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Das Lackiercenter Glauchau betreut seine Kunden mit Lackiermobilen

Benjamin Knöpfle stellt noch schnell einen kleinen Infrarotstrahler vor die Stoßstange des gerade fertig lackierten VW Passats, dann kann er sich dem Kratzer in der Tür eines Golfs widmen. Vier Schäden wird der junge Lackierer in dieser Zwickauer VW-Werkstatt bis zum Mittag repariert haben. Danach setzt er sich in sein „Lackiermobil“, einen umgebauten T5-Hochdach, und fährt das nächste Autohaus an. Alles, was Knöp-fle zum Beseitigen kleiner Schäden braucht, hat er im Auto – ein komplettes Lackmischsystem, selbst abgefüllt in kleine Kunststofffläschchen, Klarlacke, Schleifmaterial, einen kleinen Kompressor, Lackierpistolen, Schleif- und andere Maschinen. Knöpfle ist mit seinem Lackiermobil zwar eigenständig, aber nicht auf eigene Faust unterwegs. Der mobile Lackierer ist im Lackiercenter Glauchau angestellt, das vor zwölf Jahren gegründet wurde. Sechs Audi- und VW-Autohäuser beschlossen damals, im Bereich Lack und Karosserie zusammenzuarbeiten und gründeten das Lackiercenter. „Vor fünf Jahren starteten wir dann mit einem ersten Lackiermobil“, berichtet Betriebsleiter Sven Göbel, „im letzten Jahr kam noch ein zweites hinzu.“ Die Idee, Autohäuser in der Umgebung mit Kleinschadenreparaturen vor Ort zu bedienen, lag in der Luft. „Die Lackdoktoren hatten das Thema etwas früher erkannt und besetzt“, erinnert sich Göbel, „daher war am Anfang die Konkurrenz durch solche Anbieter recht groß.“ Das änderte sich aber bald. Bessere technische Ausstattung, Profi-Materialien, verbunden mit handwerklich solider Arbeit erwiesen sich als schwer zu schlagende Kombination. „Der Unterschied zwischen hochwertigen 2K-Lacken und 1K-Materialien, die die meisten Lackdoktoren verwenden, lässt sich auch einem Laien schnell erklären“, meint Sven Göbel. „Dazu kommt, dass unsere Mitarbeiter ausgebildete Lackierer sind und auch, wenn sich eine Reparatur als komplizierter erweist, das Know-how eines großen Lackierbetriebs abgerufen werden kann.“

Fachleute und Verkäufer
In einem Umkreis von 30 bis 40 km rund um Glauchau bieten die beiden Lackiermobile kleine Lackreparaturen an. Zum Repertoire gehören ebenso Reparaturen an Textil- und Ledersitzen sowie am Armaturenbrett. Zwei weitere Mitarbeiter des Lackiercenters haben sich auf das Dellendrücken spezialisiert und sind in der eigenen Werkstatt oder vor Ort beim Kunden aktiv. Für eine Grundauslastung der Lackiermobile sorgen die mittlerweile nur noch fünf Gesellschafter des Lackiercenters mit ihren Betrieben, aber auch andere Autohäuser werden kontaktiert. „In der Regel vereinbaren wir mit den Autohäusern Vorführtermine, die Mitarbeiter fahren mit den Lackiermobilen dann vor Ort und zeigen das Leistungsspektrum“, berichtet Sven Göbel. „Sie müssen also nicht nur Fachleute, sondern auch Verkäufer sein.“
Abgerechnet wird direkt mit den Autohäusern, die auch die Aufträge ihrer Kunden sammeln, sodass Göbels Mitarbeiter ihre Routen effektiv planen können. Bei der Kalkulation wird in der Regel mit Fixpreisen gearbeitet. „Für die Ausbesserung einer Stoßstange berechnen wir 85 Euro netto. Länger als eine Stunde sollte so eine Reparatur daher auch nicht dauern“, rechnet Sven Göbel vor, „es sei denn, es kommen noch Instandsetzungsarbeiten dazu.“
Standbein mit Anziehungskraft
Für Sven Göbel stellt das Geschäft mit den Lackiermobilen ein kleines, aber stabiles Standbein dar. „Man darf sich keine Illusionen machen. Die Investition in die Lackiermobile ist zunächst ziemlich hoch. Alleine die Ausstattung der Fahrzeuge schlägt mit rund 10.000 Euro zu Buche, und da die Umsätze nicht mit denen des klassischen Geschäfts vergleichbar sind, amortisieren sich die Kosten relativ langsam.“ Sven Göbel kalkuliert mit sechs bis sieben Jahren. „Für uns ist aber auch wichtig, dass wir mit den Lackiermobilen unseren Kunden eine Komplettbetreuung bieten. Andere Anbieter sind, solange wir gute Arbeit abliefern, außen vor. Und natürlich kommt es regelmäßig vor, dass wir Autohäuser, die uns über Smart-Repair kennengelernt haben, für die ganz normale Lackierung gewinnen können. Für uns hat sich der Einstieg in diesen Markt mit Sicherheit gelohnt.“ Kein Wunder, dass zu den beiden vorhandenen Lackiermobilen schon bald ein drittes hinzukommen soll. MR

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