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Wie ein Schweizer Uhrwerk

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Wie ein Schweizer Uhrwerk

Die K+L Abteilung der ASAG optimiert ihre Prozesse durch neue Anlagentechnik und IT

MR

Die Chance, eine neue Karosserie- und Lackierabteilung ganz nach den eigenen Wünschen zu bauen, hat man nicht allzu oft. Ralph Detterbeck, Leiter Karosserie bei der ASAG Auto-Service AG, überlegte daher gemeinsam mit seinem Lackiererei-Teamleiter sehr genau, welcher Ausstattung es bedarf, um das neue K+L-Center der ASAG-Gruppe in Basel langfristig für die Anforderungen der Zukunft fit zu machen. Als zentrale Karosserie- und Lackierabteilung der ASAG bezieht man einen großen Teil der Aufträge aus den angeschlossenen Autohäusern der Volkswagen-Marken. Zugleich ist die K + L-Abteilung aber auch stark in der Schadensteuerung aktiv, muss also ein breites Spektrum an Marken und Modellen bearbeiten. „Insgesamt sind wir von 80 Lackierdurchgängen pro Woche ausgegangen“, erklärt Ralph Detterbeck, „mit Steigerungsmöglichkeit nach oben.“ Eine wichtige Rolle bei der Planung der neuen Anlage hat auch die Entwicklung der Auftragsstruktur gespielt. „Wir beobachten schon seit einigen Jahren eine Verlagerung von den schweren und mittleren Schäden hin zu kleineren Schäden und eher zu kosmetischen Reparaturen“, erläutert Ralph Detterbeck. „Bei uns in der Schweiz wird dies noch verstärkt durch versicherungstechnische Besonderheiten wie die sehr verbreitete Zeitwertzusatzversicherung, die dazu führt, dass schwere Schäden schnell zu Totalschäden werden, und die Parkschadenversicherung, die wiederum dazu führt, dass auch kleine Dellen und Kratzer über die Versicherung abgewickelt werden.“

Der Schadenstruktur angepasst

Bei der Planung der Lackierung waren also Lösungen gefragt, die dazu beitragen, sowohl die Masse an kleinen und mittleren Schäden als auch die relativ wenigen große Schäden und Schäden an Transportern möglichst schnell und effizient zu bearbeiten. Die gewählte Anlagenkonstellation bietet alle Optionen. Der Kabinentrakt „beginnt“ mit zwei Kombikabinen, in denen auch kleine Nutzfahrzeuge lackiert werden können und von denen eine mit einem Infrarotbogen ausgestattet ist. Daran schließt sich ein Kleinschaden-Reparaturbereich an, der aus drei abtrennbaren Multifunktionsarbeitsplätzen mit schienengeführten Infrarotstrahlern besteht. Es folgt ein Trocknungsofen für Teile und schließlich eine Kabine in Überbreite, in der bei gleichem Farbton Einzelteile und Fahrzeuge zugleich lackiert werden können. Schnelligkeit und Flexibilität sind aber nicht nur bei der Lackieranlage, sondern auch bei den eingesetzten Lackmaterialien Trumpf. Für das K+L-Center des ASAG war das, wie Ralph Detterbeck berichtet, ein Grund dafür, sich für Sikkens als Lacklieferant zu entscheiden. „Ob UV-Lacke, Primer, Spachtel oder schnelle Klarlacke – für uns geht es darum, kleine Schäden ohne Qualitätsabstriche extrem effizient und damit profitabel zu reparieren. Und bei großen Schäden sind ebenfalls schnelle Prozesse gefragt, damit sie nicht in den Bereich des Totalschadens rutschen.“

Reparaturstatus immer im Blick

Effizienz ist auch bei der Steuerung und Überwachung der Reparaturprozesse gefragt. Ralph Detterbeck: „Hier haben wir lange nach einem System gesucht, das einerseits Zuständigkeiten klar regelt, andererseits so transparent wie nur möglich allen Beteiligten in der Werkstatt und in der Annahme aufzeigt, in welchem Reparaturstadium ein Fahrzeug gerade ist.“ Erschwerend kommt bei der ASAG nämlich hinzu, dass die Werkstattabteilungen, also Mechanik, Karosserie, Lackierung sowie Fahrzeugfinish und -reinigung auf drei Stuckwerke verteilt sind, was in der Schweiz – und insbesondere in bester Citylage – aufgrund der Bodenpreise nicht unüblich ist. Fündig wurde der Karosserieleiter ebenfalls bei AkzoNobel, das mit „Carbeat“ seit Kurzem ein Tool anbietet, das genau dazu entwickelt wurde. Das digitale, cloud-basierte System stellt den aktuellen Reparaturstatus von Fahrzeugen in der Werkstatt auf einem großen Touchscreen-Monitor dar. Die Anwendungen auf dem Monitor können, wie bei einem Smartphone oder Tablet, mit den Fingern bewegt und gesteuert werden. Dadurch wird das System schnell und intuitiv und bietet einen umfassenden Überblick über laufende Aufträge. Da das System den Reparaturstatus des Fahrzeugs von A bis Z erfasst und visuell darstellt, lässt sich Verbesserungspotenzial schneller und einfacher ausfindig machen. So kann die Qualität der Arbeit gesteigert und die Zeit- und Prozessvorgaben besser erfasst und effizienter geplant werden. Das System befähigt die Mitarbeiter in allen Bereichen des Betriebes das Alltagsgeschäft noch eigeninitiativer und dadurch engagierter zu erledigen, was wiederum zu effizienteren Prozessen und kürzeren Durchlaufzeiten führt. Mit einer Internetverbindung lässt sich auch außerhalb der Werkstatt mit einem geschützten Zugang darauf zugreifen – ob aus dem Büro, dem Kundenempfang oder der Lackierabteilung.

Für Ralph Detterbeck stellt das Carbeat-System einen ganz entscheidenden Schritt bei der Optimierung der Prozesse dar: „Schnell und effizient zu reparieren reicht alleine nicht aus. Ein Tool wie Carbeat stellt sicher, dass aus schnellen Einzelschritten auch ein schnellerer Gesamtprozess wird.“

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