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Gekonnt mit dem Firmenfahrzeug werben

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Gekonnt mit dem Firmenfahrzeug werben

Jurymitglieder der „Sterne des Handwerks“ geben Tipps zum Thema Gestaltung, Umsetzung und Pflege von Fahrzeugbeschriftungen.

Das Handwerk verfügt über den größten Transporter-Fuhrpark Deutschlands und prägt mit seinen fahrenden Litfaßsäulen das Straßenbild unserer Städte. Die Vielfalt zeigt: Viele Handwerker haben das Werbepotenzial ihrer Firmenfahrzeuge erkannt. Wie man es bestmöglich nutzt, wissen die Jury-Mitglieder der „Sterne des Handwerks“ nur zu gut. Gemeinsam mit der Aktion Modernes Handwerk e. V. suchen sie alljährlich die kreativsten Fahrzeugbeschriftungen des deutschen Handwerks. Zum siebten Mal wurden in diesem Jahr mit dem Wettbewerb und der Unterstützung von Mercedes-Benz Deutschland Vertrieb Transporter und Vans Handwerksbetriebe für Marketingthemen sensibilisiert und zugleich die Innovationskraft und der Ideenreichtum des Handwerks in diesen Bereichen hervorgehoben. Auch um mit dem eigenen Fahrzeug aus der Werbeflut herauszustechen, muss bei der Gestaltung, Umsetzung und späteren Pflege der Beklebung einiges beachtet werden.

