nun kommen wir mit der Hälfte aus.“ Für die Lackierung eines F 220 mit bis zu 35 Tonnen Eigengewicht wurden bisher 16 Liter benötigt – mit Standofleet nur noch rund 10 Liter. Betriebsleiter Joachim Bohl kann somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Moderne Produkte steigern die Effizienz und Zuverlässigkeit in seiner Produktion. „Wenn sie außerdem auch noch umweltgerecht sind, ist dies für unsere Mitarbeiter und Nachbarn nur von Vorteil.“

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