Der französische Lackieranlagenhersteller OMIA erweitert durch eine Kabine für Smart-Repair und mitlere Schäden Portfolio und Kundenkreis. Wir sprachen mit Exportleiter David Racaud.
Herr Racaud, Sie haben mit Full Repair auf der Equip Auto 2019 eine Anlage präsentiert, auf der Smart-Repair Arbeiten bis mittlere Reparaturen von Anfang bis Ende ausgeführt werden können. Wie hat der Markt auf diese Lösung reagiert?
Wir haben die Anlage im Oktober letzten Jahres vorgestellt und noch in 2019 fünf Anlagen verkauft. Derzeit gehen wir davon aus, dass wir mit „Full Repair“ einmal zehn Prozent unseres Automotive-Umsatzes erwirtschaften können.
Inwieweit ist eine Lackieranlage wie die OMIA Full Repair eine Antwort auf den sich ändernden Reparaturmarkt?
Die Full Repair-Anlage ist eine Lösung für Smart-Repair Arbeiten an der Karosserie, deren Anteil am Reparaturaufkommen steigt. Insbesondere eignet sie sich für den wachsenden Markt der Gebrauchtwagenaufbereitung sowie der Bearbeitung von Flottenfahrzeugen und Leasingrückläufern.
Bedeutet die Anlage für OMIA auch den Versuch, neue Kundengruppen zu erschließen?
Absolut: Mögliche Zielgruppen sind Automobilhersteller, Versicherungen, die eigene Werkstattnetze aufbauen, und auf Gebrauchtwagenaufbereitung spezialisierte Unternehmen.
Nun ist die Full Repair-Anlage eine Komplettlösung, die neben der eigentlichen Kabine bereits Trockner, Hebebühne und weiteres Equipment enthält. Unter welchen Gesichtspunkten wurden diese ausgewählt?
„Zwei Workflows: Für Smart-Repair und für klassische Aufträge“
Das oberste Ziel besteht darin, die Wege der Bearbeiter möglichst kurz zu halten. Sie sollten ganz einfach alles, was sie brauchen, zur Hand haben.
Wie würde sich die Anlage in einen klassischen Karosserie- und Lackierbetrieb einfügen, der sich im Bereich Smart-Repair besser aufstellen möchte?
Da bieten sich zwei unterschiedliche Workflows an: Ein „klassischer“ für mittlere bis schwere Schäden und ein Smart-Repair-Workflow, wo kleine Schäden auf kleinem Raum, ohne Rangierarbeiten produktiv und profitabel ausgeführt werden. Genau hier sehen wir die „Full-Repair“.
Herr Racaud, könnten Sie uns bitte einen Einblick in OMIAs Planungen und Perspektiven insbesondere für den deutschen Markt geben?
OMIA stellt sich gerade neu auf und modernisiert sich. Unser Anspruch ist es, den neuesten Stand der Anlagentechnik zu repräsentieren. Kernpunkte sind dabei Energieeinsparung, Konformität mit allen geltenden Normen und Vernetzung zwischen Anwendern und dem OMIA-Support. Im französischen Heimatmarkt sind wir mit rund 60 Prozent Marktanteil auf dem Autoreparaturmarkt Marktführer. Wir möchten, dass der deutsche Markt noch stärker vom hier verfügbaren Know-how profitiert. Und wir sind überzeugt davon, dass wir im Vergleich zu den deutschen Herstellern extrem wettbewerbsfähig sind. mr■