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Reparaturen im Bereich von Fahrerassistenzsystem-Sensoren

Technik
Nur der Stoßfänger?

Reparaturen im Bereich von Fahrerassistenzsystem-Sensoren haben ihre Tücken.

Kleinschäden, Parkrempler und kleine Auffahrunfälle habe eines gemeinsam: in der Regel ist ein Stoßfänger betroffen. Kein Wunder, dass das Teillackieren von Stoßfängern zu den klassischen Smart-Repair-Arbeiten zählt. Ging es dabei bisher vor allem um die Frage, wie weit der Reparaturbereich gefasst werden muss, um optisch zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen, muss heute die erste Frage lauten: Befinden sich Sensoren im Stoßfänger?

Moderne Pkw werden zunehmend mit Fahrerassistenzsystemen ausgestattet. Bei Kollisionsschäden sind an Bauteilen, die im Zuge einer Reparatur lackiert werden müssen, häufig Ultraschall- und Radarsensoren betroffen. Nachträglich aufgebrachte Beschichtungen dieser Sensoren und eine fehlerhafte Montage können die Funktion von Assistenzsystemen jedoch negativ beeinflussen – darauf weist das Kraftfahrzeugtechnische Institut (KTI) hin.

Herstellervorgaben befolgen

„Da sich z. B. die Funktionen von Assistenzsystemen von Hersteller zu Hersteller – und zum Teil auch modellspezifisch – unterscheiden können, ist es bei Arbeiten an Stoßfängern unerlässlich, die Reparaturanleitungen der Hersteller zu beachten“, erklärt Helge Kiebach, Leiter Schadenforschung beim Kraftfahrzeugtechnischen Institut KTI. Und die sind durchaus unterschiedlich. Zusätzlich ist zu beachten, dass sich sowohl die Fahrzeuge als auch die Reparaturvorgaben im Laufe der Zeit ändern können. Daraus ergibt sich zum einen, dass stets die fahrzeugindividuellen und tagesaktuellen Reparaturvorgaben des Herstellers befolgt werden sollten. Zum zweiten sind die in den Tabellen 1 und 2 dargestellten Herstellervorgaben nur beispielhaft angeführt. Die darin wiedergegebenen Informationen können die Verwendung der Herstellervorgaben nicht ersetzen!

Grundsätzliche Regeln

Unabhängig von den spezifischen Vorgaben gelten einige allgemeine Regeln bei der Reparatur im Zusammenhang mit Ultraschall- und Radarsensoren. So ist zunächst zu prüfen, ob die Gehäuse mechanisch beschädigt sind. Ist dies der Fall, sind die Sensoren zu ersetzen. Wird ein Bauteil mit Ultraschallsensoren lackiert, müssen die Sensoren zuvor ausgebaut werden, um Schallbrücken zu vermeiden. Weiterhin ist auf eine verspannungsfreie Montage der Sensoren zu achten. Deshalb ist es wichtig sicherzustellen, dass die Öffnung für den Sensor ausreichend groß ist. Bei neuen Stoßfängern ohne werkseitige Öffnungen wird dies sichergestellt, indem das Loch erst nach dem Lackieren mit einem Spezialwerkzeug eingebracht wird. Die Halterung selbst muss so positioniert sein, dass der Sensor spannungsfrei sitzt.

Bei Radarsensoren ist auf korrekten Sitz in den Halterungen zu achten. Sind die Halterungen beschädigt, sind diese zu ersetzen und der Sensor gemäß Herstellervorgabe zu parametrisieren bzw. justieren. Auch bei leichten Unfallschäden können Sensoren von Fahrerassistenzsystemen betroffen sein. Es sind daher auch vor kleineren Reparaturen (z. B. Smart-Repair) die aktuellen und fahrzeugindividuellen Herstellervorgaben einzusehen. Bei Nichtbefolgung der Vorgaben besteht ansonsten die Gefahr, dass die Funktion von Fahrerassistenzsystemen negativ verändert wird.

Helge Kiebach, Kraftfahrzeugtechnisches Institut KTI

 

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