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Schwarze Legende

Design
Schwarze Legende

Die Londoner Taxis sind moderner, als sie aussehen – auch fortschrittliche Lacke spielen dabei eine Rolle

Welches sind die Wahrzeichen von London? Da gibt es einige: Big Ben und die Tower Bridge, Buckingham Palace und Piccadilly Circus…

Fast ebenso bekannt wie diese Sehenswürdigkeiten ist das Vehikel, mit dem man am komfortabelsten von der einen zur anderen gelangt: Das „black cab“, das immer noch klassisch-kantig geformte Londoner Taxi prägt das Stadtbild wie kaum ein Fahrzeug eine Stadt. Während früher fast ausschließlich Schwarz als Taxifarbe in Frage kam, ist das Farbtonspektrum heute etwas breiter. Frühester Wettbewerber des klassischen Schwarz war Rot. In den letzten Jahren kamen neben silberfarbigen etliche in den unterschiedlichsten Werbe-designs beklebte Taxis dazu.
Bei der Lackierung der Londoner Taxis setzt der Hersteller LTI Vehicles auf DuPont. Im traditionsreichen Werk in Coventry erfolgt die Erstlackierung seit 2007 mit Lacken von DuPont CoatingSolutions, und kürzlich wurde DuPont Refinish zum bevorzugten Lieferanten für Autoreparaturlacke ernannt. Gemäß der Vereinbarung mit DuPont Refinish soll nun unter anderem der Wasserbasislack Cromax angewendet werden, um optimale Farbtongenauigkeit mit den Serienfarben zu garantieren – nicht nur für das tief glänzende Schwarz.
Technik mit Tradition
Die Ursprünge des Londoner Taxigeschäfts gehen zurück bis ins Jahr 1919, als Carbodies Ltd als Kutschenbauer in Coventry gegründet wurde. Carbodies beliefterte namhafte Unternehmen wie Daimler, Jaguar und Rolls Royce. In den späten vierziger Jahren begann Carbodies auch Taxis zu bauen. Es wurden Verträge zwischen Carbodies, Mann and Overton und Austin Ltd. geschlossen, um eine Anzahl von Prototypen herzustellen. Diese ersten Fahrzeuge waren so erfolgreich, dass das erste FX3-Taxi mit einer Austinplakette 1948 vom Band rollte. 1958 wurde das FX4-Taxi auf den Markt gebracht. Im Jahr 1973 wurde Carbodies von Manganese Bronze Holdings PLC gekauft, und diese Firma ist bis heute noch die Holdinggesellschaft. Als Carbodies 1984 den Taxihändler Mann & Overton kaufte, wurde die Firma London Taxis gegründet. 1989 wurde das Fairway-Modell eingeführt, mit einem Nissan 2,7 Diesel-Motor. Im Jahr 1997 wurde der Name Carbodies aufgegeben, und der Taxiherstellungszweig erhielt den Namen London Taxis International. 1997 wurde die Herstellung des FX4 eingestellt und durch den TX1 ersetzt, der einen neuen Karosseriebau hat, um das Taxi dem neuen Jahrtausend anzupassen. Der heutige Firmenname LTI Vehicles wurde 2003 eingeführt, um die Marke London Taxi besser zu identifizieren. Die heutige Form des schwarzen Taxis ist das TX4-Modell. Dieses Modell kam erstmals im Oktober 2006 auf den Markt. Heute beschäftigt LTI Vehicles in seinem Werk in Coventry mehr als 400 Mitarbeiter, verfügt über neun Autohäuser und mehr als 60 Handelsvertreter in Großbritannien. Seit 1958 haben LTI Vehicles und ihre Vorgänger mehr als 130.000 Fahrzeuge gebaut.
Abgasfreie Technik geplant
Im April 2008 gab Manganese Bronze bekannt, dass sie einen Entwicklungsvertrag mit The Tanfield Group Plc, dem weltweit führenden Hersteller von kommerziellen Elektrofahrzeugen, unterzeichnet hatte. Das Ziel dabei ist es, ein batteriebetriebenes, abgasfreies Stadttaxi zu entwickeln. Die rein elektrische Variante des schwarzen TX4-Taxis von Mangane Bronze – TX4E getauft – soll eine Höchstgeschwindigkeit von 50 mph (80,47 km/h) haben und eine Reichweite von mehr als 100 Meilen (160 Kilometer) mit einer Batterieladung. Es wurde eigens für Taxifahrten in verkehrsreichen Ballungsgebieten konzipiert. Auch wenn das Innenleben des TX4E modernste und umweltfreundlichste Technik birgt, die Außenhaut wird ihren typischen klassisch-kantigen Charakter wohl nicht verlieren. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es größtenteils in „Solid Black“ geordert wird, ist hoch.

Solid Black Colour
Terry Robinson ist International Key Accounts Manager für DPC Refinish Systems und arbeitet seit vier Jahren mit LTI zusammen.
Wurde bei LTI für die Taxis immer der gleiche Schwarzton verwendet? Um welches Schwarz handelt es sich dabei?
Da sich mit der Zeit die Technologie verändert hat, wurden bei LTI verschiedene Lacksysteme verwendet. Heute setzt man auf einen wasserbasierenden Lack. Der Standardschwarzton heißt Solid Black Colour.
Und welche Farben sind am beliebtesten?
Die gängigsten TX4-Farben sind Platin- Silber und Schwarz.
Wie werden die Taxis lackiert? Wie sieht der Schichtaufbau aus?
Im ersten Schritt wird der Karosserierohbau in eine ElektrotauchlackGrundierung getaucht. Die elektrostatische Grundierung wird manuell gespritzt. Dies wird von einer Fremdfirma ausgeführt. Die Taxis kommen dann für die nächsten drei Schritte in die Fabrik zurück. Der Basislack besteht aus zwei manuell gespritzten Schichten. Darauf folgen zwei Schichten Klarlack. Zu guter Letzt wird das komplette Fahrzeug von Hand poliert.
In welchen großen Städten in Großbritannien gibt es LTI-Taxis?
Alle große Städte in Großbritannien benutzen LTI-Taxis.
In welche Länder werden LTI-Fahrzeuge verkauft, um dort als Taxis eingesetzt zu werden?
LTI exportiert das Londoner Taxi in die ganze Welt, zum Beispiel in die USA, nach Russland, China, Spanien und Thailand.

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