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Gut geplant ist halb gebaut

Technik
Gut geplant ist halb gebaut

So behält man bei Neu- oder Umbau der Werkstatt alles im Blick

Mit exakter Planung lassen sich bei Bauprojekten Fehler und kostenintensives Nachjustieren vermeiden. Doch worauf müssen Inhaber achten und wie lässt sich der Prozess überhaupt steuern? Welche Fahrzeugtypen mit welcher Antriebstechnologie sollen repariert werden? Was ist mit unterschiedlichen Karosseriewerkstoffen wie Aluminium, Stahl, GFK, CFK oder Magnesium und den daran geknüpften Reparaturvorgaben? Werden Arbeits- und Brandschutz eingehalten? Welche Anlagentechnik und Ausrüstung wird benötigt? Diese und viele weitere Fragen stellten sich bereits in der Planungsphase Anett und Jörg Pattusch, Geschäftsführer im Dresdner Karosserie- und Lackierbetrieb Lack Eins GmbH, gemeinsam mit ihrem Betriebsleiter Uwe Schuffenhauer. Der Lackiermeister erinnert sich zudem an Besuche in Partnerbetrieben: „Über den Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. sowie die Eurogarant AG sind wir sehr gut vernetzt. So haben wir von Kollegen Impulse und Anregungen bekommen, die teilweise in die Optimierung unserer eigenen Reparaturprozesse eingeflossen sind.“

Kurze Wege, schnelle Prozesse

Ein großer Punkt – und für nahezu jeden Betrieb von Bedeutung – ist das Umsetzen von Fahrzeugen. Es ist zeitaufwendig und sorgt für Störungen innerhalb des Reparaturprozesses. „Um diese Unterbrechungen gering zu halten, haben wir kurze Wege geschaffen“, erklärt Uwe Schuffenhauer und ergänzt: „Wichtig ist dabei, die eigene Prozesskette genau vor Augen zu haben. Außerdem muss klar sein, wie sich der Betrieb zukünftig aufstellen will: Also ob etwa Smart- und Spot Repair weiter ausgebaut werden soll, ein großer Vorbereitungs- und Finish-Bereich erforderlich ist oder vermehrt Karosserie- und Richtarbeiten geplant sind.“

Spezialfall Karosseriereparatur

Während Smart- oder Spot-Repair-Flächen vielseitig einsetzbar sind, schränkt Anlagentechnik wie etwa eine Richtbank den Handlungsspielraum in der Werkstatt schnell ein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn an diesem Arbeitsplatz ausschließlich Richtarbeiten ausgeführt werden können. Diesem Dilemma entgehen Reparaturbetriebe mit einer multifunktionalen Lösung für den Bereich der Karosseriereparatur. Entsprechende Anlagen können universell genutzt und damit profitabel in die täglichen Reparaturprozesse eingebunden werden.

Flexibilität für den Betrieb

Ein entsprechendes System liefert Car-O-Liner Karosserie- und Lackierbetrieben mit der Quick 42, die als vollwertiger Multifunktionsarbeitsplatz entwickelt wurde. „Mit der Plattform decken Betriebe verschiedene Reparaturbereiche ab. So kann der Karosseriebauer schwere Richtarbeiten ausführen oder einen Unfallwagen vermessen. Hinzu kommt, dass die Anlage für Smart Repair, für Reparaturen an der Karosserie-Außenhaut oder zur Demontage und Montage von Fahrzeugteilen eingesetzt werden kann“, beschreibt Björn Claussen, Geschäftsführer Car-O-Liner Deutschland, das Konzept.

Das erweiterbare System der Quick 42 erleichtert darüber hinaus die Unfallschadenreparatur, da sich die Arbeitshöhe des Fahrzeugs flexibel einstellen lässt. Außerdem können Bauteile für die Demontage und Montage mithilfe des EVO-Halte- und Richtsatzsystems in einer bestimmten Position fixiert werden. „So repariert der Karosseriebauer in einer ermüdungsfreien Position, was sich unmittelbar auf die Reparaturqualität auswirkt“, meint Björn Claussen.

Wo liegen Fehlerquellen

Noch bevor die Entscheidung für eine spezielle Anlagentechnik getroffen werden kann, „müssen die zu erwartenden Reparaturkapazitäten im Betrieb richtig berechnet werden“, betont Marina Markanian von der bpr Mittelstandberatung. Dabei müssten auch Spitzen in der Auslastung berücksichtigt werden, denn „es funktioniert nicht, montags viele Fahrzeuge anzunehmen und freitags alle wieder rauszugeben.“ Außerdem weist die Expertin darauf hin, dass die Planung bei einem Betrieb mit mehr als zwei Millionen Euro Umsatz kaum mehr im Kopf zu leisten sei. Dann helfen digitale Planungstools. Generell empfiehlt Marina Markanian, keinesfalls pauschalen Empfehlungen zu folgen, da die Betriebsentwicklung immer ein individueller Prozess sei.

„Neben betriebswirtschaftlichen und technischen Anforderungen sollten die Vorschriften für sicheres und gesundes Arbeiten gleichermaßen beachtet werden“, betont Olaf Pfeiffer von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall und rät Betrieben, die Komplexität nicht zu unterschätzen. Denn wer Sicherheit und Gesundheit bereits während der Planungsphase berücksichtige, erspare sich später kostenintensives Nachjustieren bei der Werkstattausrüstung.

Wer bietet Unterstützung?

Um die komplexen Anforderungen sicher im Blick zu behalten, sollten sich Betriebe Unterstützung holen. Diese bieten Lack- und Fahrzeughersteller sowie Werkstattausrüster. Außerdem helfen bei der Planung Fachverbände und deren technische Akademien wie der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) mit der angeschlossenen Technischen Akademie oder der Zentralverband Karosserie und Fahrzeugtechnik (ZKF) mit seiner Interessengemeinschaft Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL). Aber auch Innungen, Architekten und die Berufsgenossenschaft Holz und Metall unterstützen Reparaturbetriebe schon in der Planungsphase.

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