Matte Klarlacke haben sich als Designvariante etabliert. „Viele Originallackierungen sind von der Natur und dem matten Glanz verschiedener natürlicher Oberflächen inspiriert“, weiß Erik Faßbender, Leiter Training Standox, Refinish Systems Germany. „Mit unserem Matt-Klarlacksystem inspirieren auch wir auf hochwertige Weise, denn als Reparaturlackexperten haben wir die verantwortungsvolle Aufgabe, ein neues Matt-Klarlacksystem zu entwickeln, mit dem unsere Fahrzeuglackierer auf Anhieb beste und hochwertige Mattlackierungen mit konsistenten und reproduzierbaren Ergebnissen erzielen, und das mit geringer Lagerhaltung.“
Das Klarlacksystem basiert auf der neuesten Axalta-Technologie und wurde speziell für den Einsatz mit den Basislacken Standoblue oder Standohyd Plus sowie dem Standox Basislack bzw. der Originallackierung entwickelt.
Matte Lacke identifizieren
Lackierer sind jetzt in der Lage, matte Farbtöne auf dem Farbtonmessgerät Genius iQ zu identifizieren. Mit der hochentwickelten, digitalen Farbtonmanagement-Software von Standox, Standowin iQ, können sie zudem schnell und einfach den geeigneten Mattgrad für die Farbtonformel bestimmen. Nach der Applikation bieten die beiden neuen Klarlacke verbesserte Genauigkeit bei Farbton und Effektpigmenten. Sie sorgen, wie man bei Standox betont, für ein ausgezeichnetes homogenes und gleichmäßiges Reparaturergebnis ohne fahles oder milchiges Erscheinungsbild – und das selbst bei sehr niedrigen Glanzgraden. Die Klarlacke Standocryl 2K System Supermatt K9150 und Standocryl 2K System Seidenglänzend K9140 zeichnen sich durch eine robuste Anwendung für Teil- und Ganzlackierungen aus.
Verkürzte Trocknungszeit
Fahrzeuglackierer, die dieses System verwenden, profitieren nicht nur von den sehr verlässlichen Ergebnissen, sondern auch von einer beträchtlichen Verkürzung der Trocknungszeit von bis zu 35 Prozent im Vergleich zu bestehenden Systemen. Dies trägt zu Einsparungen bei den Energiekosten bei“, fügt Erik Faßbender hinzu. „Die Lacke erleichtern unseren Lackierern darüber hinaus die Arbeit, da sie kein spezielles Additiv für die Applikation auf Kunststoffteilen erfordern und die
800-Milliliter-Dosen ganz leicht per Hand gerührt werden können. mr■
www.standox.com/de/matt-klarlack
Vielfalt an Glanzgraden
Das neue matte Klarlacksystem von Standox besteht aus
den beiden Klarlacken Standocryl 2K System Supermatt K9150 und Standocryl 2K System Seidenglänzend K9140. Beide Lacke sind
untereinander mischbar und ermöglichen es damit Lackierern, die größte Vielzahl an Glanzgraden auf die
Originallackierungen der Automobilhersteller abzustimmen – von matt (5 GU) bis halbmatt (65 GU).
Sieben Tipps zum Umgang mit matten Klarlacken
Wir haben Standox-Trainer Erik Faßbender gefragt, welche Profi-Tipps er für die Arbeit mit matten Klarlacken parat hat.
- 1. Matte Lackierungen
sind Sonderlackierungen
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber Erik Faßbender erlebt manchmal, dass Lackierer den Aufwand für eine matte Lackierung unterschätzen: „Man muss bei matten Lackierungen die Arbeit sehr strukturiert planen, sich vielleicht auch noch einmal informieren, bevor man loslegt. Gerade bei matten Lackierungen gilt: Besser etwas sorgfältig und langsamer machen, als es zwei Mal zu machen.
- 2. Erst Farbton, dann Matt-Level
Der richtige Farbton ist bei matten Lackierungen entscheidend. „Mit unserem Farbtonmessgerät Genius IQ ermitteln wir zunächst den Farbton“, erklärt Erik Faßbender. „Danach können wir in der Software zwischen matt und glänzend wählen. Diese neue Funktion wurde für Mattlackierungen ins Leben gerufen.“
- 3. Matt-Level definieren
Beim Aufrufen der Formel verweist die Genius-Software auf eine Matrixtabelle mit Mattstufen von 1 bis 6. Matten Lackierungen wird auf Basis von Herstellerinformationen ein entsprechender Wert zugeordnet. „Das ist für den Anwender sehr hilfreich, denn er muss bei der Bestimmung des Matt-Levels nicht von vorne anfangen“, erklärt Erik Faßbender.
„Die Einstufung des Matt-Levels ist mit Klarlack-Rezepturen verknüpft. Matt-Level 3 erzielen wir zum Beispiel, indem wir unsere Klarlacke matt und seidenmatt im Verhältnis 45 zu 55 Prozent mischen.“
- 4. Höchste Sorgfalt
bei der Vorbereitung
Matte Klarlacke lassen keinerlei Finish-Arbeiten zu. „Eigentlich ist das bekannt, aber man sollte es sich trotzdem immer wieder in Erinnerung rufen“, betont Erik Faßbender. „Die Arbeitsplatzvorbereitung sollte daher picobello sein, auch beim Lackauftrag selbst muss alles getan werden, um Staubeinschlüsse zu vermeiden. Anderenfalls ist meist eine Neulackierung angesagt.“
- 5. Basislack wolkenfrei auftragen
Weil matte Klarlacke dazu neigen, den Effekt des darunterliegenden Basislacks zu schlucken, werden für die entsprechenden Basislackrezepturen gröbere Pigmente verwendet. Erik Faßbender: „Bei der Applikation des Basislacks ist daher unbedingt darauf zu achten, dass keine Wolken und keine Schatten entstehen.“
- 6. Vorsicht beim Musterblech
Grundsätzlich gilt bei der Erstellung von Musterblechen: Genauso vorgehen wie bei der Lackierung selbst. In der Praxis kann es aber vorkommen, dass das Erscheinungsbild
beurteilt wird, auch wenn der Klarlack nicht komplett durchgetrocknet ist. Bei glänzendem Klarlack ist das kein großes Problem, bei matten Klarlacken muss man aber berücksichtigen, dass erst bei kompletter Durchtrocknung der endgültige Mattheitsgrad erreicht ist.“
- 7. Mattlack schafft
Kundenbindung
Den allermeisten Kunden ist bekannt, dass eine matte Lackierung höheren Aufwand bei der Reparatur, aber auch bei der Pflege des Fahrzeugs bedeutet. Im Privatkundengeschäft liegt darin auch eine Chance, die Kundenbindung zu verbessern. „Wenn die Lackierung fertig ist und alles passt, dann kann man dem Kunden etwas Gutes tun“, erklärt Erik Faßbender. „Von Axalta gibt es zum Beispiel einen Reiniger speziell für matte Lackierungen, den man Kunden mitgeben oder, je nachdem, auch verkaufen kann. Das schafft Kundenbindung.“