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Trend zur Vielfalt

Design
Trend zur Vielfalt

Das Thema Lack spielte auf vielen IAA-Messeständen eine wichtige Rolle

Wer in diesem Jahr über die IAA ging, um sich in Sachen Lacktrends kundig zu machen, musste schon genau hinschauen. Ganz anders noch als vor zwei Jahren, als vom Supersportwagen bis zum Elektromobil beinahe alles in Weiß gekleidet war, suchte man diesmal einen solchen farblichen Megatrend vergeblich. Natürlich war Weiß immer noch präsent, es hat aber, so scheint es, seinen Zenit überschritten, zumindest in Gestalt von schlichtem Uni-Weiß. Weiterhin gefragt sind aber raffiniertere Töne – zum Beispiel Oryxweiß von VW, ein edler Dreischichter, mit dem mehrere neue Golf-Ableger sowie die Premiere e-UP! überzogen waren. Wesentlich auffälliger und ebenfalls bei VW zu sehen: Baladi-Orange; ein Rot-Orange mit extremem Flop. Auf einen farbgebenden Unilack kommt dabei eine Schicht Perl-Effekt, danach der Klarlack. Präsentiert wurde so neben dem Golf Sportsvan (formely known als „Plus“) die aufregende Studie XL1. Dreischichter scheinen generell im Kommen zu sein – ebenso wie Blautöne. Erstaunlich präzise scheinen hier die Trendprognosen der Farbtondesigner zuzutreffen, die Blau nach langer Durststrecke ein Comeback prophezeit haben. Häufig zu sehen waren auf der IAA intensiv leuchtende Blaus, oft als Dreischichter oder mit eingefärbtem Klarlack. Einer der spektakulärsten Blau-Träger war der Jaguar C-X17, eine SUV-Studie, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in Serie gehen wird. Auch Audi kleidete einige Autos, darunter den R7 in tiefes Blau. Ebenfalls besonders hervorzuheben: Das Volvo Concept Coupé, eine bildschöne Studio, die aber – warum eigentlich? – auch Studie bleiben soll. Lackiert war sie in Chromblau mit liquid-metal-Effekt.

Grün steht noch vor der Tür
Und was ist mit dem angeblichen neuen Trendfarbton Grün? Auch hier liegen die Farbtondesigner mit ihrer Prognose goldrichtig, denn er war weit und breit nirgends zu sehen. Der Grün-Boom soll ja erst in ein bis zwei Jahren einsetzen, und wenn das Timing der Designer ähnlich gut passt wie bei Blau, kann man nur sagen: Grün liegt im Plan. Ebenfalls fast nicht zu sehen waren matte Lackierungen. Dieser Trend scheint wieder in die Tuning- und Veredler-Szene zurückgeschwappt zu sein, aus der er kam. Die großen Aussteller präsentierten fast ausschließlich hochglanzlackierte Fahrzeuge. Eine aufsehenerregende Ausnahme stellte der Peugot Concept Onyx dar, vom Hersteller als „Supercar für das 21. Jahrhundert“ bezeichnet. Die Karosserie der Studie besteht aus mattschwarzem Carbon, das durch Kupfer-Elemente zum Beispiel an Türen und Kotflügeln ergänzt wird. Die schwarz- kupferne Optik, die stark an eine Duracell-Batterie erinnert (die, bei der das Häschen so lange trommelt), findet ihre Entsprechung im Innenleben. Der Onyx fährt mit Hybridmotor und speichert die kinetische Energie beim Bremsen in Lithium-Ionen-Batterien.
Trend zum Individuellen
Wenn sich auch kein klarer Farbtrend ausmachen ließ, fiel auf der IAA doch auf, dass viele Hersteller dem Thema Farbton und der Präsentation des verfügbaren Farbtonspektrums reichlich Platz einräumten. Mal ragte wie bei Jaguar ein Turm aus unterschiedlich lackierten Kunststoffteilen in die Luft, mal wurde wie bei Nissan das komplette Spektrum anhand von Fahrzeugmodellen präsentiert. Klassisch mit großzügigen Musterblechen fächerten Ford und Volvo ihre Farbtöne auf.
Bei wieder anderen Fahrzeugherstellern lautete das Zauberwort „Individualisierung“, und kaum einer betreibt das derzeit so intensiv wie Opel. Der Opel Adam wurde als der Meister der Verwandlung präsentiert, und eine zentrale Rolle spielt dabei die Farbe. Kombinieren kann man hier unterschiedliche Farben für Dach und Restkarosserie, spezielle Designs für die B-Säule, farbige Spangen am Kühler, bunte Felgenclips und noch viel mehr, sodass kaum ein Opel Adam dem anderen gleicht. Ein großer Teil möglicher Varianten wurde praktischerweise am Stand dargestellt. Auch bei Peugeot wurde ein breites Spektrum an Individualisierungsmöglichkeiten präsentiert – zum Beispiel für den 2008. Kein Zufall, dass gerade im hart umkämpften Markt der kleinen Lifestyle-Fahrzeuge die Individualisierung so eine große Rolle spielt. Schließlich bieten aufpreispflichtige farbige Extras den Herstellern die Chance, die in diesem Segment eher schmale Marge ein wenig zu verbessern. Natürlich muss in diesem Zusammenhang BMW Mini genannt werden – nicht nur, weil Mini schon seit langem auf die Karte Individualisierung setzt, wovon man sich auch dieses Jahr am Stand überzeugen konnte, sondern auch, weil Mini die schönste „interaktive“ Umsetzung des Themas Autolack und Farbton auf der IAA präsentierte. Messebesuche konnten einen Mini mit Hilfe zweier „virtueller“ Lackierpistolen mit unterschiedlichen Farben und Effekten frei gestalten. Die so entstandenen Designs konnten „eingefroren“ und per Email versandt werden. Die IAA-Besucher hatten am ständig umlagerten Spritzstand sichtlich Spaß an der Aktion. MR

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