Der Marketingmix macht’s
Eine ausgefallene Fahrzeuggestaltung sorgt für Aufsehen. Um auch noch später erinnert zu werden, muss jedoch das Gesamtbild stimmig sein. „Design und Botschaft der Fahrzeugbeschriftung müssen zur sonstigen werblichen Unternehmensdarstellung passen und sich nahtlos in sie einfügen. Wer originell ist und authentisch bleibt, kann neue Kunden gewinnen und zugleich die Bindung zu bestehenden Kunden stärken“, ist Prof. Dr. Birgit Ester, Leiterin des Instituts für Technik der Betriebsführung in Karlsruhe, überzeugt. Während auf der einen Seite Wiedererkennung und Identifikation nötig sind, muss sich das Unternehmen gleichzeitig von der Konkurrenz abheben und sich mit der Betonung eines Alleinstellungsmerkmals hervortun. Man sollte dennoch nicht um jeden Preis auffallen, rät Julia Busse, Geschäftsführerin und Sprecherin des Deutschen Werberats: „Nur positive Aufmerksamkeit kann sich auch positiv auf das Unternehmen auswirken. Leider hatten wir schon des Öfteren Beschwerden über sexistische Fahrzeugwerbung. Diese nach einer öffentlichen Rüge entfernen zu lassen und den Ruf wiederherzustellen, ist aufwendig und kostenintensiv.“
Derart kritische Werbeinhalte können entstehen, wenn die Gestaltung in keinem oder nur einem provokant oberflächlichen Zusammenhang mit dem Produkt oder Unternehmen steht. Ein intensives Beratungsgespräch mit einem Gestalter ist deshalb unerlässlich. „Der Handwerker kann sich durch Referenzen einen Eindruck von der Arbeit des Designers machen, während Geschäftspapiere und Werbematerialien dem Gestalter wiederum das Unternehmen und seine Darstellung veranschaulichen“, weiß Christoph M. Scheller, Professor für Kommunikation und Werbung an der FH Aachen, zu berichten. Denn: Nur so kann dieser den Betrieb und seine Besonderheiten kennenlernen und in seinen Entwürfen abbilden.
Beschriftung ist Teamwork
„Dem Kunden stehen ein transparentes Angebot und ein Design zu, mit dem er sich und sein Unternehmen identifizieren kann. Der Gestalter kennt sein Handwerk und der Kunde sein Unternehmen; nur gemeinsam findet man da eine originelle und passende Lösung“, berichtet Scheller von seinen Erfahrungen als Geschäftsführer einer Werbeagentur. Bei aller Gestaltungsfreiheit gibt es einige Dos and Dont’s zu beachten. So ist ein gutes Konzept übersichtlich, nicht mit Informationen überladen, sondern gut lesbar und beinhaltet die wichtigsten Kontaktdaten (Name, Telefon, Website). Die Lesbarkeit wird gewährleistet, indem man große Schriftgrößen verwendet und verspielte oder geschwungene Schriften nur behutsam einsetzt. Außerdem sollten sich Kontaktdaten nicht im Schmutzbereich, den bodennahen Flächen des Fahrzeugs, sondern gut sichtbar, z. B. auf den Seitenflächen, wiederfinden.
Bei den Entwürfen ist eine Auswahl von Vorteil. Um aus diesen den besten auszuwählen, ist die Meinung von unbefangenen Dritten oft hilfreich. Wenn man sich auf einen Entwurf geeinigt hat, muss ein Werbetechniker hinzugezogen werden, der sein Know-how über die Flächenaufteilung miteinbringt. Besonders moderne Fahrzeuge stellen hierbei aufgrund ihrer aerodynamischen Form sowie baulichen Besonderheiten wie Zierleisten, Sicken etc. eine Herausforderung dar. Als Schilder- und Lichtreklametechnikerin weiß Bundesinnungsmeisterin des Zentralverbands Werbetechnik Martina Gralki-Brosch: „Neben der Flächenaufteilung ist die Materialwahl bei der Beklebung entscheidend. Hierfür muss der Werbetechniker die Dauer und Art des Einsatzes genau kennen.“ Die Möglichkeit der Entfernung sollte ebenfalls von Beginn an mitbedacht werden, besonders bei Leasingfahrzeugen. Dann erst kann anhand einer finalen Druckvorlage die Folienproduktion und Beklebung beginnen.
Auf Qualität setzen
Bei Gestaltung und Beklebung gilt: Qualitativ hochwertige Arbeit hat ihren Preis. Gerade die Qualität der Außendarstellung des Unternehmens ist sehr wichtig, da sie für den Betrachter die Qualität des Unternehmens widerspiegelt. Dementsprechend sollten Fahrzeug und Beklebung gepflegt werden. „Vor allem bei Digitaldrucken empfiehlt sich ein zusätzliches Schutzlaminat, das die Drucke vor Farbabrieb und UV-Strahlen schützt“, so Gralki-Brosch. Auch die Reinigung mit einem Hochdruckreiniger ist bei einem Schutzlaminat möglich, allgemein sollte Folienwerbung aber behutsam und ohne aggressive Reinigungsmittel gepflegt werden. „Bei einmal gelösten Beklebungen, seien es auch nur die Kanten, muss wie bei mechanischen Schäden das gesamte Teilstück, z B. ein Kotflügel, ersetzt werden. Reparaturen von Dellen sollte die Folierung jedoch problemlos mitmachen“, erklärt Gralki-Brosch.
Fazit
Fahrzeugbeschriftung stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits vorhanden Marketingmaßnahmen des eigenen Betriebs dar. Sie kann eine preiswerte Alternative zu Anzeigen-, Plakat- oder Radiowerbung sein: Professionell umgesetzt, wirkt sie mit der richtigen Pflege über viele Jahre. Vor allem als Handwerker, der täglich in seiner Region unterwegs ist, erreicht man so über einen langen Zeitraum ohne zusätzlichen Aufwand die gewünschte Zielgruppe. Ob parkend bei einem Kunden oder wartend an der Ampel – der eigene Firmenwagen stellt das Unternehmen wie eine Visitenkarte vor und bleibt durch eine gelungene Gestaltung in den Köpfen.
Weitere Tipps zur Fahrzeugbeschriftung gibt es als herunterladbare Broschüre unter www.sterne-des-handwerks.de.

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