Leistungsstark und variabel

Die Zahlen klingen imposant: Auf 45.000 Quadratmeter Fläche erstreckt sich das Audi Gebrauchtwagen :plus-Zentrum, das erste seiner Art, in Eching, nördlich von München. Kunden, die das Zentrum besuchen, finden vor Ort mehr als 500 Gebrauchtfahrzeuge überdacht in einer großen Verkaufshalle und können insgesamt aus einem Pool von 30.000 Wagen auswählen.

Wo so viele Fahrzeuge angekauft und wieder verkaufsfertig gemacht werden, ist natürlich auch erhebliches Lackier-potenzial vorhanden, zumal Audi mit dem Gebrauchtwagen :plus-Konzept, das unter anderem eine dreijährige Anschlussgarantie beinhaltet, Fahrzeuge langfristig an das GW :plus-Zentrum bindet.

In der neu errichteten Karosserie- und Lackierabteilung, die im Dezember letzten Jahres in Betrieb genommen wurde, gibt es daher das ganze Spektrum an Arbeiten zu erledigen, von Unfallschäden aller Schweregrade an sämtlichen Audi-Modellen – das GW :plus-Zentrum ist Alu- und A8-Stützpunkt – bis hin zur Kleinschadenreparatur. Für den Lackierbereich wurde aus diesem Grund eine besonders variable Anlagenkonstellation ausgesucht und installiert. Eine Kombikabine mit Trockner, fünf Universal-Vorbereitungsplätze und zwei kabinenähnliche Kleinschaden-Reparaturplätze bieten hohe Kapazität und Flexibilität zugleich.

Nach einer Ausschreibung des Projekts setzte sich Wolf als Anlagenlieferant durch; eine Wahl, mit der sich Bernhard Anderl, Serviceleiter des GW :plus-Zentrums, sehr zufrieden zeigt: „Das Unternehmen war mir aus bisherigen Stationen bereits vertraut. Entscheidend war in diesem Fall neben der Qualität der technischen Komponenten die Nähe zum Hersteller, die schnellen Service garantiert, falls doch einmal irgendwelche Probleme zu lösen sind.“

Im Decklackbereich wurde mit der Lackierkabine TAIFUNO vision eine Kabine installiert, die den Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert. Das dabei enthaltene Multi-Air-System verkürzt die Ablüftzeit um bis zu 70 Prozent, und die VARIO-Wärmerückgewinnung, die auch im Sommer bei Bedarf automatisch zugeschaltet wird, gewinnt ganzjährig wertvolle Wärmeenergie zurück. Die Trocknung der Fahrzeuge und Bauteile erfolgt in einem angegliederten Zwei-Platz-Trockner. „Momentan werden 12 bis 15 Lackieraufträge pro Tag bearbeitet“, erklärt Bernhard Anderl. „Wenn wir, was geplant ist, auf eine zusätzliche Schicht umstellen, wird sich diese Zahl aber noch deutlich erhöhen – eine Kombination aus Kabine und Trockner stellt bei diesen hohen Durchsätzen die wirtschaftlichste Lösung dar.“ Der Vorbereitungsbereich der Anlage besteht aus fünf Universalarbeitsplätzen, an denen Vorbereitungs-, Schleif- und Füllerarbeiten ausgeführt werden. Zwei Arbeitsplätze sind mit Hebebühnen ausgestattet. Alle Plätze können mit transparenten Rollos abgetrennt werden, damit Staub nicht nach draußen gelangt, sondern vor Ort abgesaugt wird. Mit seitlichen Beleuchtungsbändern sind die Plätze optimal ausgeleuchtet

Die komplette Reparatur von Kleinschäden erfolgt gleich gegenüber an zwei separaten REPIT-Fast-Repair Arbeitsplätzen. Jeder dieser Plätze verfügt über eine Filterdecke, Beleuchtungsbänder, Trennrollos und eine Hebebühne, sodass dort Spot-Repair-Arbeiten vom Spachtel bzw. Füller bis zum Klarlack ohne Qualitätsverlust ausgeführt werden können. Auch die beiden REPIT-Plätze werden von einem eigenen Aggregat inklusive WRG betrieben. Sobald lackiert wird, können auch hier Verhältnisse wie in einer Lackierkabine hergestellt werden. Zum Lieferumfang von Wolf gehörten weitere Einrichtungen wie zum Beispiel zwei Tagesfarblager, Meisterbüro, Kompressorraum, Staubschutzwände und Schnelllauftore.

Größter Wert wurde bei der Lackieranlage, die individuell an ein bestehendes Betriebsgebäude, eine ehemalige Lagerhalle, angepasst wurde, auf Energieeinsparung gelegt. „Bei der Anbindung der Aggregate an das Fernwärmenetz kam unser Green-Technology-Konzept zum Tragen“, erklärt Viktor Richtsfeld, Prokurist und Mitglieder der Wolf-Geschäftsführung. „Ein Gasanschluss ist zwar vorhanden, und dieser Energieträger wird, wenn Tempertaturen über 70 °C gefragt sind, auch genutzt – zum Beispiel im Trockner, oder wenn in der Kombikabine ein großes Fahrzeug getrocknet wird. Der größte Teil der Wärmeenergie wird aber per Fernwärme bezogen. Zusammen mit unserer VARIO-Wärmerückgewinnung und der Frequenzsteuerung der Aggregate führt dies dazu, dass die Lackieranlage des Audi GW :plus-Zentrums gemessen an ihrer Kapazität einen extrem geringen Energieverbrauch aufweist.“ MR

Weitere Informationen: e www.wolf-geisenfeld.de www.wolf-geisenfeld.de youtube.com/WOLFanlagentechnik