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Neue Farben, neue Funktionen

Design
Neue Farben, neue Funktionen

BASF Coatings präsentiert das „Global Trend Book“

„Mit der Farbe eines Autos wird die dahinterstehende Marke auf einfache, aber wirkungsvolle Art visuell erfahrbar. Passende und attraktive Farben sind ein wichtiger Schlüssel zur Begeisterung des Publikums“, sagt Mark Gutjahr, Leiter Automotive Color Design Europe, BASF. Welche Farbtöne bestimmen künftig das Straßenbild in Deutschland? Im jährlich erscheinenden „Global Trend Book“, das dieses Jahr unter dem Motto „Translucid“ steht, werden die Farbbereiche präsentiert, die in Zukunft eine Rolle in der Automobilindustrie spielen. Das Leitmotiv der Automotive Color Trends 2017/18 ist der „Wunsch nach einer übersichtlicheren und transparenteren Welt im digitalen Zeitalter“. Die Designer entwickelten eine Kollektion aus
65 neuen Farben für die Automobilindustrie, die den Spannungsbogen zwischen Fragen individueller Datenkontrolle und dem Bedarf ausgedehnter Datenerfassung für neue technische und soziale Möglichkeiten schließt. Dem zugrunde liegt die Annahme, dass sich Autos von einem reinen Fortbewegungsmittel zu komplexen Produkten, die intensiv mit dem Fahrer und der Umwelt kommunizieren, entwickeln. Pastell- und Bunttöne sowie intensive blaue Farben stehen für das Image der neuen Technologien und betonen das digitale Zeitalter. Dunkle und mittlere Grautöne vermitteln unser „digitales Spiegelbild“, das laut Astrid van der Auwera, Global Design Manager bei BASF Coatings, von dem Verhältnis zwischen Faszination und Furcht geprägt ist.

Die in China, Japan, den USA und Deutschland tätigen Designer des Unternehmensbereichs Coatings recherchieren und analysieren globale Trends und kulturelle Veränderungen, die in drei bis fünf Jahren die Farbwahl für Fahrzeuge beeinflussen werden. Dazu zählen auch die gesellschaftlichen Entwicklungen aus Film und Kunst. „Auf der Straße lassen sich ebenfalls Trends aufschnappen“, erklärt van der Auwera. Darüber hinaus identifizieren die Design-Teams spezifische Besonderheiten in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA), Nordamerika und Asien-Pazifik und entwickeln daraus regionalspezifische Farben.

Sattes Grün und Retro-Trends

Die Trends in der Region EMEA sind wie die dort lebenden Menschen facettenreich. Geleitet werden sie in unserer schnelllebigen und digitalen Welt von den unzähligen bereitgestellten Möglichkeiten und dem Wunsch nach Entschleunigung. Die Suche nach Wegen abseits eines globalen Lebensstils und das Bedürfnis nach individualisierten Fahrzeugen führen zu unerwarteten und ungewöhnlichen Farben wie einem satten Grün mit einer matten Klarlackschicht. Das regionale Design konzentriert sich nicht nur auf Europa, sondern nimmt auch Einflüsse nahegelegener Regionen auf. Aufmerksamkeit erregt vor allem der Nahe Osten mit seiner luxusorientierten Produktsprache. Ein weißliches Gold mit strukturiertem Klarlack drückt diese Perspek-tive aus. In einer Welt mit ständigem Online-Zugang besteht zudem ein starker Hang zu physischen Gegenständen. Nachgerüstete „Retro“-Geräte, wie beispielsweise Schallplattenspieler, liegen im Trend. Diese Entwicklung wird übertragen in eine Farbe, die an mittelhelle Backsteine mit roten Akzenten erinnert und in ihrem Farbeindruck changiert. „Weiß, Grau und Schwarz sind die Farbtöne, die sich am häufigsten auf deutschen Straßen wiederfinden, erklärt Mark Gutjahr. Dabei sei es wichtig, dass Farben stets weiterentwickelt würden: „Ein Weiß von 1977 auf einem neuen Fahrzeug lässt das Auto alt wirken“, ist sich Gutjahr sicher.

Reflektierende Pigmente

Nicht nur der optische Eindruck steht bei der Entwicklung neuer Lacke im Fokus, die Beschichtungen sind auch in der Lage, immer mehr Funktionen zu erfüllen – zum Beispiel Hitzeschutz. An heißen Sommertagen heizt sich der Innenraum dunkel lackierter Autos merklich auf. Mittels Solaric System verspricht der Hersteller angenehmere Fahrzeuginnentemperaturen. „Diese spezielle Lack-Technologie, angewendet beispielsweise im Lack „LK Black“, reflektiert das Sonnenlicht und reduziert so die Temperatur auf der Oberfläche und im Innenraum des Autos. Durch das passive Temperaturmanagement kann die Erwärmung der Oberfläche um bis zu 20 °C
reduziert werden“, so Gutjahr. Im Innenraum führe dies zu einer Reduktion um bis zu vier Grad Celsius, wodurch die Klimaanlage weniger in Anspruch genommen wird. Dies hat zur Folge, dass weniger Treibstoff verbraucht wird und Elektroautos eine größere Reichweite haben. Somit repräsentiere das Solaric System einen wichtigen Schritt hin zu moderner Mobilität, ist sich Gutjahr sicher.

Hart und flexibel

Neben neuen Farbtönen wurde auch ein Klarlack präsentiert, der grundsätzlich konträre Eigenschaften, in diesem Fall Härte und Flexibilität, vereint. „Physikochemisch handelt es sich um ein auf der Nanometerskala zweiphasiges System, in dem harte anorganische Nano-Cluster in eine elastische Matrix eingebettet sind“, erklärt Dr. Matthijs Groenewolt, Leiter Entwicklung Klar-
lacke und Decklacke Europa bei BASF. „Dieses Konstrukt führt zu hohen Netzwerkdichten, ohne jedoch spröde zu werden.“ Die hohe Netzwerkdichte führt zu einer sehr guten Kratzfestigkeit – zugleich sorgt der anorganische Charakter des Materials, hervorgerufen durch die silikatischen Cluster, für die Langlebigkeit und Robustheit gegenüber Witterungseinflüssen. Die für den Klarlack benötigten Nano-Partikel werden selbst hergestellt. Andreas Ehrfeld



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