Die Digitalisierung durchdringt immer stärker auch die Lack- und Karosseriebranche. Wie sich Digitalisierung sinnvoll in den Werkstattalltag integrieren lässt und auf welche Weise Computer den Betrieb dabei unterstützen, effizienter zu arbeiten, lässt sich bei Identica Barutzky in Overrath beobachten. „Wir arbeiten schon seit mehr als zehn Jahren digital, haben unsere Werkstatt immer weiter vernetzt und unsere Prozesse optimiert“, erklärt Martin Blach, bei Identica Barutzky verantwortlich für die Lackiererei. Gerade erst war Spies Hecker-Anwendungstechniker Michael Voss vor Ort, um die Farbformelsoftware Phoenix freizuschalten. „Durch die Optimierung im Bereich Farbtonmanagement können wir unsere Prozesse noch effizienter gestalten. Vor allem in Verbindung mit den digitalen Farbtonmessgeräten unterstützt uns die Technik immens bei der Farbtonfindung“, unterstreicht Martin Blach.
Direkt am Fahrzeug
Momentan nutzen die Lackierer im Betrieb Barutzky noch das ColorDialog Delta-Scan von Spies Hecker. „Wir beabsichtigen jedoch, auf das neuere Gerät ColorDialog Phoenix umzusteigen“, erklärt der Vorarbeiter. Der Vorteil der Weiterentwicklung: Mit dem Farbtonmessgerät ermittelt der Lackierer den Farbton direkt am Fahrzeug und überträgt die Daten kabellos via Wi-Fi direkt an die Color-Software. „Durch die Software Phoenix erhalten Lackierer Zugriff auf aktuelle Farbtonformeln. Rund 250.000 Mischformeln über alle Lackqualitäten sind derzeit in Phoenix hinterlegt. Zudem können eigene Formeln in der Color Cloud gespeichert, von jedem beliebigen Betriebsstandort heruntergeladen und vor Ort ausgemischt werden“, erklärt Dietmar Wegener. „In der Vernetzung liegt für Lackierbetriebe die Zukunft“, unterstreicht der Experte. Wichtigste Voraussetzung, um Phoenix nutzen zu können, sei eine Internetverbindung im Mischraum. „Diese sollte möglichst über LAN-Kabel hergestellt werden, um eine stabile Verbindung zur Phoenix Color Cloud zu gewährleisten“, erklärt Dietmar Wegener.
Aktualität und Zeitersparnis
Nach der Übermittlung der Daten an die Color-Software wertet diese die Messergebnisse aus und stellt die Farbformel zur Verfügung. Diese kann dann auf der Waage ausgemischt werden. Durch die Vernetzung beim Color Management profitiert der Betrieb gleich mehrfach: So etwa durch die hohe Aktualität, denn die Formeln für Farb- und Effektlackierungen der unterschiedlichen Automobilhersteller können direkt bei Spies Hecker in Köln abgerufen werden. „Die automatisch aktualisierte Datenbank erleichtert die Prozesse, da jeder Lackierer unabhängig vom Betriebsstandort auf jede Formel zugreifen und den Farbton sofort ausmischen kann“, erklärt Dietmar Wegener. „So spart der Betrieb viel Zeit bei der Formelsuche.“ Darüber hinaus ist Phoenix auch mit dem Spies Hecker-Webshop verknüpft. Lackmaterial, das für einen bestimmten Farbton benötigt wird, kann man somit direkt aus dem Mischraum heraus bestellen.