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Zwei Geräte, Hand in Hand

Technik
Zwei Geräte, Hand in Hand

Mega macs und Husky von Hella Gutmann lösen Probleme an der Klimaanlage zusammen

Quelle: Hella Gutmann

Zu feuchte Luft lässt die Scheiben beschlagen, zu trockene Luft die Augenschleimhäute austrocknen. Kein Wunder, dass sich die Fahrzeugausstattungsrate mit Klimaanlage in Deutschland den 100 Prozent annähert. In Karosserie- und Lackierwerkstätten wird dies deutlicher als anderswo, wird doch das Klimasystem bei vielen Unfällen ebenfalls geschädigt. Das gilt selbst für kleine Havarien im Frontbereich. Meist läuft die Instandsetzung nach Plan. Wenn eine Leitung oder der Kühler mechanisch beeinträchtigt oder der Überlastschutz eines Kompressors ausgelöst ist, werden die Teile ersetzt. Das Klimaservicegerät erledigt den Rest: spülen, evakuieren und Dichtheit testen, Öl und Kältemittel befüllen, Leistungstest – fertig. Doch manchmal scheint auch der Teufel oder zumindest der bekannte Murphy die Hände im Spiel zu haben. Dann nämlich, wenn mehrere Ursachen zusammenspielen – wie im Fall eines Audi A5.
Das Fahrzeug kam als Unfallschaden im Bereich des vorderen Stoßfängers in die Karosserie- und Lackierwerkstatt. Allerdings war beim Überfahren eines zugeschneiten Begrenzungspollers auch die linksseitig geführte Kältemittelleitung beschädigt worden und das Kältemittel entwichen. Die Anlage war also außer Funktion. Nach der Instandsetzung der Leitung und der ordnungsgemäßen Befüllung des Systems wurde jedoch festgestellt, dass die Anlage keine Kühlleistung brachte. Also begab man sich auf die weitere Fehlersuche. Ein ausgelöster Überlastschutz des Taumelscheiben-Kompressors kommt häufig vor und man hatte versäumt, den Fahrzeughalter zu fragen, ob die Klimaanlage vor der Havarie funktioniert hatte. Doch der visuelle Check des Kompressors zeigte, dass nicht nur die Riemenscheibe, sondern auch die Antriebswelle ordnungsgemäß drehen. Also weitersuchen!
Fehlerspeicher führt weiter
Daraufhin wurde der Fehlerspeicher der Klimaanlage ausgelesen. Das Diagnosegerät, ein mega macs 56 von Hella Gutmann, zeigte den auffälligen Fehlercode 256 im Klimasteuergerät. Er bedeutet „Kältemitteldruck-/-Temperatursensor – Funktion fehlerhaft“. Auf dem Ausdruck des vollautomatischen Klimaservice-Geräts Husky 300 überprüfte der Techniker noch einmal die Befüllungswerte der Klimaanlage: Dort waren die für den A5 korrekten Füllmengen von 600 Gramm des Kältemittels R134a sowie 110 Milliliter PAG-Öl dokumentiert. Bei der folgenden Druckmessung des Kältemittelkreislaufes mit dem Husky zeigte das Manometer fünf Bar auf der Niederdruck- wie auch auf der Hochdruckseite. Das entspricht dem normalen statischen Druck in einem ruhenden System. Also wurde gemäß des Hinweises im Fehlercode der Kältemitteldruck-/-Temperatursensor ersetzt. Doch auch nach dieser Maßnahme ließ sich der Fehlerspeicher nicht löschen und die Klimaanlage somit nicht einschalten.
Mit dem Verdacht, dass die Ursache in der Elektrik/Elektronik der Klimaanlage verborgen liegt, besann sich der Techniker auf seine Möglichkeit, als mega macs-Anwender im Technischen Callcenter bei Hella Gutmann anzurufen. Der Rückruf ließ nicht lange auf sich warten. Nun konnte man den Fall gemeinsam besprechen. Tatsächlich sei in vielen Fällen der Kältemitteldruck-/Temperatursensor die Ursache, bestätigte der Spezialist aus dem VW-/Audi-Team. Doch der Fall sehe ganz nach einer Leitungsunterbrechung bzw. einem erhöhten Übergangswiderstand in der LIN-Bus-Leitung aus.
Typische Beschädigung
Er empfahl, bei laufendem Motor und maximal eingestellter Klimaautomatik über das Diagnosegerät die Parameter der Klimaautomatik einzusehen. Dies erfolge über den Menüpfad ‚Diagnose Parameter Klimaanlage‘. Dort sind nicht nur der Druck auf der Hochdruckseite und Abschaltpunkte des Kompressors, sondern auch die Ansteuerung des Regelventils in Ampere abzulesen. Letztere sollte zwischen 0,4 und 0,8 Ampere liegen. Ein niedrigerer Wert bestätigt dann einen Kabelbruch oder Beeinträchtigung des Kabels durch Feuchtigkeit. Eine typische Stelle für Beschädigungen befindet sich im Bereich der Kabeldurchführung in den Innenraum unter dem linken Kotflügel. Bei der LIN-Bus-Leitung handele es sich um ein gelb/grau oder violettes Kabel lautete der Zusatztipp.
Tatsächlich stellte der Techniker auf diesem Weg eine mangelhafte Ansteuerung des Kompressors fest. Auch die Ursache, ein durchgescheuertes Kabel im Bereich der Durchführ-Tülle war rasch gefunden. Nach der Instandsetzung des Kabelstrangs ließ sich der Fehlerspeicher löschen und die Klimaanlage lief wieder fehlerfrei.

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