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Ungleichmäßige Lackoberfläche: Orangenhauteffekt

Lackierfehler
Ungleichmäßige Lackoberfläche: Orangenhauteffekt

Ungleichmäßige Lackoberfläche: Orangenhauteffekt
Der Lackierfehler wird wegen des ungleichmäßigen Verlaufs auch als Orangenhaut-Effekt bezeichnet.Foto: M. Rehm

Orangenhaut hat niemand gerne – auch nicht der Lackierer. Denn die frisch lackierte Oberfläche weist hier einen ungleichmäßigen Verlauf und starke Spritznarben auf.

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Wegen der Ähnlichkeit zur Struktur der Fruchtschale spricht man in diesem Fall vom Orangenhaut-Effekt. Leider ist dieser meistens nicht als kreative Technik gewünscht, sondern einer der am häufigsten auftretenden und am leichtesten zu erkennenden Lackierfehler. Das Ärgerliche dabei: Orangenhaut tritt meistens sehr flächig auf, was bedeutet, dass das gesamte Bauteil neu bearbeitet werden muss.

Ursachen für den Orangenhauteffekt

  • Der verwendete Härter oder Verdünner ist nicht auf das System abgestimmt
  • Die Temperatur des Lackmaterials, des Bauteils oder auch der Spritzkabine war nicht ordnungsgemäß eingestellt
  • Die Spritzviskosität des Lackmaterials war zu hoch
  • Eine zu dicke Lackschicht wurde aufgetragen
  • Bei der Applikation war der Abstand zum Objekt zu groß oder zu gering
  • Spritzkabinentemperatur oder Umluftgeschwindigkeit waren zu hoch.
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Anwendungstechniker Muzaffer Karakus empfiehlt, stets die Angaben des Herstellers in den technischen Merkblättern zu beachten. Fotos: M. Rehm

Orangenhauteffekt vermeiden

Um den Orangenhaut-Effekt bei der Lackierung von Anfang an zu vermeiden, ist immer auf die richtige Einstellung des Lacks und der Lackierpistole zu achten. Anwendungstechniker empfehlen, hier stets die Angaben des Herstellers in den technischen Merkblättern zu beachten. So werden Mischungsverhältnisse genau eingehalten. Voraussetzung für jede gute Lackierung ist ein einwandfreier, gut vorbereiteter und geschliffener Untergrund. Lackmaterial und Oberfläche sollten die gleiche Temperatur (ca. 20 °C) haben. Druck und Abstand der Lackierpistole sollten genau eingehalten werden. Zu starker Spritzdruck treibt das Material auseinander, sodass eine unerwünschte Spritznarbe – man könnte auch sagen „Orangenhaut“ – entsteht.

Beheben von Orangenhaut

Ein leichter Orangenhaut-Effekt lässt sich nach guter Austrocknung durch Anschleifen und anschließendes Polieren der Oberfläche beheben. Ist der Lackierfehler stark ausgeprägt, muss das ganze Teil angeschliffen und neu lackiert werden. Lechler-Coatings-Anwendungstechniker Muzaffer Karakus empfiehlt, zunächst die Kanten per Hand mit P1000 anzuschleifen. Für die Fläche wählt er die Exzenter-Maschine mit P800-Schleifmittel. Den Schleifstaub entfernt man am besten mit einem Scotchpad auf der Schleifmaschine. So wird der Staub gleichmäßig abgesaugt. Anschließend wird die Fläche mit Silikonentferner gereinigt. Profitipp von Muzaffer Karakus: eine lange Verdünnung benutzen, mit einem Tuch reinigen und mit einem zweiten gründlich nachwischen. Die Fläche sollte immer komplett getrocknet werden, sonst entstehen Schlieren. Dann wird der Lack nach Herstellervorgaben und im richtigen Mischungsverhältnis angemischt. Anschließend wird der Basislack aufgetragen und zum Schluss der Klarlack appliziert.

Evelyn Becker



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